INV-STI904 Altes Schulhaus Stilli, 1818 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-STI904
Signatur Archivplan:STI904
Titel:Altes Schulhaus Stilli
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Nordosten (2012)
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Villigen
Ehem. Gemeinde:Stilli (bis 31.12.2005)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Stilli
Adresse:Haldenstrasse 23
Versicherungs-Nr.:1020
Parzellen-Nr.:3403
Koordinate E:2659649
Koordinate N:1263220
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2659649&y=1263220

Chronologie

Entstehungszeitraum:1818
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schulhaus

Dokumentation

Würdigung:Das ehemalige Schulhaus und zeitweilige Armenhaus der Gemeinde Stilli ist ein schlichter, 1818 erstellter und nach einem Brandfall von 1838 teilweise erneuerter Mauerbau biedermeierlicher Prägung. Aufgrund seiner früheren öffentlichen Funktion kommt dem seit dem frühen 20. Jahrhundert als privates Wohnhaus genutzten Gebäude eine lokalgeschichtliche Bedeutung zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Gebäude wurde 1818 als zweites Schulhaus der Gemeinde erstellt. Im Brandkatastereintrag ist es als „zweistöckiges steinernes und mit Ziegeln gedecktes Schulhaus“ verzeichnet [1]. Nach einem Brand von 1838 fand ein teilweiser Neuaufbau statt und 1853 wurde es rückseitig um eine Fensterachse verlängert.
Im Obergeschoss waren zwei Schulzimmer eingerichtet, im vorderen Teil des Parterres die Arbeitsschule. Dieser untere Raum diente während Jahrzehnten auch als Armenwohnung, ebenso der fensterlose Kohlenkeller dahinter [2]. Seit dem Umbau des ehemaligen Gasthofs "Bären" zum Schul- und Gemeindehaus (1910) fand eine Umnutzung zu Wohnzwecken statt. In diesem Zusammenhang dürfte auch die traufseitige Obergeschosslaube gegen Norden entstanden sein. Im Haus befand sich das erste Atelier des Bildhauers Albert Siegenthaler (1938-1984), dessen Familie ab 1940 hier ansässig war [3]. In jüngerer Zeit wurde das Gebäude einer sorgfältigen Aussenrenovation unterzogen.
Beschreibung:Das ehemalige Schulhaus erhebt sich als zweigeschossiger giebelständiger Mauerbau unter leicht asymmetrischem Satteldach. Die nach Osten zur Strasse gerichtete Stirnfront gibt mit ihrer axialen Gestaltung wohl weitgehend den Zustand nach dem teilweisen Wiederaufbau von 1838 wieder. Mit der ehemaligen Funktion als Schulhaus zu erklären sind die auffallend grossen Abmessungen der mit Muschelkalkgewänden versehenen Fensteröffnungen. Im Parterre wie auch im Giebelfeld zeigen diese eine leichte Stichbogenform, während sie im Obergeschoss rechteckig ausgebildet sind. Die hangseitige Verlängerung des Gebäudes von 1853 äussert sich in einem vertikalen Versatz der Fensterebene.
Der Hauszugang liegt auf der nördlichen Traufseite. Die Räume im Obergeschoss sind über eine Aussentreppe separat erschlossen. Die Obergeschosslaube stammt aus dem 20. Jh. und steht im Zusammenhang mit der Umnutzung des ehemaligen Schulhauses zu Wohnzwecken. Hausinneres nicht gesehen.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, Bezirksamt Brugg Zw 1936.0001/4524: Brandkataster Gemeinde Stilli 1809.
[2] Baumann 1977, S. 340.
[3] Albert Siegenthaler (1938-1984), Plastiker und Bildhauer. Aufgewachsen in Endingen und Stilli, wo er die Primarschule besuchte. Studien in Zürich und Paris. 1962 Heirat mit der englischen Bildhauerin Gillian Louise White. 1963 Übersiedlung nach London. 1967 Rückkehr in die Schweiz und Wohnsitz in Leibstadt. Erstellung von Einzelplastiken und Gesamtkonzeptionen u.a. Gestaltung des Südgartens beim Kantonsspital Baden mit dem Titel Totentanz. Brückenplastik "Wassertor" von 1972 auf der Aarebrücke von Stilli (www.kunstbreite.ch).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Literatur:- Max Baumann, Stilli, von Fährleuten, Schiffern und Fischern im Aargau, Windisch 1977.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, Bezirksamt Brugg Zw 1936.0001/4524-4525: Brandkataster Gemeinde Stilli 1809-1850; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0189-0191: Brandkataster Gemeinde Stilli 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=121684
 

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