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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1849 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Hauseingang) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerliches Wohnhaus |
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Dokumentation |
Würdigung: | Aus einem biedermeierlich geprägten, steinernen Wohnhaus von 1849 und einem älteren hölzernen Scheunentrakt bestehendes bäuerliches Anwesen, das aufgrund seiner exponierten Stellung südlich der Kirche eine grosse ortsbildprägende Wirkung entfaltet. Die stimmungsvoll in einer Weggabelung gelegene ländliche Baugruppe mit Haupthaus und rückwärtigem freistehendem Nebengebäude (Vers.-Nr. 76) hat ein intaktes Umfeld mit südlich vorgelagertem Hofplatz und Garten bewahrt. Dazu gehört eine auf gepflästertem Vorplatz stehende Brunnenanlage aus dem 19. Jahrhundert (Bauinventarobjekt SEO932C). |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss einer Inschrift am Türsturz und dem Brandkatastereintrag wurde das spätklassizistisch-biedermeierliche Wohnhaus 1849 für Rudolf Dössegger, Küferrudis, errichtet [1]. Die östlich unter tieferem First anschliessende Scheune, eine Mischkonstruktion aus Stein und Holz, ist älteren Datums und dürfte aus der Zeit um 1800 stammen. Sie gehörte zu einem Gehöft, das auf der Michaeliskarte um 1840 bereits eingezeichnet ist. Zum Landwirtschaftsbetrieb gehörte früher eine Weinhandlung (gemäss Kurzinventar von 1995). |
Beschreibung: | Das Wohnhaus ist ein kompakter zweigeschossiger Mauerbau unter knapp vorspringendem, geradem Satteldach mit Kniestock. Die südwärts gerichtete Vorderfront zählt fünf Achsen mit regelmässig gesetzten Rechteckfenstern, die westliche Stirnfront deren zwei. Das Giebelfeld ist hier mit einer zeittypischen halbkreisförmigen Lüftungsöffnung (Lünette) besetzt. Der scheunenseitig gelegene stattliche Hauseingang ist über eine einläufige Treppe aus Muschelkalk erreichbar. Ebenfalls in Muschelkalk gehauen ist das klassizistische Türgewände mit klassizistisch profilierter Verdachung. Das bauzeitliche Türblatt zeigt zeittypische Rautenmotive. Das Hausinnere erschliesst ein quer zum First verlaufender Gang mit rückwärtiger Treppe ins Obergeschoss. Stube und Nebenstube nehmen das südgerichtete Vorderhaus ein, während die Küche und eine Kammer im rückwärtigen Bereich eingerichtet sind. In der Stube hat sich ein grüner Kachelofen mit weissen Frieskacheln aus dem 19.Jh. erhalten (gemäss Kurzinventar von 1995). Der östlich anschliessende, ältere Ökonomietrakt besitzt ein steiles, noch mit alten Biberschwanzziegeln eingedecktes Satteldach mit ausladendem traufseitigem Vorschermen über schräger Vorbühne. Die Scheune gliedert sich in Tenn, Futtertenn und Stall sowie darüber gelegener Heubühne. Die Stirnseite zur Strasse ist massiv gemauert und mit drei hochovalen Lüftungsöffnungen (Ochsenaugen) besetzt. Demgegenüber ist die vordere Trauffassade in nurmehr selten anzutreffender, traditioneller Holzbauweise ausgeführt. Es handelt sich um eine Ständerkonstruktion mit liegenden Bohlenfüllungen, welche als grosse Rarität auch noch im Stallbereich erhalten ist. Stirnseitig schliesst ein jüngerer Remisenanbau unter Pultdach an, auf der Rückseite wurde die Stallwand nachträglich aufgemauert. Parallel zum Hauptbaukörper erstreckt sich hangseitig ein längliches Nebengebäude (Vers.-.Nr. 76) aus Stein und Holz, das einen Wagenschopf und eine Kleinwohnung („Stöckli“) enthält. Den Strassenzwickel vor der südlichen Hauptfassade nimmt ein mit Eisenzaun umfriedeter ehemaliger Bauerngarten ein. Davor befindet sich ein kleiner gepflästerter Platz mit langgestrecktem Muschelkalkbrunnen (Bauinventarobjekt SEO932C). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0450-0453: Brandkataster Gemeinde Seon 1850-1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=126438 |
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