DSI-SEE017 Schloss Hallwyl, Hintere Burg, Palas und Wohnbauten (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:DSI-SEE017
Signatur Archivplan:SEE017
Frühere Signaturen:neue Bezeichnung ab 2012!!! Ältere Akten und Berichte s. unter SEE001
Titel:Schloss Hallwyl, Hintere Burg, Palas und Wohnbauten
Ansichtsbild:
1/1
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Seengen
Versicherungs-Nr.:165
Parzellen-Nr.:3269
Koordinate E:2657093
Koordinate N:1241641
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2657093&y=1241641

Schutz / Status

Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:A (nationale Bedeutung)
Unterschutzstellung Bund:9/25/2003
Kantonale Unterschutzstellung (DSI):2/12/1960
Kantonaler Schutzumfang:integral

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Schloss

Dokumentation

Bau- und Nutzungsgeschichte:Palas
Der Kernbau des Palas wurde um 1265 errichtet. Um 1341/42 wurde der Rittersaal im ersten Obergeschoss (Raum II/III) mit Wand- und Deckenmalereien ausgeschmückt. 1415 fielen Teile des Palas dem Schlossbrand zum Opfer. Die Wiederaufbauarbeiten setzten bereits wenige Monate nach dem Brand ein. Um 1585 wurde das Dachwerk völlig erneuert. Ebenfalls 1585/90 erfolgte die Erhöhung des westlichen Teils mit dem Treppenturm und dem neuen Rittersaal im Dachgeschoss. Die Wände wurden neu verputzt und gekalkt, der Fussboden mit Tonplatten belegt und die Decke mit einem neuen Bretterbelag versehen. Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Rittersaal durch den Einbau einer querlaufenden Holztrennwand und einer Decken- und Wandtäferung in die Räume II und III geteilt. Die Wandtäferung stammt von 1690. Die Zwischenwand und die Täferung wurden für die Sanierung von 1999-2002 wieder entfernt. Die Täferung der Ost- und Teile der Westseite sind noch erhalten. Die ursprüngliche Trennwand ist durch ein neues Brett im Boden sichtbar dargestellt.

Süd- und Westtrakt
Der Palas wurde in den Jahren 1420/25 um den Süd- und Westtrakt erweitert. Die Befensterung und der Grossteil vom Innenausbau des Südtrakts mit Decken (Räume V,VI,VII, XII, XIV, XV), Böden, Wandtäfer, Binnenwände und Öfen stammt aus den 1580er Jahren und dem frühen 19. Jahrhundert. Die Zugbrücke von 1415 wurde vermutlich Ende des 18. Jahrhunderts durch eine feste Brücke ersetzt. Der Westtrakt wurde im 17. Jahrhundert um ein Geschoss reduziert und mit einem nach Süden abfallenden Pultdach versehen.

Nordtrakt
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde im Norden ein weiterer Trakt an den Palas und die Ringmauer gebaut. Der Nordtrakts wurde vermutlich im frühen 19. Jahrhundert abgebrochen. Zeichnungen von Rudolf Rahn 1859 zeigen lediglich noch Mauerreste. Die Sanierung des Hinteren Schlosses erfolgte von 1999-2002.
Beschreibung:Palas
Der Palas ist ein dreigeschossiger, rechteckiger Bau von 15.1m Länge und 7.9m Breite. Die Mauern sind 1m dick und bestehen aus lagerhaft geschichteten Bollensteinen mit grossen Tuffsteinquadern im Eckverband. Der Innenraum wird von einer Quermauer unterteilt. Der Rittersaal wurde im frühen 14. Jahrhundert mit Wand- und Deckenmalereien ausgeschmückt. Die Wände sind von Quadermalereien überzogen und unter der Decke durch einen Wappenfries abgeschlossen. Die Deckenbalken weisen auf der Unterseite schwarze Winkel auf weissem Grund auf und sind auf den Seiten mit unterschiedlichen Blattranken bemalt. Auf dem südlichsten Balken sind Wappenschilder aufgemalt. Anlass zur Ausmalung des Raumes war vermutlich die Heirat zwischen der Tochter Johans I. von Hallwyl und einem Zürcher Ritter. Um die Wandmalereien zu sichern und zu erhalten wurden sie bei der Sanierung 2002 wiedr mit der Täferung bedeckt.

Süd- und Westtrakt
Der Süd- und Westtrakt schliessen südlich an den Palas an. Im Erdgeschoss des Torhauses befinden sich das Torzimmer, darüber Wohn- und Repräsentationsräume. Das Torhaus besteht aus vier Geschossen, der südliche Teil des Südtrakts aus deren drei. Der Westtrakt weist ebenfalls drei Geschosse und einen Dachraum auf. Im Torbereich bildet die Ostfassade ein 0.78m vorspringendes Portalgehäuse. Das rundbogige Torgewände von 2.3m Höhe und 1.4m Breite sitzt in einem rechteckigen und 0.12m tief einspringenden Wandfeld. Beide sind aus Tuffsteinquadern, Kalk und Versatzstücken aus Sandstein gearbeitet. Aus der Zeit Hartmanns von Hallwyl stammt der Ofen (1612) in Raum XII im zweiten Obergeschoss über dem Tor. Die Öfen im Hinteren Schloss dienen seit Beginn des 20. Jahrhunderts lediglich noch als Ausstellungsstücke. Der Turmofen wurde von Hans Jörg Sinlinger aus Aarau aus grünen Kacheln mit Ornamenten und zwei Majolikakacheln mit Wappen hergestellt und gilt als einer der ältesten erhaltenen Öfen im Aargau.

Nordtrakt
Nördlich des Palas wurden die 0.5m dicken Grundmauern des 12m langen und 4.4m breiten Nordtraktes freigelegt.
Literatur:Peter Frey, Das Stammhaus der Herren von Hallwyl. Die archäologischen Untersuchungen auf dem Wasserschloss Hallwyl 1995-2003, Baden 2007.; Schloss Hallwyl: Bauliche Sanierung und Restaurierung 1998-2004, hrsg.vom Baudepartement des Kantons Aargau; Castor Huser, Carlo Tognola, Baden 2005.; Nils Lithberg, Schloss Hallwyl. "Die Baugeschichte" (Bd. 4), Stockholm 1930.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=119204
 

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