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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 18th cent. |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Scheune |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2013 |
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Dokumentation |
Würdigung: | Zu einer ländlichen Baugruppe mit den spätklassizistischen Wohnhäusern Niesenbergstrasse 12 und 14 (Bauinventarobjekte BOS921 und BOS922) gehörende alte Stallscheune mit interessanter, nicht in allen Teilen geklärter Baugeschichte. Die östliche Gebäudehälfte enthält noch eine rauchgeschwärzte Hochstudkonstruktion, die mit einiger Sicherheit einem strohgedeckten Bauernhaus zugeordnet werden kann. Der markant an der Strasse stehende Baukörper bildet mit der gegenüberliegenden Michaelskapelle (Kantonales Denkmalschutzobjekt BOS004) eine hübsche Torsituation am nordwestlichen Dorfeingang und ist daher auch von grosser ortsbaulicher Bedeutung. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Ihre heutige Form erhielt die Stallscheune wohl um die Mitte des 19. Jahrhunderts, als auf dem Hofareal die beiden spätklassizistischen Wohnhäuser Niesenbergstrasse 12 und 14 (Bauinventarobjekte BOS921 und BOS922) errichtet wurden. Damals dürfte der Wohnteil des strohgedeckten bäuerlichen Vielzweckbau abgebrochen worden sein, bis zum heutigen Tag verblieben aber sind Teile des alten Ökonomietrakts. Im Brandkataster von 1850 ist das Gebäude noch als "Wohnhaus und Scheune, von Holz, mit Strohdach" verzeichnet, Eigentümer waren die Gebrüder Keusch [1]. Im nächst jüngeren Brandkataster von 1875 ist nurmehr von einer strohgedeckten Scheune die Rede. Zumindest teilweise blieb diese bis 1912 mit Stroh eingedeckt. |
Beschreibung: | Der markante Baukörper ist in West-Ost-Ausrichtung stirnseitig an die Niesenbergstrasse gestellt. Eine kunstvoll gefügte Bruchsteinmauer bildet hier das Auflager für die Giebelwand der Scheune, welche mit Ausnahme des Stallbereichs gänzlich aus Holz besteht. Die südliche Trauffront zeigt in ihrer Nutzungsabfolge ein Tenntor mit leicht stichbogigem Sturz, den gemauerten Stallbereich und ein wiederum hölzernes Futtertenn. Unter einem Pultdach schliesst ein jüngerer Anbau mit einem zweiten, etwas niedrigeren Remisentor an. Auch bergseits lehnt sich ein Annex unter Pultdach an den Hauptbau an. Das strassenseitig mit einem Gehrschild versehene Satteldach ist teilweise mit alten Biberschwanzziegeln, teilweise mit neueren Falzziegeln eingedeckt. Besondere Erwähnung verdient das schöne Tenntor mit Holznagelung. Als wertvolles Relikt des einstigen Strohdachhauses sind im östlichen Gebäudeteil der Hochstudkonstruktion erhalten. Zwei Firstständer ("Hochstüde") mitsamt Bundbalken, Sperrrafen und stehenden Stuhljochen bezeugen mit ihrer Russschwärze die frühere Existenz einer Feuerstelle, welche wohl in einem östlich anschliessenden Wohnteil eingerichtet war. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0488-0490: Brandkataster Gemeinde Boswil 1850-1938. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar Boswil, VIII-8/62. - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0488-0490: Brandkataster Gemeinde Boswil 1850-1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=119794 |
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