INV-STI905 Dorfstrasse 21, Stilli, 1832 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-STI905
Signatur Archivplan:STI905
Titel:Dorfstrasse 21, Stilli
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht Schauseite von Südwesten (2012)
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Villigen
Ehem. Gemeinde:Stilli (bis 31.12.2005)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Stilli
Adresse:Dorfstrasse 21
Versicherungs-Nr.:1031
Parzellen-Nr.:3199
Koordinate E:2659741
Koordinate N:1263290
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2659741&y=1263290

Chronologie

Entstehungszeitraum:1832
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:In zwei Bauetappen 1832 und 1861 aus einem strohgedeckten Vorgängerbau hervorgegangenes Bauernhaus biedermeierlicher Prägung, das kürzlich eine umfassende Renovation erfahren hat. Mit seiner intakten Gesamtform, der ruhigen Dachfläche und den gut erhaltenen Fassaden bezeugt das Gebäude anschaulich die Bautradition des 19. Jahrhundert im ländlich-bäuerlichen Umfeld.
Bau- und Nutzungsgeschichte:m ersten Brandkataster von 1809 wird das Gebäude noch als eingeschossiges strohgedecktes Holzhaus aufgeführt, welches sich in den Händen der Witwe von Johannes Strössler, Melchers, befand [1]. Im nächstfolgenden Eintrag von 1829 ist bereits von einem „zweistöckigen Wohnhaus samt Scheune, Stall und Schopf, zum Theil von Stein, meistens aber von Holz, mit Strohdach“ die Rede, was zwischenzeitliche bauliche Veränderungen vermuten lässt. 1832 folgte eine „Erweiterung durch einen zweistöckigen steinernen Anbau“. 1861 fand ein weiterer Umbau, verbunden mit dem Wechsel von Stroh- auf Ziegelbelag, statt. Damaliger Bauherr war Hans Jakob Strössler, dessen Initialen zusammen mit der Jahreszahl 1861 das Oberlicht des vorderen Hauseingangs zieren. Zu diesem Zeitpunkt dürfte die etappenweise Umwandlung vom strohgedeckten Holzhaus zum ziegelgedeckten biedermeierlichen Steinbau ihren Abschluss gefunden haben.
In den 1930er Jahren wurden die Stallwände teilweise neu aufgemauert. 2005 fand eine umfassende Renovation, mit teilweisem Ausbau des Dachraumes und vollständiger Neueindeckung, statt.
Beschreibung:Das traufständige, von der Strasse erheblich zurückversetzte Bauernhaus setzt sich aus einem mit Kalkbruchsteinen gemauerten Wohnteil und einer in Mischbauweise aus Stein und Holz errichteten Ökonomie zusammen (Mittertennhaus). Der Ost-West-gerichtete längliche Baukörper ruht unter einem leicht geknickten Satteldach, dessen Gerüst (Sparrenkonstruktion mit liegendem Stuhl) vermutlich in zwei Phasen entstanden ist. Bis zum jüngsten Umbau von 2005 war der Wohnteil noch mit Biberschwanzziegeln eingedeckt. An der östlichen Stirnmauer ragten die Pfettenköpfe einer möglicherweise älteren Konstruktion mit teils noch vorhandenem Fluggespärre vor (gemäss Kurzinventar von 1992).
Die südgerichtete Hauptfassade des Wohnteils zeigt vier Fensterachsen in unregelmässiger, auf die innere Raumstruktur abgestimmter Anordnung. Die Rechteckgewände aus Muschelkalk verfügen über einen Falz und leicht vorspringende Blockbänke. Ebenfalls aus Muschelkalk besteht das kräftige Türgericht des neben der Scheune gelegenen Hauseingangs. Als Reminiszenz der Umbauphase von 1861 ist das sechsfeldrige biedermeierliche Türblatt mit geschnitzten Rauten- und Diamantquaderfüllungen erhalten. Auf die damalige Bauherrschaft verweist die ins Oblicht eingelassene Inschrift "18 H.J St. 61" (= Hans Jakob Strössler).
Die innere Erschliessung erfolgt über einen durchlaufenden Quergang mit rückwärtiger Treppe ins Obergeschoss. Die beiden Geschosse weisen ein ähnliches vierteiliges Grundrissmuster mit Stube und Nebenstube auf der südgerichteten Schauseite sowie Küche und Kammer (Esszimmer) im rückwärtigen Bereich auf. In der unteren Stube war 1992 noch ein grüner Kachelofen mit Sitzkunst vorhanden, in der rückwärtigen Kammer eine zweite Sitzkunst. Ausstattung des Obergeschosses (Böden, Wandtäfer, Türen, Ofen) aus dem frühen 20. Jh. (Inneres gemäss Kurzinventar von 1992).
Unter dem Wohnteil erstrecken sich zwei quer zum First angelegte Gewölbekeller, die auf der Südseite über einen gemeinsamen Treppenabgang zugänglich sind.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, Bezirksamt Brugg Zw 1936.0001/4524-4525: Brandkataster Gemeinde Stilli 1809-1850; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0189-0191: Brandkataster Gemeinde Stilli 1850-1938.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Literatur:- Max Baumann, Stilli, von Fährleuten, Schiffern und Fischern im Aargau, Windisch 1977.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, Bezirksamt Brugg Zw 1936.0001/4524-4525: Brandkataster Gemeinde Stilli 1809-1850; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0189-0191: Brandkataster Gemeinde Stilli 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=121685
 

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