INV-WET959 Schulhaus "Lägern", 1908 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-WET959
Signatur Archivplan:WET959
Titel:Schulhaus "Lägern"
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht Hauptfassade von Nordosten (2014)
Bezirk:Baden
Gemeinde:Wettingen
Adresse:Schulstrasse 14
Versicherungs-Nr.:594
Parzellen-Nr.:3026
Koordinate E:2667303
Koordinate N:1257471
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2667303&y=1257471

Chronologie

Entstehungszeitraum:1908
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:WET923
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schulhaus

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2015

Dokumentation

Würdigung:Dreigeschossiger, grossvolumiger Schulhausbau, der 1908 nach Plänen von Architekt Eugen Schneider aus Ennetbaden errichtet wurde. Über Eck zum 1896 erbauten Schulhaus „Sulperg“ (Bauinventarobjekt WET923) gestellt, bildet das Schulhaus „Lägern“ mit diesem eine imposante Schulanlage südlich des alten Dorfkerns. Wie dem Alten Dorfschulhaus von 1808 (Bauinventarobjekt WET929) kommt den beiden Bauten eine erhebliche lokalgeschichtliche Bedeutung zu. Am Schulhaus „Lägern“ hat sich die strenge bauzeitliche Fassadengliederung im Wesentlichen erhalten, so die von ockergelben Sandsteingewänden gerahmten Fenster und ein Portal mit geschweifter Verdachung samt Inschrift mit Name des Schulhauses und Baudatum.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das 1808 im Dorfzentrum nahe der Kirche errichtete erste Schul- und Gemeindehaus (Bauinventarobjekt WET929) und das 1896 hinzugekommene Schulhaus „Sulperg“ (Bauinventarobjekt WET923) genügten der wachsenden Bevölkerung an der Wende zum 20. Jh. nicht mehr [1]. Bereits 1905 zählte Wettingen rund 500 schulpflichtige Kinder, und es war mit einer baldigen Verdoppelung zu rechnen, so dass der Bau eines weiteren Schulhauses für die 1902 gegründete „Fortbildungsschule“ (später „Sekundarschule“) unvermeidlich war. Das Programm sah nebst Schulzimmern auch Räume für Gefängnis, Archiv, Polizeikasse und Gemeinderatskanzlei vor. Unklar war zunächst die Standortfrage; schliesslich aber entschied der Regierungsrat zugunsten der Nachbarschaft mit dem Schulhaus „Sulperg“. Während man damit die Konzentration der Gemeindeverwaltung erreichte, wurde anderseits vielen Kindern ein weiter Schulweg zugemutet.
Aus einem Wettbewerb unter fünf Teilnehmern, die aus insgesamt 44 Bewerbungen ausgewählt worden waren, ging 1907 der Beitrag von Architekt Eugen Schneider in Ennetbaden als Siegerprojekt hervor. Im Sommer 1907 begann die Ausführung unter der Bauleitung des Architekten Otto Bölsterli, und bereits am 22. Juni 1908 wurde das „neue Schulhaus Dorf“ eingeweiht [2]. Als Novum fand die Zentralheizung besondere Erwähnung [3].
Im Lauf des 20. Jh. wurden mehrere Renovationen vorgenommen.
Beschreibung:Das Schulhaus "Lägern" ist ein wuchtiger dreigeschossiger Walmdachbau, der mit seiner strengen Gliederung und dem weitgehenden Verzicht auf Bauplastik dem benachbarten, spätklassizistischen Schulhaus „Sulperg“ folgt. Der ebenso mächtige wie kompakte Baukörper zählt an seiner Frontseite acht Achsen von grossflächigen Doppelfenstern, an den Schmalseiten deren drei. Die leicht exzentrisch angeordnete dreiachsige Eingangspartie ist nicht risalitiert; sie wird nur durch zwei Fallrohre gerahmt und von einem gleichfalls dreiachsigen Quergiebel überhöht. Die Fenster sitzen am ganzen Bau in schlichten Gewänden aus ockergelbem Sandstein, der auch am Haupteingang Verwendung fand. Dieser wird von einer Quadergliederung gerahmt und zeigt über einem geradem Sturz mit dem nachträglich angebrachten Schulhausnamen „Lägern“ eine geschweifte Verdachung mit vergoldeter Inschrift des Baujahrs. Dem bauzeitlichen Zustand entsprechen auch die vier hochrechteckigen, schräg gestaffelten Fenster, welche im Quergiebel den Dachraum belichten.
Das hochragende Walmdach besass ursprünglich einen Dachreiter mit geschweifter Haube und war an den Schmalseiten von Schleppgauben besetzt. Diese wurden wohl noch vor der Mitte des 20. Jh. durch die bestehenden Zwerchhäuser ersetzt, die über einem vierteiligen Reihenfenster ein neoklassizistisches Giebelfeld mit hochovalem Okulus (Rundfenster) zeigen. Rückwärtig springt ein Treppenhausrisalit vor, der nebst der Erschliessung auch Nebenräume enthält. Inneres nicht gesehen.
Anmerkungen:[1] Angaben zur Wettinger Schulgeschichte nach Brüschweiler/Kottmann/Senft/Oettli 1978, S. 447f.
[2] Baugeschichte nach Schaefer 1952, S. 60.
[3] Brüschweiler/Kottmann/Senft/Oettli 1978, S. 448.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Literatur:- Eugen Meier/Walter Scherer, Wettingen früher, Baden 1981, S. 40-41 (Abb.)
- Roman Brüschweiler/Anton Kottmann/Fritz Senft/Max Oettli, Geschichte der Gemeinde Wettingen, Wettingen 1978.
- Paul Schäfer, Wettinger Schulhausbauten, in: Badener Neujahrsblätter 1952, S. 58-64.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=126852
 

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