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Schutz / Status |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | A (nationale Bedeutung) |
Unterschutzstellung Bund: | 9/25/2003 |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 2/12/1960 |
Kantonaler Schutzumfang: | integral |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Schloss |
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Dokumentation |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Vorderes Haus Das Vordere Haus wurde nach dem Brand von 1415 um 1434 errichtet. Der nach dem Brand zerstörte Vorgängerbau wurde abgebrochen. Einer mehrjährigen Umbauphase entstammen der datierte und mit dem Wappen Burkharts III. und seiner Gattinnen geschmückte Erker von 1578 an der Nordfassade sowie der Treppenturm von 1582. Vermutlich wurde die Küche, welche an den Korridor im ersten Obergeschoss ostseitig anschliesst, nach 1612 eingebaut. Weitere Umbauten erfolgten 1781 und 1795. Sowohl im 18. als auch im 19. Jahrhundert wurden durch den Einbau von Quermauern und Trennwänden die seitlichen Räume des Vorderen Hauses in zwei bis drei Räume unterteilt. Dabei wurden die alten Türen zugemauert und neue Eingänge aus den Mauern gebrochen. Zwischen 1871-74 wurde das Vordere Haus im Stil der Neugotik umgebaut und 1914/16 wieder in den Vorzustand zurückversetzt. Die ursprüngliche Befensterung bestand bis 1871, wurde aber bis 1874 weitgehend zerstört. Lediglich in der Nord- und Westfassade finden sich noch alte Fenster. 1916 erhielt das Vordere Haus einen neuen Dachstuhl. Um eine Unterscheidung der alten und neuen Elemente des Vorderen Hauses zu gewährleisten wurden neu gehauene Stücke von Einfassungen und neue Balken mit der jeweiligen Jahreszahl gekennzeichnet. Gesamtsanierung des Vorderen Schlosses von April 2002 bis Oktober 2003.
Westbau Der Westbau wurde 1520 als Erweiterung des Vorderen Hauses errichtet. Mit dem Bau des Treppenturms erfolgte 1582 eine zusätzliche Erschliessung der Obergeschosse. Die Südfassade, das Dachgeschoss, die Befensterung und der gesamte Innenausbau sind Rekonstruktionen nach Aufnahmeplänen von 1871, die während der Renovation von 1914-16 ausgeführt wurden. |
Beschreibung: | Vorderes Haus Das Vordere Haus ist ein dreigeschossiges Wohngebäude von 19m Länge und 13.7m Breite. Wie bereits sein Vorgängerbau wurde auch das Vordere Haus an die Ringmauer angebaut. Das Gebäudeinnere wird von einer über alle Geschosse laufenden Quermauer unterteilt. Diese Mauer bildet zugleich die Südwand des Korridors. Die Nordwand des Korridors besteht im Erdgeschoss aus Mauerwerk und in den oberen Stockwerken aus Fachwerk. Im Erdgeschoss schliessen nördlich des Korridors drei Räume und südlich zwei Räume an. Im ersten Obergeschoss ist das östliche Ende des Korridors durch eine Wand abgetrennt. Im dadurch entstandenen Raum wurde eine Küche eingebaut. Seitlich des Korridors befinden sich jeweils zwei Räume. Die räumliche Unterteilung des zweiten Obergeschosses entspricht derjenigen des darunterliegenden Stockwerks. Der Bodenbelag des Erdgeschosses besteht aus Magerbeton von 1916. Die Ausstattung der Wohnräume der oberen Geschosse geht auf die Renovationen von 1871-74 und 1914-16 zurück und besteht jeweils aus Holz- oder Tonplattenböden, aus Wandtäfer oder Wandverputz, aus Stuck- oder Bretterdecken, sowie aus Öfen oder Kochherden. Vermutlich aus dem 15. Jahrhundert stammt das rund 50cm breite, aufgemalte rote Band an der Nordwand des Erdgeschosses. Im Treppenturm wurden 2004 grau gemalte, architekturbegleitende Bänder freigelegt, konserviert und ergänzt. Dabei wurde zwischen drei übereinanderliegenden Fassungen des späten 16. und des 17. Jahrhunderts unterschieden. Im Obergeschoss befinden sich zwei Steckborner Turmöfen mit blau gemalten Darstellungen auf weissem Grund aus der Zeit um 1750.
Westbau Beim Westbau handelt es sich um einen dreigeschossigen Anbau von 7m Länge und 6.6m Breite. Vermutlich war er seit seiner Erbauung durch Türen mit dem Vorderen Haus verbunden. Die Geschosse bestehen jeweils aus einem Korridor, der den Westbau mit dem Vorderen Haus verbindet, und einem angrenzenden Raum. Im ersten Obergeschoss befindet sich zudem an der Südwand des Zwischengangs ein Abort. |
Literatur: | Peter Frey, Das Stammhaus der Herren von Hallwyl. Die archäologischen Untersuchungen auf dem Wasserschloss Hallwyl 1995-2003, Baden 2007.; Schloss Hallwyl: Bauliche Sanierung und Restaurierung 1998-2004, hrsg.vom Baudepartement des Kantons Aargau; Castor Huser, Carlo Tognola, Baden 2005.; Nils Lithberg, Schloss Hallwyl. "Die Baugeschichte" (Bd. 4), Stockholm 1930. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=119200 |
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