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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1871 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohnhaus |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2011 |
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Dokumentation |
Würdigung: | Fünfachsiger Wohnbau mit ausgebautem Mansarddach, Verbindungsbau und ehemaligem Werkstattgebäude, welches heute die museale Sammlung der Bandmaschinenfabrik Jakob Müller beherbergt. Das ortsbaulich markante kleine Ensemble besetzt den Winkel zwischen Schulstrasse und Geissgasse und zeugt vom gewerblich-industriellen Aufbruch Fricks an der Wende zum 20. Jahrhundert. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | 1850 stand gemäss Brandkataster an dieser Stelle ein bescheidenes einstöckiges Wohnhaus mit Scheune, Stallung und Ziegeldach, welches Josef Schmid gehörte [1]. Dieses gemauerte Haus erhielt 1871 ein zusätzliches Geschoss. 1887 bezog der auf die Reparatur von Webstühlen spezialisierte Jakob Müller die Liegenschaft und erweiterte sie 1896 mit einem Werkstattanbau mit Eisenträgern und ausbetonierten Kappen [2]. Wohl gleichzeitig wurde dem Hauptbau strassenseitig ein Mansardgeschoss aufgesetzt und die nordwestliche Unterkellerung des Wohnteils, ebenfalls mit Eisenträgerdecke, vorgenommen. Ab 1916 wurde ein erstes Fabrikationsgebäude am jetzigen, stetig ausgebauten und erweiterten Standort an der Schulstrasse bezogen. |
Beschreibung: | Der zweigeschossige Mauerbau verfügt über eine repräsentative, regelmässige fünfachsige Strassenfassade. Die gefälzten Fenstergewände mit Blockbänken und der mittige Hauseingang sind in grau gefasstem Haustein gearbeitet. Das Türgewände ist mit einem profilierten Gesims verdacht. Ein Brett mit Tropfenfries schliesst die Fassade gegen oben ab und leitet zum verschalten Vorschermen und zum darüberliegenden Mansarddach über. Dieses ist mit zierlichen Lukarnen und einem dekorativ ausgeschnittenen Traufbrett versehen. Die abgeschleppte gartenseitige Erweiterung ist über einen Zwischentrakt mit einem Werkstattbau an der Schulstrasse verbunden. Das Innere enthält im Obergeschoss strassenseitig zwei Zimmer mit Würfel- bzw. Fischgratparkett und halbhoher Krallentäferung. Diese wie auch die Türblätter der Räume weisen qualitätvolle Maserierungen auf. An einer Tür ist der originale Türdrücker aus Horn erhalten. Das rückwärtige Treppenhaus bewahrt ein einfaches hölzernes Staketengeländer und die reich kassettierte gestemmte Haustür mit kunstvoller Schmiedeisenvergitterung. Die übrigen Räume sowie das ganze Erd- und Mansardgeschoss wurden modernisiert. Der Zwischentrakt und die Werkstatt von 1896 sind mit Eisenunterzügen und einer Eisenträgerdecke mit ausbetonierten Kappen konstruiert. Die originalen achtteiligen Sprossenfenster mit bauzeitlichen Beschlägen und Espagnoletten wie auch die Vorfenster sind erhalten. Eine umfangreiche Sammlung von Bandmaschinen dokumentiert die Entwicklung der Produktepalette der Firma. Seit 1938 schmückt ein Wandbrunnen aus Kunststein die Giebelfassade des Werkstattbaus zur Schulstrasse hin. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Literatur: | - Frick - Gestern und Heute, 1987, S. 97 f. |
Quellen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0298 - 0300, 1850 - 1938: Brandkataster Gemeinde Frick. [2] Frick - Gestern und Heute, 1987, S. 97. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=117169 |
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