INV-MWI938 Unteräschstrasse 30, 1900 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-MWI938
Signatur Archivplan:MWI938
Titel:Unteräschstrasse 30
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Westen (2013)
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Möriken-Wildegg
Ortsteil / Weiler / Flurname:Möriken
Hist. Name Objekt:Wirtschaft zum Aesch
Adresse:Unteräschstrasse 30
Versicherungs-Nr.:30
Parzellen-Nr.:337
Koordinate E:2655799
Koordinate N:1252070
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2655799&y=1252070

Chronologie

Entstehungszeitraum:1900
Grundlage Datierung:Brandkataster
Nutzungen:Bis 1916/17 Pinte zum Aesch, danach reine Wohnnutzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wirtschaft, Restaurant

Dokumentation

Würdigung:Spätklassizistisch geprägter Mauerbau von 1900, der bis zum Ersten Weltkrieg (1914-18) die Wirtschaft zum Aesch beherbergte. Der später als Zweifamilienhaus genutzte Bau beeindruckt im Innern durch grosszügige Abmessungen und einen hohen Bestand an qualitätsvollen Ausstattungsteilen aus der Entstehungszeit um 1900 sowie den nachfolgenden Umbauphasen bis 1930. Dem Gebäude, das von weither sichtbar den westlichen Dorfeingang markiert und von einem schönen Garten umgeben ist, kommt ein hoher Situationswert zu. Als ehemalige Pinte ist es zudem von ortsgeschichtlicher Bedeutung.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Brandkataster wurde das Haus am westlichen Dorfeingang 1900-01 anstelle eines abgetragenen Spritzenhauses für den Ziegler Rudolf Gebhard erstellt [1]. Gebhard führte darin bis 1916/17 die Pinte zum Aesch [2]. Danach wurde der grosse Saal im Erdgeschoss in drei kleinere Zimmer unterteilt und das Haus nur noch zu Wohnzwecken genutzt. 1930 erhielt der zentrale Vordereingang einen Windfang und auf der Rückseite wurde die hölzerne Laube durch einen neuen gemauerten Erschliessungstrakt ersetzt, der auch das Bad und WC aufnahm. Spätestens seit dieser Zeit – vermutlich schon früher - befinden sich im Haus zwei Stockwerkswohnungen. Beide Küchen erhielten damals neue Plattenböden und teilweise neue Ausstattungen.
Beschreibung:Traufständiger Mauerbau mit achsensymmetrischer Fassadengestaltung, der sich am westlichen Dorfeingang von Möriken mit zwei Geschossen und einem Kniestock unter geradem Satteldach erhebt. Der spätklassizistisch geprägte Baukörper mit zwei auf fünf regelmässigen Fensterachsen sowie Lünetten unter dem First wird von gefugten Ecklisenen eingefasst und besitzt noch die bauzeitliche, kassettierte Dachuntersicht mit begleitendem Zackenfries. Beschnitzte Pfettenköpfe zeigen den Einfluss des Schweizer Holzstils. Der zentralen Erschliessungsachse ist strassenseitig ein flachgedeckter Windfang von 1930, mit bogenförmigem Durchgang und seitlichen Ochsenaugen, vorangestellt. Aus der gleichen Zeit stammt der rückseitige eingezogene Anbau mit Treppenhaus und Bad/WC. Sowohl die schlanken, hochrechteckigen Fenster am Hauptbau als auch die jüngeren Fenster des Anbaus weisen zeittypische Zementgewände auf und bewahren die hölzernen Jalousieläden. Die über mehrere Treppenstufen erreichbaren Hauseingänge besitzen historistische Türblätter (rückseitig wohl vom ehemaligen Hinterausgang an den Anbau verlegt), wobei sich das vordere durch ein aufwändig geschmiedetes, zweiteiliges Fenstergitter auszeichnet. Im Innern verbindet diese ein Mittelgang mit bauzeitlichen Zementfliesen und Rupfenbespannung. Nordwestseitig zweigen eine Stube und eine Küche ab, südostseitig drei Räume, welche ursprünglich eine einzige grosse Gaststube bildeten. Im hinteren Teil des Korridors war neben der Küche ehemals der innere Kellerabgang angelegt. Im Obergeschoss sind eine Küche und vier Zimmer um den rückwärtigen Flur angeordnet.
Die durchwegs qualitätsvolle Ausstattung besteht aus Fischgratparkett in den Zimmern, Steinzeugfliesen in Küche und Bad/WC, Brust- und Deckentäfer im Erdgeschoss, Lambris und Deckentäfer im Obergeschoss, teilweise Futterrahmen in den Fensterlaibungen, Füllungstüren und einem grosszügigen Treppenhaus mit gedrechselten Staketen. Die hohen Kellerräume sind vermutlich wegen des drohenden Hochwassers einzeln durch Treppen abgetieft und werden von Betondecken auf einer Stahlträgerkonstruktion abgeschlossen. Im grössten Kellerraum ist noch das Auflager für die Holzfässer vorhanden.
Hinter dem Haus steht in gleicher Ausrichtung ein Schopf mit nachträglich eingebauter Garage.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0423-25, 1850 - 1938, Brandkataster Möriken-Wildegg.
[2] Freundliche Auskunft René Gebhard.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0423-25, 1850 - 1938, Brandkataster Möriken-Wildegg.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=121727
 

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