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Chronologie |
| Entstehungszeitraum: | 1959 - 1960 |
| Grundlage Datierung: | Baugesuch |
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Typologie |
| Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
| Nutzung (Stufe 1): | Sakrale Bauten und Anlagen |
| Nutzungstyp (Stufe 2): | Kirchgemeindehaus |
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Schutz / Status |
| Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2013 |
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Dokumentation |
| Autorschaft: | Aeschbach, Emil |
| Würdigung: | Für die von der Pfarrei Suhr abgelöste reformierte Kirchgemeinde Unterentfelden erstelltes Kirchgemeindehaus von 1959/60 mit freistehendem Glockenturm. Das zu seiner Zeit sehr innovative Konzept verzichtete auf eine architektonische Inszenierung des Kirchenraums und integrierte diesen in einen schlichten, langen Backsteinbau unter Satteldach, welcher zusätzliche Räume der Kirchgemeinde enthält. Der 26 Meter hohe Glockenturm aus Sichtbeton entfaltet eine weithin sichtbare Silhouettenwirkung und weist den Zugang zum grosszügig gestalteten "Dorfplatz", um den sich Schule, Gemeindehaus (Bauinventarobjekt UFE901) und Kirchgemeindehaus scharen. |
| Bau- und Nutzungsgeschichte: | Von alters her war Unterentfelden nach Suhr kirchgenössig. 1954 entstand der "kirchliche Gemeindeverein Unterentfelden" mit dem Ziel, eine eigenständige reformierte Kirchgemeinde zu gründen. 1954 wurden Gelder für den Bau einer Kirche genehmigt, der zusammen mit den Gebäuden der politischen Gemeinde ein neues Dorfzentrum bilden sollte. Am 27. Januar 1959 erliess der Grosse Rat des Kantons Aargau das entsprechende Dekret zur Schaffung einer von Suhr unabhängigen Kirchgemeinde Unterentfelden. Schon im April darauf beauftragte die erste Kirchgemeindeversammlung Emil Aeschbach mit der Ausführung seines Projekts, welches einen schlichten langen Baukörper unter Satteldach und einen freistehenden Glockenturm (Campanile) auf dem Gelände neben dem Schulhaus und der Gemeindeverwaltung vorsah. Die kleinste Glocke des Geläuts stammt vom Andachtsraum der SAFFA (Schweizerischen Ausstellung für Frauenarbeit) von 1958 in Zürich. Die festliche Einweihung des Kirchgemeindehauses fand am 11. Okt. 1960 statt.
1968 wurde nördlich des Kirchgemeindehauses ein neues Pfarrhaus, in Form eines schlichten Backsteinbaus mit Atrium, erstellt. 1995 musste der Glockenturm aus Sichtbeton wegen Witterungsschäden saniert und mit einem Schutzanstrich versehen werden. 2002/03 erfolgte eine Neugestaltung der Chorzone im Kirchenraum, indem die Kanzel entfernt und stattdessen ein neuer Abendmahltisch mit Predigtpult erstellt wurde. |
| Beschreibung: | Das Kirchgemeindehaus ist ein wichtiger Bestandteil des Dorfzentrums mit Gemeindehaus und Schule. Der zugehörige freistehende Glockenturm fungiert als Tor zum zentralen "Dorfplatz", um den sich die öffentlichen Gebäude gruppieren. Das Kirchgemeindehaus präsentiert sich als langgestreckter eingeschossiger Baukörper unter mittelsteilem, geschlossenem Satteldach. Die Aussenwände bestehen aus braunroten Backsteinen, das westliche Giebelfeld ist mit farblich angepasstem Eternit verkleidet. Den südseitigen Eingangsbereich schützt ein Vorbau mit auf schlanke Stahlsäulen abgestütztem Flachdach. Rechts des Eingangs zeigt die Fassade eine raumhohe, durch Betonpfeiler unterteilte Fensterfront, links davon tritt sie als geschlossene Backsteinfläche in Erscheinung. Auf der nördlichen Hausseite ist das Gelände zur Belichtung des Untergeschosses teilweise abgegraben. Der eingeschossige östliche Bereich ist analog zur Südfassade mit raumhohen Fenstern besetzt, der westliche Bereich ist mit Fensterbändern zweigeschossig ausgebildet.
Durch den südlichen Eingang gelangt man in das aus der Gebäudeflucht leicht vortretende Foyer, welches als offener Raum bis unter den First ausgebildet ist. Von hier aus werden sämtliche Räume des Hauses einschliesslich des Kirchenraums erschlossen. Dieser nimmt ebenfalls die volle Höhe des Gebäudes ein, bildet also im Innern die beiden Dachflächen ab. An der östlichen Giebelwand befindet sich die um wenige Stufen erhöhte Chorzone mit dem neuen Altartisch und einem an die Wand montierten Holzkreuz. Gegenüber dem Eingang ist vom Foyer ein kleiner Küchenraum abgetrennt, und das Untergeschoss umfasst nebst kleineren Unterrichtsräumen ein grösseres Spielzimmer und Luftschutzräume.
Der freistehende Glockenturm besteht aus zwei seitlichen Betonzungen, die über dem Durchgang durch Mauerscheiben ausgesteift werden. Am oberen Turmende sitzt die Glockenstube mit vertikalen Schallöffnungen zwischen dünnen, hochkant gestellten Betonlamellen. Das Geläut besteht aus sechs Glocken, dem Saffa-Glöcklein von 1958 sowie fünf weiteren, aus der Glockengiesserei Rüetschi in Aarau stammenden Glocken von 1962. |
| Erwähnung in anderen Inventaren: | - Kurzinventar Sakralbauten ab dem 20. Jahrhundert (Kantonale Denkmalpflege Aargau 2009). |
| Literatur: | - Walter Linder, 50 Jahre eigene Kirchgemeinde, in: Der Postillion, Entfelder Nachrichten 2008/09, S. 32-43.
- 50 Jahre Reformierte Kirche Unterentfelden 1959-2009, Broschüre (ohne Jahrzahl).
- Dorfchronik Unterentfelden, Unterentfelden 1996, S. 384-390. |
| Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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Related units of description |
| Related units of description: | siehe auch:
SAK-UFE001 Unterentfelden, Reformiertes Kirchgemeindehaus mit Sakralraum, 1959-1960 (Dossier (Spezialinventare))
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URL for this unit of description |
| URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=119722 |
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