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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1877 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2013 |
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Dokumentation |
Würdigung: | Spätbiedermeierlich geprägtes Kleinbauernhaus von 1877, dessen äussere Erscheinung mitsamt der Nahumgebung intakt erhalten ist. Auch das kaum veränderte Innere hat wesentliche Teile der historischen Ausstattung bewahrt. Durch seine exponierte Lage auf einer Geländeterrasse oberhalb der katholischen Kirche (Kantonales Denkmalschutzobjekt BOS001) kommt dem schlichten Gebäude eine erhebliche ortsbauliche Bedeutung zu. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss Brandkataster wurde das kleinbäuerliche Gehöft 1877 ins vormals unüberbaute Kulturland südwestlich der Kirche gestellt. Bauherr war Josef Berger [1]. |
Beschreibung: | Der längliche Baukörper fasst unter durchlaufendem Satteldach einen talwärts nach Osten gerichteten Wohnteil und einen bergseitigen Ökonomietrakt mit weit auskragendem Vorschermen zusammen. Der kleinformatige Wohnteil, welcher auf einem erhöhten Kellersockel sitzt, zeigt traufseitig lediglich zwei und an der Stirnseite drei regelmässig gesetzte Fensterachsen. Die Aussenwände sind als flächig verputztes Fachwerk aufgeführt, die Fenster mit hölzernen Rahmen und Gesimsen ausgesprochen einfach gehalten. Die Jalousieläden und Vorfenster dürften noch aus der Bauzeit stammen, wogegen die Hauptfenster kürzlich erneuert wurden. Der traufseitig gelegene Hauseingang ist über eine Freitreppe mit bauzeitlichem Schmiedeeisengeländer erreichbar. Das vierteilige gestemmte Türblatt ist noch im klassizistischen Stil gehalten und mit Rhomben verziert. Das Innere teilt sich in ein talseitiges Vorderhaus mit Stube und Nebenstube und eine ökonomieseitige Raumschicht, welche das kleine Eingangsvestibül und die dahinterliegende Küche enthält. Die Stube und die Nebenstube werden von einem grün glasierten Kachelofen auf Holzfüssen mit zugehöriger Sitzkunst beheizt. Letztere verfügt über eine hölzerne Schublade und ein Fussbänkchen. Zweiteilige Rahmentüren mit den originalen schmiedeisernen Beschlägen, gefelderte Wand- und Deckentäfer sowie ein in die Zwischenwand eingebautes Uhrgehäuse ("Ziithüsli") vervollständigen die schlichte, jedoch stimmige Stubenausstattung. Vom Eingangsbereich führt eine viertelgewendelte Treppe ins Obergeschoss, welches die Schlafkammern enthält. In der Küche befindet sich der Abgang in den Trämkeller. Dieser fällt durch eine grosse Raumhöhe auffällt, welche dem Haus seine schlanken Proportionen verleiht. Der Ökonomieteil setzt sich aus dem Tenn mit dem leicht stichbogigen Scheunentor und dem Stall zusammen, dessen Giebelmauer als Witterungsschutz leicht vorgezogen ist. Über dem Stall erstreckt sich der Heuraum, dessen Wände aus zierbeschnitzten Brettern bestehen. Nördlich an die Scheune schliesst ein Schopf unter eigenem Dach an. Ein freistehendes Hühnerhaus und ein südlich vorgelagerter Bauerngarten mit Nussbaum ergänzen die bäuerliche Hofanlage, welche noch über eine hohe Authentizität verfügt. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0488-0490: Brandkataster Gemeinde Boswil 1850-1938. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. - ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, 4228-19. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0488-0490: Brandkataster Gemeinde Boswil 1850-1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=119792 |
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