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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1911 |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Weitere Teile der Baugruppe: | MUH907 |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohnhaus |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2015 |
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Dokumentation |
Würdigung: | Gegenüber der Buntweberei der Gebrüder Matter (Bauinventarobjekt MUH907) erstelltes Fabrikantenwohnhaus von 1911, bei dem es sich um einen eher kleinformatigen, jedoch sorgfältig gestalteten Heimatstilbau mit intakter Nahumgebung handelt. Mit Ausnahme der nachträglich veränderten Eingangssituation und der grösstenteils erneuerten Fenster hat das Haus sein originales Erscheinungsbild, die innere Raumstruktur und wesentliche Teile der bauzeitlichen Ausstattung bewahrt. Zusammen mit der Fabrikanlage kommt ihm eine erhebliche gewerbegeschichtliche Bedeutung zu, desgleichen ein hoher Situationswert am nördlichen Ortseingang von Muhen. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Buntweberei der Gebrüder Matter entstand 1867 als Filialbetrieb des Hauptsitzes in Kölliken und wurde 1906 durch einen Sheddach-Anbau erweitert (Bauinventarobjekt MUH907). 1911 liessen die Fabrikbesitzer auf der gegenüber liegenden Strassenseite ein Wohnhaus für Fabrikdirektor Paul Kraft errichten. Kraft bewohnte die Liegenschaft von 1911 bis 1944, daraufhin folgte sein Sohn Heinrich Kraft mit seiner vierköpfigen Familie (1944-1956) und danach Arno Frei (1956-1996) [1]. Um 1940 hat man den strassenseitigen Eingangsbereich umgestaltet. Bei einer kürzlich erfolgten Renovation wurde die historische Ausstattung restauriert (Böden, Täfer) und zum Teil nach Befund rekonstruiert (Tapeten). |
Beschreibung: | Das Wohnhaus ist ein kompakter Baukörper mit einem Hauptgeschoss und einem zweiten, ins hoch aufragende Mansarddach integriertem Wohngeschoss. Zur Strasse hin springt ein seitlicher Quergiebelanbau unter leicht niedrigerem Dach vor, der an der südwestlichen Hausecke durch einen eingeschossigen Standerker erweitert ist. Im Winkel zwischen dem Hauptbaukörper und dem vorspringenden Quergiebel befindet sich der Eingangsbereich, der ursprünglich über eine einfache Freitreppe zugänglich war und später zum Teil eingewandet wurde. Auf der Hausrückseite schliesst unter abgeschlepptem Dach ein schmaler Laubengang an den Hauptbaukörper an. Das Innere zeigt ein vierteiliges Grundrissmuster mit Treppenhaus und Küche im nördlichen Gebäudeteil und zwei miteinander verbundenen Wohnzimmern auf der Südseite. Das Mansardgeschoss enthält auf gleichem Grundriss drei Schlafzimmer nebst dem Treppenhaus. In den Wohnräumen haben sich an bauzeitlicher Ausstattung Pitch-Pine-Böden, hell gestrichene Brusttäfer und Wandkästen sowie Gipsdecken teils mit ornamentiertem Mittelfeld erhalten. Die Tapeten in der Stube hat man bei der letzten Renovation nach Befund rekonstruiert (freundliche Mitteilung des Eigentümers). Ebenfalls noch aus der Bauzeit stammen der Terrazzo-Boden im Gang und der Treppenlauf mit schlichter Staketen-Brüstung. An der rückseitigen Laubenfront sind noch die originalen Fenster mit Holzsprossen und zeittypischen Bascule-Verschlüssen erhalten (übrige Fenster erneuert). Die Umgebung ist als parkähnliche Gartenanlage mit Rasenflächen, Sträuchern und teils hohen Bäumen lebendig gestaltet. Nördlich des Hauses steht eine kleine Garage mit Giebeldach. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0022: Brandkataster 1899-1938; Aufzeichnungen der Eigentümer. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0022: Brandkataster 1899-1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=126770 |
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