SAK-UFE001 Unterentfelden, Reformiertes Kirchgemeindehaus mit Sakralraum, 1959-1960 (Dossier (Spezialinventare))

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Signatur:SAK-UFE001
Signatur Archivplan:SAK-UFE001
Titel:Unterentfelden, Reformiertes Kirchgemeindehaus mit Sakralraum
Ansichtsbild:
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Bezirk:Aarau
Gemeinde:Unterentfelden
Adresse:Hauptstrasse 19
Parzellen-Nr.:213
Grundbuch-Nr.:492
Koordinate N:1246398
Koordinate E:2645673
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2645673&y=1246398
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirchgemeindehaus
Entstehungszeitraum:1959 - 1960
Autorschaft:Emil Aeschbach, Aarau
Bau- und Nutzungsgeschichte:1954 wird der "kirchliche Gemeindeverein Unterentfelden" gegründet. 1954 werden Gelder für einen Kirchenbau im Dorf genehmigt, der zusammen mit den Neubauten der politischen Gemeinde ein Dorfzentrum bilden soll. 1959, nachdem sich die Kirchgemeinde von der Urpfarrei Suhr gelöst hat, wird mit dem Bau des Kirchgemeindehaus durch den Architekt Emil Aeschbach, Aarau, begonnen. 1960 wird der erste Gottesdienst in dem Neubau gefeiert. Im Laufe der Zeit ist der Kirchturm saniert worden. 2002/03 wird eine Renovierung durchgeführt, bei der das Kreuz und der Altar im Kirchenraum verändert werden und die Kanzel aus dem Raum genommen wird. Ein Austausch der Fensterfronten im Kirchensaal ist geplant [1]. 1968 wird in der Nähe des Kirchgemeindehaus das Pfarrhaus errichtet [2].
Beschreibung:Neben dem eingeschossigen, mit rotem Backstein verkleideten Mas-sivbau auf rechteckigen Grundriss mit grossem Satteldach steht ein Campanile aus Sichtbeton. Der herausgezogene Eingangsbereich mit Betonvordach auf Stahlstützen ist leicht aussermittig in der traufständigen Südfassade zum "Dorfplatz" platziert. Rechts des Eingangs hat die Fassade nahezu raumhohe Fenstern zwischen Betonpfeilern mit niedriger Brüstung, links dagegen ist die Backsteinfassade geschlossen. Die westliche Giebelfassade ist im EG aus Backstein mit einem mittigem Fenster, das Giebelfeld darüber ist mit farblich angepasstem Eternit verkleidet. Die gegenüberliegende Giebelwand zeigt eine durchgehende Backsteinfassade. Vor der gartenseitigen und traufseitigen Nordfassade ist teilweise das Gelände abgegraben zur Belichtung des Untergeschosses. Ein eingeschossiger Bereich links mit nahezu raumhohen Fenster ist analog der Südfassade gestaltet, rechts wird die hier zweigeschossige Fassade durch einen Versatz geteilt. Hier zeigt die mit Backstein verkleidete Fassade im UG zwei grosse Fensterreihen und ein hoch liegendes Fensterband im EG, nach dem Versatz wird das Dach bis auf die Höhe des UG heruntergezogen.
Der freistehende Glockenturm aus inzwischen gestrichenem Sichtbeton hat durchgehende Seitenwänden, die von je vier zurückgesetzten Querbändern ausgesteift werden. Durch ihn führt der Weg in einer Torsituation zum Kirchgemeindezentrum. Den oberen Abschluss bildet eine Art Kasten (wohl die Glockenstube), dessen Stirnseiten aus je neun dünnen, hochkant gestellten Betonscheiben besteht. Sein Geläut hat sechs Glocken; das Saffa-Glöcklein stammt von 1958, die fünf weiteren von 1962 aus der Glockengiesserei Rüetschi, Aarau.
Im Inneren liegt mittig das mit seinem Luftraum bis unters Satteldach reichende Foyer; linkerhand führt eine Treppe ins UG zu Seminarräumen, weiter links vor der westlichen Giebelwand liegt ein Versammlungsraum mit abgehängter Decke. Gegenüber des Eingangs liegt die Küche. Vom Eingang aus rechts liegt der über die volle Gebäudebreite reichende Kirchenraum, dessen Decke ebenfalls die äussere Dachform abbildet. Das Foyer hat verputzte Wände, einen Terrazzoboden und wird vor allem von der verglasten Eingangstür belichtet, im Kirchenbereich ist die Giebelwand mit Backstein verkleidete und der Boden mit Parkett belegt, belichtet wird der Raum durch die Seitenwände mit grossen Fenstern zwischen den Betonpfeilern.
Würdigung:Der schlichte, eingeschossige Baukörper mit Satteldach auf klar strukturiertem Grundriss und nebenstehenden Glockenturm aus Sichtbeton ist 1960 als Kirchgemeindehaus von Emil Aeschbach errichtet worden. Der Bau mit seiner im Ansatz multifunktionalen Nutzung und dennoch klar definierten Sakralraum, der entgegen anderen Lösungen nicht multifunktional genutzt wird, ist typisch für Diasporagemeinden.
Anmerkungen:[1] 50 Jahre Reformierte Kirche Unterentfelden 1959-2009, Broschüre o.O. o.J. (2009), S. 8ff, 13; W.L.: 50 Jahre eigenen Kirchgemeinde Unterentfelden, in: Der Postillion. Entfelder Nachrichten 2008/2009, S. 34-379
[2] W.L.: 50 Jahre eigenen Kirchgemeinde Unterentfelden, in: Der Postillion. Ent-felder Nachrichten 2008/2009, S. 38.
Literatur:- Jörg Ernst: Der Kirchturm wurde saniert, in: Der Postillion. Entfelder Nachrichten 1995/1996, S. 37-41
- Willy Dätwyler, Walter Linder, Georg Mayer: Dorfchronik Unterentfelden, Aarau 1996, S. 384-390
- 50 Jahre Reformierte Kirche Unterentfelden 1959-2009, Broschüre o.O. o.J. (2009)
- W.L.: 50 Jahre eigenen Kirchgemeinde Unterentfelden, in: Der Postillion. Entfelder Nachrichten 2008/2009, S. 33-43
Erwähnung in anderen Inventaren:Bauinventar UFE909
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

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Related units of description:siehe auch:
INV-UFE909 Ref. Kirchgemeindehaus mit Glockenturm, 1959-1960 (Dossier (Bauinventar))
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=128410
 

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