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Schutz / Status |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | A (nationale Bedeutung) |
Unterschutzstellung Bund: | 9/25/2003 |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 2/12/1960 |
Kantonaler Schutzumfang: | integral |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Schloss |
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Dokumentation |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Vordere Insel Die Vordere Insel wurde zusätzlich zur bereits bestehenden Hinteren Insel in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts aufgeschüttet.
Befestigungsanlage Die Ringmauer wurde im Zuge der Inselaufschüttung erbaut und in verschiedenen Bauphasen erweitert und umgebaut. Der Mauerabschnitt zwischen dem Rundturm und dem Kornhaus wurde nach dem Brand von 1415 errichtet um die Bresche in der Ostfassade des Alten Hauses zu schliessen. Die obere Partie dieses Mauerabschnitts wurde 1520 zusammen mit dem Alten Haus abgebrochen. Der stehen gebliebene Rest wurde 1905 mit dem aktuellen Zinnenkranz versehen.
Torturm Während der Errichtung der Ringmauer, oder unmittelbar danach, wurde der Torbereich durch den Bau eines Schalenturms verstärkt. Um 1578/82 wurden hofseitig über der Tordurchfahrt eine Abschlussmauer und ein Gewölbe eingebaut und das Innere des Turmes in zwei Geschosse gegliedert, welche vom Vorderen Haus her erschlossen werden. Das obere Geschoss wies ornamentale und heraldische Wandmalereien im Stil der Spätrenaissance um 1600 auf. Im 18. Jahrhundert wurden die Wände in diesem Raum überputzt und ein zierlicher Kamin eingebaut. Die Wandmalereien wurden 1916 wieder freigelegt. Die erkennbaren Wappen gehören den Familien von Mülinen, von Rotenstein und von Hallwyl. Die Wappen, Blumengirlanden und die Fruchtgehänge sind in den Farben Schwarz, Grau, Grün, Gelb und Rot gehalten. Gesamtsanierung von 2002-2003.
Rundturm Der Rundturm stammt aus der frühesten Bauphase der Vorderen Burg und ist mit der Ringmauer im Verband gemauert. Seinen heutigen Spitzhelm erhielt er erst 1486, nach dem Brand von 1415. Im 16./17. Jahrhundert wurde der Turm als Kerker benutzt. Restaurierung 1998. |
Beschreibung: | Befestigungsanlage Die Ringmauer umgibt die Vordere Insel nach Norden, Osten und Süden. Nach Westen hin zum Mittelgraben wird die Insel von der Ufermauer abgeschlossen. Die Ringmauer ist zwischen 0.8m und 0.9m breit und besteht vorwiegend aus Bollensteinen in lagerhafter Schichtung. Lediglich der Ringmauerabschnitt zwischen dem Rundturm und dem Stall ist in originaler Höhe erhalten, welche vom ursprünglichen Hofniveau errechnet 5.85m beträgt.
Torturm Die 1.3m dicken Seitenmauern des Schalenturms stossen an die Ringmauerinnenseite an und die 1.1m dicke Turmaussenmauer sitzt der Ringmauer auf. Die Turmmauerhöhe über den Fundamenten misst 9.56m. Das darüber liegende Mauerwerk stammt aus dem späten 16. Jahrhundert. Der verdickte, gegen den Burghof vorspringende Mauerabschnitt misst 10.2m in der Länge. Die 3.2m breite Türe aus Holzbalken wurde im Zuge der Sanierungsarbeiten 1916 in die originalen Balkenlöcher eingefügt. Der Raum im unteren Geschoss des Turms wurde als Magazin benutzt, der obere Raum als kleines Kabinett. Die ursprüngliche Wandmalerei wurde während der Schlosssanierung freigelegt und konserviert jedoch nicht ergänzt. Ausser beim sogenannten "Zeitfenster" in der Nordwestecke ist die Bemalung für das Publikum nicht sichtbar. Die Nord-, Süd- und Westwand werden von einer textilen Wandbespannung von 1916 geschmückt. Die beiden Wandteile ohne originale Wandbespannung wurden mit einem im Grundton der Wandbespannung uni eingefärbten Ersatzstoff nach Vorlage der anderen Wände eingekleidet.
Rundturm Der Rundturm misst 20.7m in der Höhe und 7.3m im Durchmesser, ist dreigeschossig und hat einen Spitzhelm. Die 13.3m hohe Turmfassade besteht aus Mischmauerwerk aus wechselnden Lagen grosser Bollensteine und kleinerer flacher Kalksteinplatten. Die spärlichen Lichtschlitze weisen Sandsteingewände mit Spitzbögen auf und der ehemalige Hocheingang ein Portalgewände aus Muschelkalk, das von einem nicht genau datierbaren Umbau des 16. bis 17. Jahrhunderts stammt. |
Literatur: | Peter Frey, Das Stammhaus der Herren von Hallwyl. Die archäologischen Untersuchungen auf dem Wasserschloss Hallwyl 1995-2003, Baden 2007.; Schloss Hallwyl: Bauliche Sanierung und Restaurierung 1998-2004, hrsg.vom Baudepartement des Kantons Aargau; Castor Huser, Carlo Tognola, Baden 2005.; Nils Lithberg, Schloss Hallwyl. "Die Baugeschichte" (Bd. 4), Stockholm 1930. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=119199 |
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