INV-SEO928 Breitenweg 1, 1849 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-SEO928
Signatur Archivplan:SEO928
Titel:Breitenweg 1
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Südosten (2014)
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Seon
Hist. Name Objekt:Sonnenheim
Adresse:Breitenweg 1
Versicherungs-Nr.:153, 155, 156
Parzellen-Nr.:1667
Koordinate E:2654665
Koordinate N:1245030
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2654665&y=1245030

Chronologie

Entstehungszeitraum:1849
Grundlage Datierung:Inschrift (Hauseingang); Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Repräsentatives Wohnhaus, Villa

Dokumentation

Würdigung:Für die damaligen Eigentümer der Sigismühle, die Papierfabrikanten Widmer, errichtete Villa von 1849. Der stattliche spätklassizistisch-biedermeierliche Mauerbau hat sein äusseres Erscheinungsbild und seine Umgebung mit flankierenden Kleinbauten, gekiestem Hof und Einfriedung weitgehend bewahrt. Lokalgeschichtlich bedeutender Zeuge der gehobenen bürgerlichen Architektur, welche im Zuge der Industrialisierung eine gewisse Verbreitung fand.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Inschrift am Hauseingang wurde das Haus 1849 für die Papierfabrikanten Friedrich und Jakob Widmer, die damaligen Eigentümer der Sigismühle als Zweifamilienhaus erbaut. Das am Türsturz angebrachte Wappenschild mit Mühlrad macht den Bezug zur Sigismühle deutlich. Im Brandkataster von 1850 wird das Gebäude als "2-stöckiges Wohnhaus von Stein, mit 3 gewölbten Kellern" aufgeführt. Zur Anlage gehörten eine "Remise" (heutige Vers.-Nr. 156), ein "Holzhaus" (Vers.-Nr. 155) und eine inzwischen abgebrochene "Scheune mit Stallung, Dresch- und Futtertenn" [1].
Lange Jahre war die Liegenschaft Dekanatsaltersheim, ehe sie von der Stiftung "Seehalde" erworben und zu einem Wohnheim für Behinderte umfunktioniert wurde. 2006 fanden grössere Umbauten im Innern statt.
Beschreibung:Das Hauptgebäude ist, um Haustiefe zurück versetzt, traufständig zum Breitenweg gestellt, der den früheren Verlauf der "Alten Seetalstrasse" wiedergibt. Den gekiesten, noch von der ursprünglichen Einfriedung abgeschlossenen Platz flankieren axialsymmetrisch zwei gleichartig gestaltete Nebengebäude, die ehemalige Remise und das Holzhaus. Im Garten steht ein ovaler kelchförmiger Trog aus Muschelkalk, gespeist von einer alten Sodbrunnenpumpe. Rückwärtig erstreckt sich eine grosszügige Parkanlage mit Rasenflächen, Sträuchern und Baumbeständen.
Der wohlproportionierte spätklassizistisch-biedermeierliche Mauerbau ruht unter einem flachgeneigten, geraden Giebeldach mit nur knappen Vorsprüngen. Die mittleren drei Fensterachsen der fünfachsigen Trauffassaden sind beidseits als Risalite gestaltet und durch einen flachen, von der Traufe abgetrennten Dreieckgiebel akzentuiert. Das Giebellicht hat die damals sehr beliebte Form der Serliana, d.h. eines dreiteiligen Fensters mit rundbogig schliessendem Mittelteil. Zur Gliederung des Baukörpers trägt ein schlicht gehaltenes Gurtgesims bei, das wie die Tür- und Fenstergewände und die Freitreppe in Muschelkalk gehauen ist. Unter der profilierten Gesimsbekrönung des Vordereingangs ist das Baujahr 1849 eingemeisselt, dazwischen ein Wappenschild mit dem Mühlrad unter zwei Sternen. Den gartenseitigen Eingang beschirmt der ein konsolengestützter Balkon mit schmuckem Gusseisengeländer.
Der Treppenaufgang, welcher neben dem mittigen Stichflur angelegt ist, bewahrt das originale biedermeierliche Holzgeländer aus überkreuzten Spitzbögen. Beidseits eines unter dem First durchlaufenden Längskorridors (südseitig mit Lifteinbau) sind Zimmer aufgereiht, deren Aufteilung mehrheitlich verändert wurde. In Längsrichtung des Hauses erstrecken sich ein grosser und zwei kleinere Gewölbekeller (Inneres gemäss Kurzinventar von 1998).
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0450-0453: Brandkataster Gemeinde Seon 1850-1938.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Literatur:- Günter Windfelder/Felix Müller/Willi Wyrsch/René Lenzin, Seon – eine Dorfgeschichte, Seon 1992, S. 129-130.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0450-0453: Brandkataster Gemeinde Seon 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=126459
 

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