DSI-SEE016 Schloss Hallwyl, Hintere Insel, Archivturm, Verliesturm und Befestigungsanlagen (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:DSI-SEE016
Signatur Archivplan:SEE016
Frühere Signaturen:neue Bezeichnung ab 2012!!! Ältere Akten und Berichte s. unter SEE001
Titel:Schloss Hallwyl, Hintere Insel, Archivturm, Verliesturm und Befestigungsanlagen
Ansichtsbild:
1/1
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Seengen
Versicherungs-Nr.:166
Parzellen-Nr.:3269
Koordinate E:2657086
Koordinate N:1241664
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2657086&y=1241664

Schutz / Status

Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:A (nationale Bedeutung)
Unterschutzstellung Bund:9/25/2003
Kantonale Unterschutzstellung (DSI):2/12/1960
Kantonaler Schutzumfang:integral

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Schloss

Dokumentation

Bau- und Nutzungsgeschichte:Befestigungsanlage
Ursprünglich umgab ein 2.8m tiefer Graben auf drei Seiten den Wohnturm. Die innere Flanke des Grabens war partiell von einer bis zu 0.15m dicken Ablagerungsschicht des 12. und 13. Jahrhunderts überdeckt. Eine mächtige Lehmplanierung bildete die Verfüllung des Spitzgrabens und die Hinterfüllung der aktuellen Ringmauer aus dem frühen 14. Jahrhundert. Die Ringmauer entstand in Zusammenhang mit dem Ausbau der Burg im 14. Jahrhundert. Der Aushub des Hinteren Grabens diente als Basis für den Mauerbau. Ein Zinnenkranz wurde 1912 als oberer Abschluss der Ringmauer ergänzt.

Archivturm
Der Archivturm ist um 1500 entstanden und bildet das Gegenstück zum Verliesturm.
Bis 1905 beherbergte der Turm das Schloss- und Familienarchiv. Diese Funktion war wahrscheinlich auf das oberste Geschoss beschränkt. Im 17. Jahrhundert erhielt der Turmmantel einen Deckverputz aus feinsandigem Mörtel und im obersten Geschoss wurden das Nord- und Ostfenster mit neuen Gewänden aus Muschelkalk versehen. Unverändert blieben die übrigen Fenster und Schiessscharten im obersten Geschoss und die vom ersten Geschoss auf den Graben führende Türe.

Verliesturm
Der Rundturm wurde zusammen mit dem Archivturm um 1500 erbaut. Der Verliesturm nimmt die Nordostecke der Hinteren Insel ein, von wo aus er in flankierender Stellung die Hintere Burg sicherte. Er ist das fortifikatorische und architektonische Gegenstück des Archivturms. Die Schiessscharten der unteren beiden Geschosse waren bis 1911 zugemauert, da jene Stockwerke des Turmes im 17. oder 18. Jahrhundert als Verlies dienten.
Beschreibung:Ringmauer
Die Ringmauerstärke beträgt an der Basis 2.1m. Das Mauerwerk besteht aus mittelgrossen Bollensteinen in lagerhaftem Verband. Die Ecken werden durch alternierend versetzte Tuffsteinquader gebildet. Die Mauerinnenseite ist gegen die Grabenböschung gesetzt. Ein Teilstück der Ringmauer wurde in ganzer Höhe in die Fassade des Palas-Südtraktes integriert. Sichtbar erhalten sind davon die Reste von vier Zinnen.

Archivturm
Der Archivturm ist an die Südostecke des Palassüdtrakts angeschlossen. Der viergeschossige Rundturm hat eine Höhe von 13m und einen Durchmesser von 6.2m. Das oberste Stockwerk weist drei Fenster mit spätgotischen Gewänden aus jeweils Tuff oder Muschelkalkstein auf. Im Innern dienten Wandnischen als Tresore für das Archiv und die kuppelförmige Gewölbedecke und die Türe aus Eisenblech als Brandschutz.
Die unteren, ebenfalls eingewölbten Turmgeschosse dienten der Verteidigung. Davon zeugen mit Scharten versehene Schiessnischen und Nuten in den Seitenwänden der Schiessscharten. Entsprechend der Wehrfunktion des Turmes ist die Mauerstärke beträchtlich. Im ersten und zweiten Stockwerk beträgt sie 2.1m, im dritten Geschoss 1.6m und im obersten Geschoss 1.25m. Das Mauerwerk besteht vorwiegend aus Bollensteinen in lagerhaftem Verband und aus zwei Lagen Tuffsteinquadern in der Sockelzone.

Verliesturm
Der viergeschossige Turm weist einen Durchmesser von 7.6m auf. Die Mauerstärke an der Basis beträgt 2.7m und reduziert sich nach oben auf 0.9m-2.4m. Die beiden unteren Geschosse besitzen flache Kuppelgewölbe, die oberen beiden Geschosse hölzerne Flachdecken. Das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss weisen je zwei Schiessscharten für Handfeuerwaffen auf und sind nur durch Öffnungen in den Gewölbedecken zugänglich. Das zweite und vierte Obergeschoss ist mit je vier Schiessscharten versehen und vom Burghof her erschlossen bzw. über einen Hocheingang zugänglich. Das dritte Obergeschoss hat insgesamt 5 Schiessscharten, von denen zwei zugemauert sind.
Literatur:Peter Frey, Das Stammhaus der Herren von Hallwyl. Die archäologischen Untersuchungen auf dem Wasserschloss Hallwyl 1995-2003, Baden 2007.; Schloss Hallwyl: Bauliche Sanierung und Restaurierung 1998-2004, hrsg.vom Baudepartement des Kantons Aargau; Castor Huser, Carlo Tognola, Baden 2005.; Nils Lithberg, Schloss Hallwyl. "Die Baugeschichte" (Bd. 4), Stockholm 1930.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=119203
 

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