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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1824 |
Grundlage Datierung: | Schriftliche Quelle |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Öffentliche Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Schulhaus |
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Dokumentation |
Würdigung: | Lokalgeschichtlich interessanter kleiner Schulhausbau von 1824 mit zwei übereinanderliegenden Klassenzimmern und rückwärtiger Erschliessung. Die schmale zweiachsige Giebelfront stösst direkt an die Dorfstrasse. Überhöht wird sie vom 1872 hinzugefügten, aus Königsfelden stammende Dachreiter, welcher das Haus als öffentliches Gebäude kennzeichnet und einen hübschen Akzent im Ortsbild setzt. 1999 erweitert und zum Kindergarten umgebaut. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | 1822 kaufte die Gemeinde von Schmied Meyer den Bauplatz für das Schulhaus und errichtete dieses bis 1824 mehrheitlich in Fronarbeit. 1857 erweiterte man das Gebäude rückwärtig von drei auf vier Fensterachsen und ersetzte dabei den hölzernen Aufgang durch ein Treppenhaus mit Aborten. 1872 erhielt die Gemeinde aufgrund eines Gesuchs von Lehrer Stoll Turm und Turmuhr vom Haupteingang der Umfassungsmauer des Klosters Königsfelden vom Kanton zugesprochen, da der Neubau der Psychiatrischen Anstalt das alte Türmchen überflüssig machte [1]. Der renovierte Dachreiter, das Uhrwerk und die zugekaufte Glocke verleihen dem schlichten Landschulhaus einen besondere Bedeutung im Ortsbild [2]. Gemäss Brandkataster verfügte das Schulhaus 1875 auch über ein gewölbtes Archiv. Das Dachgeschoss des 1999 zum Kindergarten umgenutzten und erweiterten Gebäudes ist als Begegnungsraum ausgebaut [3]. |
Beschreibung: | Das giebelständig zur Hinterdorfstrasse erbaute Alte Schulhaus ist ein zweigeschossiger Mauerbau mit ungebrochenem Satteldach und markantem Dachreiter. Den längsrechteckigen, verputzten Baukörper gliedern an den Traufseiten vier, giebelseitig zwei Achsen von Rechtecklichtern mit gefalzten Muschelkalkeinfassungen. An der östlichen Traufseite gelangte man vor dem Umbau durch eine Türe mit schlichtem rechteckigem Muschelkalkgewände in das rückwärtige Treppenhaus des Anbaus von 1857. In beiden Geschossen war je ein Unterrichtsraum untergebracht. Der Bau wurde bei seiner Umnutzung zum Kindergarten rückwärtig in Firstrichtung verlängert. |
Anmerkungen: | [1] Die Glocke wurde der Gemeinde Hausen für deren Schulhaustürmchen geschenkt. [2] Die aus dem alten Geläut der Kirche von Langenbruck stammende ehemalige Bet-glocke aus dem Jahr 1812 konnte von der Glockengiesserei Rüetschi, Aarau, zum Metallwert erworben werden (aus: Wie Scherz im Jahre 1872 zu einer Turmuhr kam, in: AT vom 19.1.1990). [3] "Altes Schulhaus in neuem Glanz", in: AZ vom 3.5.1999. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Literatur: | - Samuel Heuberger, Die Schulhäuser des Bezirks Brugg, in: Brugger Neujahrsbläter 1904, S. 39. - Scherz, Bilder aus unserer Vergangenheit, Scherz 1990, S. 5, 20, 21, 28. - Martha Kleiner-Pfister, Scherz, ein kleines Dorf zwischen Kestenberg und Habsburg. Aus: Brugger Neujahrsblätter 1992, S. 93ff. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0181 bis CA.0001/0183, 1850 - 1938, Brandkataster Scherz. - Aargauer Tagblatt vom 19.1.1990, AZ vom 3.5.1999. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=118624 |
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