INV-TEG928 Bärenwinkel 7, 1849 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-TEG928
Signatur Archivplan:TEG928
Titel:Bärenwinkel 7
Bezirk:Zurzach
Gemeinde:Tegerfelden
Adresse:Bärenwinkel 7
Versicherungs-Nr.:97
Parzellen-Nr.:214
Koordinate E:2663677
Koordinate N:1268108
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2663677&y=1268108

Chronologie

Entstehungszeitraum:1849
Grundlage Datierung:Inschrift (Ofenkachel)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:TEG929, TEG927
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Inschriften:"Johann Frey in Degerfelden 1849" (Ofenkachel)
Würdigung:Kurz vor 1850 erstelltes Bauernhaus, das äusserlich als intakter biedermeierlicher Mauerbau in Erscheinung tritt. Auch die innere Raumstruktur und wesentliche Teile der historischen Ausstattung sind namentlich in der Stube erhalten geblieben. Mit den nördlich anschliessenden Nachbarliegenschaften Bärenwinkel 9 (Bauinventar TEG929) und Staltig 13 bildet das Haus ein harmonisches ländliches Ensemble an ortsbaulich exponierter Lage. Die südliche Fortsetzung der zeilenförmigen Bebauung (Staltig 3, 5) ist kürzlich durch Neubauten im gleichen Volumen ersetzt worden. Umso wichtiger erscheint eine authentische Erhaltung der noch bestehenden historischen Bauten.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Brandkataster dürfte das Gebäude kurz vor 1850 als "zweistöckiges Wohnhaus mit Scheune und gewölbtem Keller" durch Johannes Frey, Kesslers, errichtet worden sein. Eine Kachelinschrift am Stubenofen "Johann Frey in Degerfelden / 1849" wie auch das biedermeierliche Erscheinungsbild bestätigen diese Einschätzung.
Ein Blick auf die Michaeliskarte von 1840 macht indessen deutlich, dass an gleicher Stelle früher schon eine zeilenförmige Bebauung bestanden hat. Es scheint, dass die älteren Gebäude um die Mitte des 19. Jh. sukzessive ersetzt wurden, womöglich unter Beibehaltung der Gewölbekeller und von Teilen des aufgehenden Mauerwerks. Die zwei Gebäude Bärenwinkel 7 (Vers.-Nr. 97) und der nördliche Teil von Bärenwinkel 9 (Vers.-Nr. 99) wurden kurz vor 1850 erstellt, während der mittlere Gebäudeteil (Vers.-Nr. 98) etwas später, im Jahr 1853, dazugekommen ist [1].
Beschreibung:Um eine Gebäudetiefe von der Strasse und dem parallel fliessenden Dorfbach zurückversetzt, erhebt sich der traufständige Mauerbau unter steilem, geknicktem Satteldach. Die strassenseitige Eingangsfront zeigt eine harmonische Fassadengestaltung mit Wohnteil, Tenn und Stall, gefolgt von einem überdachten Durchgangsbereich, an den das nördliche Nachbargebäude (Bärenwinkel 9) mit leicht höherer Firstlinie anschliesst. Der schmale Wohnteil weist auf der vorderen Traufseite drei und an der Giebelfront zwei Fensterachsen auf. Abweichend vom gängigen Korbbogenportal, ist das mittig gelegene Tenn in Rechteckform mit leicht gekrümmtem hölzernem Jochbalken ausgeführt. Zwei grosse halbkreisförmige Lüftungsöffnungen ("Lünetten") besetzen die Heubühnenwand. Zur Belebung des Fassadenbildes trägt ein grobkörniger Wandverputz mit Fugenstrich bei.
Das Hausinnere zeigt einen in kleinbäuerlichen Verhältnissen verbreiteten Grundriss mit strassenseitiger Stube und Stichgang sowie rückwärtiger Küche, an die ein schmaler, von der Stube her zugänglicher Nebenraum anschliesst. Eine Holztreppe führt hinauf ins Obergeschoss, welches die Schlafkammern enthält. Auf der Hausrückseite erstreckt sich unter ausladendem Schleppdach eine grosszügig dimensionierte Vorzone mit offener Arbeitsfläche und verschiedenen Nebenbauten. Von hier führt ein Aussenzugang in den gewölbten Kellerraum.
In der Stube verbinden sich verschiedene Ausstattungsteile zu einer harmonischen Einheit. Die Balkendecke und Schiebeboden, das gefelderte Wandtäfer, die gestemmten Türen und der sorgfältig gefügte Einbauschrank dürften allesamt noch aus der Bauzeit stammen. Der grüne Kachelofen mit seitlich angefügter Sitzkunst hat eine Inschriftenkachel "Johann Frey in Degerfelden / 1849" eingefügt. In der Küche sind der eiserne Sparherd und die Kachelofeneinfeuerung mit den verschlungen angelegten Rauchzügen in originaler Form erhalten.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0754-0756: Brandkataster Gemeinde Tegerfelden 1851-1937.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0754-0756: Brandkataster Gemeinde Tegerfelden 1851-1937.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=116238
 

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