INV-SEO909 Reformiertes Pfarrhaus, 1882 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-SEO909
Signatur Archivplan:SEO909
Titel:Reformiertes Pfarrhaus
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Nordwesten (2014)
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Seon
Adresse:Oberdorfstrasse 27
Versicherungs-Nr.:68
Parzellen-Nr.:1027
Koordinate E:2654267
Koordinate N:1244201
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2654267&y=1244201

Chronologie

Entstehungszeitraum:1882
Grundlage Datierung:Literatur, Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:SEO003
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Pfarrhaus

Dokumentation

Autorschaft:Karl Ferdinand Rothpletz (Kantonsbaumeister)
Würdigung:Nach Normplänen der kantonalen Baudirektion errichtetes Pfarrhaus von 1882, dessen Ausführung den Baumeistern Fischer und Haller in Lenzburg oblag. Der äusserlich intakte spätklassizistische Walmdachbau mit gleichförmiger, geradezu nüchterner Fassadengestaltung ist ein wichtiger Bestandteil der an prominenter Stelle im Oberdorf stehenden Kirchenanlage mit dem Gotteshaus von 1708 (Kantonales Denkmalschutzobjekt SEO003).
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das bestehende Pfarrhaus wurde 1882 anstelle eines Vorgängerbaus von 1718 erstellt, welcher im Anschluss an den Kirchenneubau errichtet worden war und nun dem Pfarrherrn nicht mehr genügte [1]. Laut einem Vertrag der Kirchgemeinde Seon mit dem Kollator, dem Staat Aargau, hatte die Kirchgemeinde unter Oberaufsicht der Baudirektion ein neues Pfarrhaus mit Holz- und Waschhaus zu erstellen und erhielt dafür die alten Pfrundgebäude zum Abbruch. Im Gegenzug wollte sich der Staat etwa hälftig an den Baukosten von ca. 30'000 Fr. beteiligen.
Das schlichte spätklassizistische Gebäude entspricht einem Pfarrhaus-Normtyp aus dem späteren 19.Jh., so dass davon auszugehen ist, dass die Pläne von der 1849-1885 durch Kantonsbaumeister Karl Ferdinand Rothpletz geleiteten Baudirektion geliefert wurden. Mit der Ausführung beauftragt wurden die Baumeister Fischer und Haller in Lenzburg. Die Umgebungsarbeiten vergab man an die Gebrüder Johannes und Jakob Lüscher, Maurermeister in Seon [2].
Beschreibung:Der würfelförmige, von 3 x 3 Fensterachsen gegliederte Mauerbau ragt zweigeschossig auf und trägt ein schwach geneigtes, nur knapp vorspringendes Walmdach mit kurzem First. Die Mitte der zum Kirchplatz hin orientierten Westfassade nimmt der über eine doppelläufige Steintreppe zugängliche Hauseingang ein; der Balkon ist eine Zutat aus der Zeit um 1950. Hausteinarbeiten wie die gefalzten Gewände der hohen, schmalen Rechteckfenster und die rechteckige Haustürrahmung sind aus Muschelkalk gefertigt. Der äussere Teil der tiefen, gestuften Türleibung zeigt eine für Bauten in dieser Zeit charakteristische Felderung.
Hausinneres nicht gesehen.
Anmerkungen:[1] Anmerkungen zu den Vorgängerbauten von 1718 und 1567 in Stettler/Maurer 1953, S. 211.
[2] Lüscher 1898, S.80.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Literatur:- Johannes Lüscher, Heimatkunde von Seon, Aarau 1898.
- Michael Stettler/Emil Maurer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band II: Die Bezirke Lenzburg und Brugg,, Basel 1976.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0450-0453: Brandkataster Gemeinde Seon 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=126440
 

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