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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 17th cent. |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohnhaus |
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Dokumentation |
Würdigung: | Im Kern wohl aus dem 17. Jahrhundert stammendes gemauertes Wohnhaus spätgotischer Prägung, das im Laufe der Zeit verschiedene bauliche Veränderungen erfahren hat. Als auffälliges Element aus der Bauzeit hat sich im Obergeschoss ein dreiteiliges Reihenfenster mit charakteristisch gekehlten Gewänden aus Muschelkalk erhalten. Das Gebäude gehört zu den ältesten Profanbauten der Gemeinde Seon. An der Alten Seetalstrasse nahm es als Mauerbau mit ziegelgedecktem Satteldach einst eine Sonderstellung inmitten der bäuerlich geprägten Strohdachhäuser ein. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Ein dreiteiliges spätgotisches Reihenfenster im Obergeschoss der Nordfassade verweist auf das frühe Baudatum vermutlich im 17. Jh. Damit gehört das Wohnhaus zur ältesten Generation von gemauerten Profanbauten, welche vermutlich von Beginn weg bereits mit Ziegeln eingedeckt waren. Ein Gemälde von Ernst Gruner zeigt die Verhältnisse im Ausserdorf um 1870, mit dem exponiert an der Alten Seetalstrasse (heutige Ausserdorfstrasse) stehenden Haus, welches damals noch von strohgedeckten Bauernhäusern mit charakteristisch abgewalmten Dächern umgeben war [1]. Im Brandkataster von 1850 ist das Gebäude als "2-stöckiges Wohnhaus mit Hufschmiede und Tremkeller, aus Stein, mit Ziegeldach" verzeichnet. Damaliger Eigentümer war Samuel Hürzeler, Schmied [2]. |
Beschreibung: | Der über einem annähernd quadratischen Grundriss errichtete zweigeschossige Baukörper ist bis zum First aus verputztem Bruchsteinmauerwerk erstellt. Die eigentliche Wohnung war wohl seit jeher im Obergeschoss eingerichtet. Die Lage der Stube verrät ein dreiteiliges, mit spätgotischer Kehlung versehenes Reihenfenster an der Nordfassade. Das aus Muschelkalk gehauene Gewände zeigt einen Ladenfalz und einen durchlaufenden Fenstersims. Dem ursprünglichen Bestand zuzurechnen ist auch ein gekehltes Einzelfenster in der westlichen Giebelfassade. Die ursprüngliche Nutzung des im 19. Jh. mit grossformatigen Einzelfenstern besetzten Erdgeschosses ist nicht abschliessend geklärt. In der nördlichen Hälfte war angeblich eine Schmiedewerkstatt eingerichtet. Unter der südlichen Haushälfte erstreckt sich ein Keller mit Balkendecke. Die Südseite des Hauses ist durch einen Anbau (ehem. Schweinestall) und einen Betonbalkon erheblich verändert. Ebenso sind die ehemaligen Fensteröffnungen zu Fenstertüren vergrössert worden. Eine Besichtigung des Hausinnern war nicht möglich (1998 und 2014). Der östlich unter niedrigerem First an den Wohnteil angefügte Scheunentrakt dürfte in der heutigen Ausprägung aus dem 19. Jh. stammen. Teile davon wurde im 20. Jh. erneuert. |
Anmerkungen: | [1] Abbildung aus Windfelder/Müller/Wyrsch/Lenzin 1992, S. 87. Als letzter Vertreter der einst verbreiteten Strohdachhauses ist hier das Haus Ausserdorfstrasse 15 – allerdings mit vollständig erneuertem Dach – erhalten geblieben (Bauinventarobjekt SEO931). [2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0450-0453: Brandkataster Gemeinde Seon 1850-1938. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Literatur: | - Günter Windfelder/Felix Müller/Willi Wyrsch/René Lenzin, Seon – eine Dorfgeschichte, Seon 1992. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0450-0453: Brandkataster Gemeinde Seon 1850-1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=126451 |
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