INV-TEG915 Speicher beim Schlössli, 1600 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-TEG915
Signatur Archivplan:TEG915
Titel:Speicher beim Schlössli
Bezirk:Zurzach
Gemeinde:Tegerfelden
Adresse:bei Schlössli 4, 6
Versicherungs-Nr.:73A,B,C
Parzellen-Nr.:246, 952
Koordinate E:2663784
Koordinate N:1268036
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2663784&y=1268036

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1600
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:TEG916
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Speicher

Dokumentation

Würdigung:Intakt erhaltener Steinspeicher, der sich aus einem talseitigen Kernbau aus dem 16./17. Jahrhundert und einem vermutlich nur unwesentlich jüngeren bergseitigen Anbau zusammensetzt. Das hohe Alter und die seltene Konstellation als Doppelspeicher verleihen dem Gebäude eine besondere baugeschichtliche und typologische Bedeutung. Gut sichtbar ins aufsteigende Gelände gesetzt, kommt dem markanten Baukörper als Nebengebäude des stattlichen Bauerngehöfts "Schlössli" (Bauinventar TEG916) auch ein ausgeprägter Situationswert zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die schartenartigen Lichtöffnungen mit gekehlten Gewänden am südwestlichen, talseitigen Kernbau lassen auf eine Entstehungszeit im 16. oder frühen 17. Jh. schliessen. Es ist somit von einem ähnlichen Alter wie beim Wohnhaus "Schlössli" auszugehen. Die bergseitige Erweiterung dürfte nur unwesentlich jünger sein, so dass die heutige Konstellation des Doppelspeichers wohl schon seit dem frühen 18. Jh. besteht.
Gemäss Brandkataster von 1850 war der Speicher damals unter fünf Eigentümern aufgeteilt (Johannes Hauenstein: Keller und 1 Fruchtgehalt; Xaver Müller: 1 Fruchtgehalt und ½ Estrich; Johannes Matter: 1 Fruchtgehalt; Friedle Müller: 1 Fruchtgehalt; Johannes Deppeler: ½ Estrich) [1].
Beschreibung:Der Speicher befindet sich unterhalb des stattlichen Wohnhauses „Schlössli“ (Bauinventar TEG916), zu dessen Hofanlage er wohl von Beginn weg gehörte. Er ist als zweigeschossiger länglicher Baukörper ins ansteigende Gelände gestellt. Die rundum aus Bruchsteinen gemauerten Aussenwände ruhen unter einem mittelsteilen, traufseitig vorgezogenen Satteldach, das vermutlich nachträglich durch eine Kniestockkonstruktion angehoben worden ist. Die Haupttraufseite mit jeweils zwei Eingängen auf beiden Geschossen und einem schlichten hölzernen Aufgang mit Eingangspodest in die oberen Speicherräume ist nach Südosten, zum Anfahrtsweg des "Schlössli" hin gerichtet. Auf der Rückseite lässt sich die hangseitige Anbauphase des Baukörpers in Form einer Baunaht im Mauerwerk unschwer ablesen.
Der ins 16./17. Jh. zu datierende talseitige Kernbau zeigt an der südwestlichen Giebelfassade schmale, hochrechteckige Lichtöffnungen, von denen die Mehrzahl sorgsam mit gekehlten Gewänden aus rötlichem oder gelblichem Sandstein gefasst ist. Ein halb ins Gelände eingetiefter, breiter Eingang mit Zementgewände führt in den Kellerraum, welcher als "Tremkeller" mit Balkendecke und Schiebeboden ausgestaltet ist. Die Erschliessung der beiden Speichergeschosse erfolgt getrennt über zwei Ausseneingänge. Im unteren Speicherraum überdeckt eine Mörtelschicht den Bretterboden, der obere Raum war ursprünglich mit roten Tonplatten bedeckt. Der über eine hölzerne Innentreppe erschlossene Dachraum zeigt eine stuhllose Konstruktion mit frei geführten Zwischenpfetten, welche in die Giebelmauern eingelassen sind. In der hangseitigen Trennwand zum jüngeren Anbau, der ursprünglichen Aussenmauer, sind die Gewände einer nachträglich vermauerten Fensteröffnung zu erkennen.
Die jüngere, hangseitige Speicherhälfte unterscheidet sich vom älteren Kernbau durch schmale, gewändelose Lichtöffnungen. Die Erschliessung erfolgt gleich wie beim Kernbau über getrennte traufseitige Eingänge. Der untere Raum mit breiter Türöffnung wurde vermutlich als Geräteschopf und Abstellraum genutzt. Im oberen Raum sind Reste der ehemaligen hölzernen Kornkästen noch vorhanden. Im Gegensatz zum Kernbau wird hier die Dachkonstruktion durch stehende Stuhljoche an den beiden Giebelmauern verstärkt.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0754-0756: Brandkataster Gemeinde Tegerfelden 1851-1937.
Literatur:- Karl Füllemann, Chronik der Gemeinde Tegerfelden, Tegerfelden 1990, S. 98.
- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Band 1, Basel 1996, S. 373.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0754-0756: Brandkataster Gemeinde Tegerfelden 1851-1937.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Tegerfelden XI-20/22.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=116225
 

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