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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1925 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohnhaus mit Gewerbelokal |
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Dokumentation |
Würdigung: | Das 1925 erbaute zweigeschossige Wohnhaus mit Ladenlokal und ausgebautem Dachgeschoss ist ein Beispiel für eine mit gepflegten Zierformen angereicherte Baumeisterarchitektur. Mit dem als heimatlich empfundenen Krüppelwalmdach, das bereits ursprünglich ausgebaut war und sich mit einer Lukarne zur Strasse wendet, ist es ein Vertreter eines seit dem späten 19. Jahrhundert im ländlichen Raum verbreiteten Haustypus. Geometrisch stilisierte Ornamente wie auch der Verzicht auf eine axialsymmetrische Ausbildung von Hauseingang und rückwärtigem Treppenhausrisalit weisen dabei auf die jüngere Entstehungszeit. Mit seiner Lage bildet es den Auftakt der Luzernerstrasse, wodurch ihm im Dorfkern von Merenschwand ein hoher Situationswert zukommt. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Nach Angabe im Brandkataster wurde das Haus Luzernstrasse 1 im Jahr 1925 für August Fischer, Landwirt, erbaut [1]. Ein ursprünglich im Erdgeschoss gelegenes Ladengeschäft wurde später zu einer Wohnung umgebaut. |
Beschreibung: | Das zweigeschossige, traufständige Haus mit bereits ursprünglich ausgebautem Dachgeschoss liegt unter einem Krüppelwalmdach mit leichtem Knick, das sich mit einer Lukarne zur Strasse wendet. Der mit Besenwurf verputzte massive Baukörper wird von vier Eckpilastern gefasst, deren Kapitelle geometrisch stilisiert sind und mit ihren Dreiecksformen ein fernes, durchaus zeittypisches Echo auf expressionistische Zierformen zeigen. Die Fenster weisen einfache Kunststeingewände und hölzerne Jalousieläden auf. Die zur Strasse gewandte, dreiachsige Traufseite wird unter der Giebellukarne durch einen Balkon akzentuiert. Im Hochparterre lag hier ursprünglich ein Ladengeschäft, das über einen heute vermauerten Eingang in der Mittelachse betreten wurde und in der nördlichen Fassadenhälfte über ein später zu einem Einzelfenster umgestaltetes Schaufenster verfügte (vgl. historische Aufnahme). Der Hauseingang liegt in der Mitte der gleichfalls dreiachsigen nördlichen Giebelseite und wird von einem Balkon des ersten Obergeschosses beschirmt. Er wird über eine kurze Freitreppe erschlossen und weist noch das ursprünglich, eichene Türblatt mit gepflegten Zierformen und kunstgeschmiedeter Vergitterung auf. Die südliche Giebelseite zeigt lediglich zwei, etwas weiter gestellte Fensterachsen. An der asymmetrisch gegliederten Rückseite springt das in der Nordostecke des Hauses gelegene Treppenhaus risalitartig vor und wird durch einen Quergiebel abgeschlossen. Im Inneren haben sich das ursprüngliche Treppenhaus mit Terrazzokacheln, Holztreppe und gedrechselten Balustern, des weiteren Türen sowie teilweise die Täferausstattung erhalten. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Literatur: | - Hugo Müller, Merenschwand. Geschichte der Gemeinde Merenschwand seit 1798, Merenschwand 1993, S. 262 (hist. Aufnahme). |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=126431 |
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