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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 17th cent. |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Schutz / Status |
Bemerkungen: | Südfassade des Wohnteils |
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Dokumentation |
Inschriften: | "1800" (Südfassade) |
Würdigung: | Hölzerne Südfassade eines ehemals strohgedeckten Bauernhauses aus dem 17. Jahrhundert, die sich über die ganze Länge des Wohnteils vollständig erhalten hat. Die Bohlenständerkonstruktion mit kunstvoll verziertem Brustriegel gibt einen wertvollen Einblick in die damalige Zimmermannskunst und sollte als selten gewordenes, authentisches Zeugnis der regionalen bäuerlichen Baukultur erhalten werden. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Ursprünglich rein hölzernes, mit Stroh gedecktes Hochstudhaus mit jüngerer Dachkonstruktion und zum Grossteil ersetzten Fassaden. Der Zahnschnittfries der Südfassade gibt einen Hinweis auf die Entstehungszeit des Strohdachhauses um die Mitte des 17. Jh. [1]. 1850 war das Haus gemäss Brandkataster noch strohgedeckt und wurde von Ulrich Wild bewohnt. |
Beschreibung: | Das Grundgerüst des Hauskörpers bestand - wie die gut erhaltene Südfront belegt - aus einem in Nadelholz gefertigten, mit Schlössern gesicherten Schwellenkranz und eingezäpften, zweigeschossig durchlaufenden Eck- und Wandständern. Die Wandfüllungen werden alternierend aus liegend eingenuteten Bohlen und Riegeln gebildet. Zur Versteifung des Ständerwerks am Obergaden dienen über Eck angebrachte, verblattete Kopfhölzer. Vor der Stube hat sich ein dreiteiliges Reihenfenster, ein sogenannter "Fensterwagen", erhalten. Der unter den Fenstern durchlaufende Brustriegel ist mit einem dreifachen Würfelfries aufwändig beschnitzt. Durch den ausgesägten Schlitz im Geschossrähm über den Erdgeschossfenstern von Stube und Nebenstube konnte der hier vorstehende "Schubladen" - ein keilförmiges Brett - von Zeit zu Zeit weiter zwischen die übrigen Bretter des Obergadenbodens hineingetrieben werden, womit sich die Schwindfugen des Bodens wieder verschliessen liessen. Der Grundriss des Wohntrakts zeigt die verbreitete Vierteilung in Stube und Nebenstube im südseitigen Vorderhaus sowie Küche und Küchenkammer im Hinterhaus (Inneres gemäss Kurzinventar 1997). |
Anmerkungen: | [1] Es fand sich im Bezirk Brugg in ähnlicher Weise nur noch am 1655 errichteten, um 2011 abgebrochenen Hochstudhaus Nr. 11 in Hausen (vgl. Kurzinventar Hausen Nr. 903). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Literatur: | - Michael Stettler, Emil Maurer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 2, Basel 1953, S. 392. - Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Baden 2002, S. 150, 151 (Abb. 263). |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0181 bis CA.0001/0183, 1850 - 1938, Brandkataster Scherz. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Scherz, IV-22/1. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=118629 |
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