INV-SIG903 Bauernhauszeile Bachstrasse 75, 77, 1800 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-SIG903
Signatur Archivplan:SIG903
Titel:Bauernhauszeile Bachstrasse 75, 77
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Nordansicht der Bauernhauszeile (Kurzinventar 2002)
Bezirk:Zurzach
Gemeinde:Siglistorf
Adresse:Bachstrasse 75, 77
Versicherungs-Nr.:75; 77, 191
Parzellen-Nr.:566; 565, 291
Koordinate E:2670979
Koordinate N:1266346
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2670979&y=1266346

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1800
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Verkehrs- und Infrastrukturbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Die imposante Häuserzeile, die sich auf der Westseite der Bachstrasse erstreckt, entstand im 18. oder frühen 19. Jahrhundert aus zwei mit ihren Scheunentrakten spiegelbildlich aneinander gebauten Bäuerlichen Vielzweckbauten, denen später in nördlicher Verlängerung ein Scheunentrakt mit offener Durchfahrt hinzugefügt wurde. Die in ihrer Geschlossenheit ortsbildprägende Baugruppe zeichnet sich durch ein durchgehendes, geknicktes Satteldach und Teile der bauzeitlichen Fachwerkkonstruktion aus. Rückseitig hat sich ein zugehöriger Speicher von 1891 erhalten.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die beiden Mitterstallhäuser wurden vermutlich anfangs des 19. Jh. Tenn an Tenn in Fachwerkbauweise errichtet. Im Brandlagerbuch von 1851 ist das Bauernhaus Bachstrasse 73 als "zweistöckiges Wohnhaus mit Scheune und Wickel (Gefachfüllungen aus Strohwickeln) unter Strohdach" verzeichnet, das Nachbarhaus Bachstrasse 75/77 als "zweistöckiges Wohnhaus mit Scheune und Tremkeller von Wickel unter Ziegel- und Strohdach". Offenbar liessen sich die Eigentümer von den ab 1874 entrichteten staatlichen Förderbeiträgen zum Auswechseln der brandgefährdeten Eindeckung motivieren, denn bereits 1877 war das Stroh bei beiden Häusern vollständig durch Ziegel ersetzt [1].
Die ehemalige Stallfront bestand gemäss Dokumentation Bauernhausforschung aus einer mit Flecklingen (Kanthölzern) gefüllten Ständerkonstruktion [2]. Der durch eine offene Durchfahrt bzw. Remise mit dem Doppelbauernhaus verbundene nördliche Ökonomietrakt wurde vermutlich erst nachträglich im 19. Jh. angefügt.
Während das Bauernhaus Bachstrasse 73, das den südlichen Abschluss der Zeile bildet, in den 1960er oder 70er Jahren baulich stark verändert und vollständig verputzt wurde, erfuhr der nördliche Teil der Zeile in den 1980er Jahren eine Instandstellung, die mit der Gebäudestruktur und angestammten Materialität schonender verfuhr. Beim Umbau, der den Ausbau von Tenn und Stall sowie des Bereichs über der Durchfahrt samt den zugehörigen Dachräumen zu Wohnzwecken umfasste, blieben wesentliche Teile der Fachwerkkonstruktion erhalten.
Zum nicht unterkellerten Bauernhaus Bachsstrasse 73 gehörte schon vor 1851 ein an den Hang gestellter, ziegelgedeckter Fachwerkspeicher mit zwei Tremkellern, der nach 1976 durch einen Schopf auf altem Mauersockel ersetzt wurde. Ein zweiter, erst um 1891 zur Bachstrasse 75 erbauter Speicher mit Tremkeller erfuhr in den 1980er Jahren eine Totalrenovation.
Beschreibung:Die beiden ehemaligen Vielzweckbauten Bachstrasse 73 und 75/77 (vgl. Grundrissskizze Bauernhausforschung 1990) bildeten bis zum Umbau in den 1980er Jahren zwei Betriebseinheiten, die in genau spiegelbildlicher Anordnungen (Wohnteil–Stall–Tenn/Tenn–Stall–Wohnteil) aneinander gefügt waren. Wie am alten Wohnteil des nördlichen Bauernhauses Bachstrasse 75/77 noch zu sehen ist, ist die Strassenfront im Erdgeschoss als massives Mauerwerk aufgeführt, während im Obergeschoss und rückwärtigen Bereich Fachwerk verwendet wurde. Für die partielle Fassadenerneuerung des früheren Stalls und des Tenns in den 1980er Jahren wurde das bestehende Fach- und Holzwerk teils ersetzt, teils ergänzt.
Der jüngere Scheunentrakt schliesst giebelseitig mit einer verputzten Bruchsteinmauer ab (Giebelfeld wie die südliche Giebelfront mit Faserzementschindeln verkleidet). Er besitzt einen gemauerten Stallbereich, während Tenn, Heubühne und Remise mit einer einfachen Bretterverschalung in Erscheinung treten.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0751-53: Brandkataster Siglistorf, 1850-1938. - Räber 1996, S. 128.
[2] Bauernhausforschung Aargau, Materialien 1976.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Literatur:- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1996, Abb. 144 S. 113; S. 128.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar XI-19/2.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=116995
 

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