INV-END924 Hörnliweg 3, 1825 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-END924
Signatur Archivplan:END924
Titel:Hörnliweg 3
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht westliche Eingangsfront (2011)
Bezirk:Zurzach
Gemeinde:Endingen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Dorf
Adresse:Hörnliweg 3
Versicherungs-Nr.:206
Parzellen-Nr.:1195
Koordinate E:2664361
Koordinate N:1265603
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2664361&y=1265603

Chronologie

Entstehungszeitraum:1825
Grundlage Datierung:Inschrift (Dachziegel); Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2012

Dokumentation

Inschriften:1825 (Dachziegel)
Würdigung:1825 in exponierter Hanglage erstelltes, gemauertes Bauernhaus, das dank zurückhaltend vorgenommen Renovationen sein äusseres Erscheinungsbild sowie wesentliche Teile der inneren Raumstruktur bewahrt hat. Das schlichte, harmonisch in die Umgebung eingefügte Gebäude ist ein charakteristisches Beispiel eines mittelständischen Bauernhauses aus dem frühen 19. Jahrhundert. Für die ländlich-bäuerliche Vergangenheit der Gemeinde Endingen kommt ihm ein bedeutender Zeugenwert zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Zwei mit "1825" datierte Biberschwanzziegel weisen auf das Baujahr des Hauses hin. Gemäss Brandkataster wurde das Gebäude zu dieser Zeit als "zweistöckiges gemauertes Wohnhaus mit Scheune, Schopf und gewölbtem Keller" durch Konrad Keller neu erstellt [1]. Um 1879 ist in den Akten ein "Schopfanbau" vermerkt, bei dem es sich um den bergseitigen Quergiebelanbau mit Hocheinfahrt in den Heuraum handeln könnte. Bis ins späte 20. Jh. verblieb die Liegenschaft in den Händen der Familie Keller, ehe sie an die heutigen Eigentümer überging. Diese haben das Wohnhaus sanft renoviert und den Dachraum unter Wahrung der alten Konstruktion zu Wohnzwecken ausgebaut.
Beschreibung:Der längliche Baukörper ist in Nord-Süd-Ausrichtung firstparallel ins ansteigende Gelände gestellt. Die nur mit wenigen schmalen Lüftungsschlitzen und einer Lünette besetzte, massive Giebelwand der Ökonomie stösst südseitig hart an den gewundenen Strassenlauf des Hörnliwegs, von dem man auf der Hausrückseite über eine Hocheinfahrt in den Quergiebelanbau und den Heuraum des Hauptgebäudes gelangt. Dieses ist als massiv gemauerter Mittertennbau unter steilem, geknicktem Satteldach (Sparrenkonstruktion mit liegendem Stuhl) aufgeführt. Nordseitig schliesst unter einem Pultdach ein zusätzlicher, vermutlich jüngerer Schopfanbau an, welcher rückwärtig in einen kleinen Querfirstannex aus Fachwerk übergeht.
Die hangabwärts nach Westen gerichtete Eingangsfront des zweigeschossigen Wohnteils zeigt über dem hohen Kellersockel vier Fensterachsen in leicht unregelmässiger, zweckgerichteter Anordnung. Der scheunenseitig gelegene Hauseingang ist über eine hohe einläufige Freitreppe mit Stufen aus Muschelkalk und schmiedeisernem Geländer erreichbar. Seitlich davon führt ein halb eingetieftes Kellerportal mit eichenem Korbbogen und zweiflügliger Brettertür mit aufgedoppeltem Rahmenwerk in einen tonnengewölbten Keller, der sich längs des Firstes unter der talseitigen Haushälfte erstreckt. Neben dem Hauseingang schliesst mit deutlichem Niveauunterschied der ebenerdig zugängliche Ökonomieteil mit Tenn und Stall an. Das grossflächige Tennportal mit leicht geschweiftem hölzernem Jochbalken und der Stallbereich mit breitrechteckigem, vergittertem Fensterchen und Tür mit Muschelkalkgewände sind in schlichter Zweckbauweise erstellt. Vor der Eingangsfront erstreckt sich ein lauschiger hofartiger Vorplatz, der mit einer Kopfsteinpflästerung besetzt und von Buschwerk und Bäumen umgeben ist.
Das Hausinnere zeigt einen bei ländlichen Bauten dieser Zeit verbreiteten vierteiligen Grundriss mit Stube und Nebenstube auf der nach Westen gerichteten Schauseite (heute zusammengelegt) sowie Küche und Kammer auf der bergseitigen Rückfront. Im Obergeschoss sind in ähnlicher Raumaufteilung die Schlafräume untergebracht, und der Dachraum ist heute ebenfalls zu Wohnzwecken ausgebaut. Bei der sorgfältig vorgenommenen Renovation sind sämtliche Deckenbalkenlagen mit den Schiebeböden und auch Teile des alten hölzernen Wandtäfers erhalten geblieben. In der Stube steht ein brauner Heimatstil-Kachelofen mit bäuerlichen Szenen, rahmenden Ährenmotiven und einem Sinnspruch, aus der Zeit um 1950 stammend.
Anmerkungen:[1] Vgl. Weibel 1995, S. 401-402; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0732-0735: Brandkataster Gemeinde Endingen 1851-1937.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Literatur:- Karl Weibel, Wohnhäuser, Stockwerke und Nebengebäude in Endingen, Endingen 1995.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0732-0735: Brandkataster Gemeinde Endingen 1851-1937.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=116895
 

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