INV-TEG925 Kirchweg 1, 1895 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
1/2

Identifikation

Signatur:INV-TEG925
Signatur Archivplan:TEG925
Titel:Kirchweg 1
Bezirk:Zurzach
Gemeinde:Tegerfelden
Adresse:Kirchweg 1
Versicherungs-Nr.:6
Parzellen-Nr.:472
Koordinate E:2664074
Koordinate N:1267649
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2664074&y=1267649

Chronologie

Entstehungszeitraum:1895
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:TEG909
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:An prominenter Stelle in der Wegverzweigung von Dorfstrasse und Kirchweg stehendes Bauernhaus von 1895, das als zeittypisch schlichter Vielzweckbau aus Stein und Holz in Erscheinung tritt. Für ländliche Bauten aus dieser Zeit eher unüblich, zeigt das "Bücklerhaus" eine stirnseitige Erschliessung und eine Fassadengestaltung mit ornamental ausgesparten Schriftfeldern. Im Innern sind ein grüner Kachelofen und als Besonderheit diverse Gipsdecken erhalten. Zusammen mit der ehemaligen Gastwirtschaft "Frohsinn" (Bauinventar TEG909) und einem weiteren bäuerlichen Vielzweckbau aus dem 19. Jahrhundert (Kirchweg 2) definiert das Gebäude die platzartige Erweiterung südlich des Kirchenareals.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Brandkataster wurde das Haus 1895 an der Stelle eines Vorgängerbaus, vermutlich von Grund auf oder unter Einbezug von älteren Mauerteilen, neu erstellt. Damaliger Eigentümer war Friedrich Hauenstein. In der Folge ging die Liegenschaft an Gottfried Deppeler, "Bückler" (1927-1981) über, zu dessen Gedenken das Gebäude heute noch "Bücklerhaus" genannt wird [1].
Beschreibung:Das "Bücklerhaus" ist als markanter "Querriegel" in die Verzweigung von Kirchweg und Dorfstrasse gestellt. Der längliche birgt unter mittelsteilem, ungeknicktem Satteldach einen rundum gemauerten Wohnteil und einen in Mischbauweise aus Stein und Holz erstellten Scheunentrakt mit Tenn und Stall (Mittertennhaus). Der Wohnteil weist an der nordwärts zur dorfplatzartigen Verbreiterung der Strasse und zur Kirche gerichteten Schauseite Fensterachsen mit breiten Öffnungen auf, wobei die Stubenfenster etwas näher zusammengerückt sind. Zwischen den beiden Geschossen ist ein Schriftfeld mit der Bezeichnung "Bücklerhuus" vom Kellenwurfverputz ausgespart. Abweichend vom gängigen Prinzip, befindet sich der Hauseingang nicht an der Traufseite, sondern an der breit gelagerten Giebelseite exakt unter dem First. Das schlichte rechteckige Türgericht wird durch eine ornamentale Putzaussparung mit integrierter Hausnummer optisch hervorgehoben. Ungewöhnlich mutet die Dreieranordnung der Lünetten im Giebelfeld des Wohnteils an. Demgegenüber zeigt das Giebelfeld des Ökonomieteils mit dem gekuppelten Rundbogenfensterchen und der darüber liegenden runden Öffnung typische Gestaltmerkmale des biedermeierlichen Bauens.
Das Hausinnere zeigt eine Vierteilung mit Stube und Nebenstube an der platzseitigen, nordwärts ausgerichteten Vorderfront sowie Küche und Kammer im rückwärtigen Bereich. In Abweichung vom üblichen Schema führt der Hauseingang stirnseitig in einen kleinen, von der Küche ausgeschiedenen Vorraum, wo sich auch der Innenaufgang ins Obergeschoss befindet. Die Nebenstube sowie einige Räume im Obergeschoss weisen einfache Gipsdecken mit Mittelkreis auf, was im ländlich-bäuerlichen Umfeld als gehobener Ausbaustandard zu bezeichnen ist. In der Stube hat sich überdies ein grüner Kachelofen mit angebauter Sitzkunst aus der Bauzeit des Hauses erhalten.
Der geräumige offene Dachraum zeigt eine für die Zeit um 1900 typische, schlank dimensionierte Konstruktion mit weit gespannten liegenden Stuhljochen. Das Giebelfeld beim Ökonomieteil ist mit Backsteinen aufgeführt, während der Unterbau massives Bruchsteinmauerwerk zeigt. Der rückseitig zugängliche, kleine Kellerraum ist mit einer Hourdisdecke ausgestattet.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0754-0756: Brandkataster Gemeinde Tegerfelden 1851-1937; mündliche Auskunft Rene Deppeler (2011).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0754-0756: Brandkataster Gemeinde Tegerfelden 1851-1937.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=116235
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds