Ansichtsbild: |
|
|
Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1792 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
|
Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Weintrotte |
|
Dokumentation |
Würdigung: | Die 1792 erbaute „Chloorentrotte“ ist neben der "Wisstrotte" (Weinbaumuseum) das einzige noch bestehende Trottengebäude in der Weinbaugemeinde Tegerfelden. Der markante, intakt erhaltene Stein- und Fachwerkbau ist ein wichtiger bau- und wirtschaftsgeschichtlicher Zeuge. Aufgrund seiner exponierten Stellung oberhalb der Dorfanlage kommt dem markanten Baukörper ein hoher Situationswert zu |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Von den ehemaligen Trotten in der Weinbauerngemeinde Tegerfelden haben nur gerade die "Wisstrotte" (Bauinventar TEG908) und die "Chloorentrotte" die Zeit überdauert [1]. Die "Chloorentrotte" wurde 1792 von der Ortsbürgergemeinde südlich unterhalb des Rebbergs am Oberberg erstellt. Es durfte hier nur rotes Traubengut gepresst werden. Vor und nach der Weinpresszeit verpachtete man die Presseinrichtung alljährlich an einen Privaten, vorzugsweise an den Trottmeister. Einen Anteil des Mosterlohnes musste der Pächter der Gemeinde als Pachtzins abliefern. Früher befanden sich in der "Chloorentrotte" zwei Trottbäume, von denen der eine 1831 angeschafft worden war. Gemäss den Gemeindeprotokollen wurde der kleine Trottbaum 1917 an Küfermeister Heinrich Anner verkauft und an seiner Stelle eine Ruegg-Räderjochpresse erworben. 1925 verkaufte man auch den grossen Trottbaum, der etwa 10 m lang war und ungefähr 1 m Durchmesser im Geviert aufwies [2]. In der Folge wurde die "Chloorentrotte" an die Weinbaufirma Gebrüder Nauer von Bremgarten verpachtet, welche sie mit modernen Pressen ausrüstete. Nach dem kürzlich erfolgten Rückzug der Firma ist der Trottenbetrieb stillgelegt. |
Beschreibung: | Die "Chloorentrotte" erhebt sich als grossvolumiger Baukörper mit Grundmassen von 18,3 x 12,3 m, geborgen unter einem steilen Satteldach, das rückseitig mit einem Halbwalm endet. Die Fassaden sind mehrheitlich massiv gemauert und nur vereinzelt mit unregelmässig verteilten Lichtöffnungen besetzt. In auffälligem Kontrast zu den Mauerflächen ist die nach Südosten gerichtete Eingangsfront als Fachwerkkonstruktion mit regelmässiger Riegelzeichnung aufgeführt. Das mit einem rechteckigen Holzrahmen gefasste Eingangstor liegt hier exakt in der Mittelachse. Zwei zusätzliche kleinere Eingänge finden sich an den beiden Längsseiten des Gebäudes. Der stützenfrei gehaltene Trottenraum wird von einer kräftigen Dachkonstruktion mit liegenden Stuhljochen und einer von Firstständern getragenen Firstpfette überspannt. Die Sparren sind in Anker- oder Stichbalken eingezäpft, Aufschieblinge bilden den traufseitigen Dachüberstand. Die vollkommen geschlossenen, mit Biberschwanzziegeln eingedeckten Dachflächen verleihen dem Gebäude ein ruhiges, harmonisches Erscheinungsbild. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A. - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Verschwunden sind die "Heinrichentrotte" (um 1700 erbaut; 1908 abgebrochen), die "Johannitertrotte" (1769 erbaut; 1960 abgebrochen) und die "Kehlentrotte" (1800 erbaut; 1910 abgebrochen). Vgl. Füllemann 1990, S. 231-234. [2] Füllemann 1990, S. 232-233. |
Literatur: | - Karl Füllemann, Chronik der Gemeinde Tegerfelden, Tegerfelden 1990. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Tegerfelden XI-20/20. |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=116223 |
|
Social Media |
Share | |
|