INV-SCL920 Ökonomiegebäude Schloss, 1800 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-SCL920
Signatur Archivplan:SCL920
Titel:Ökonomiegebäude Schloss
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Hofseitige Ansicht von Südwesten (2015)
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Schöftland
Adresse:Schlosshof
Versicherungs-Nr.:312
Parzellen-Nr.:482
Koordinate E:2646240
Koordinate N:1239485
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646240&y=1239485

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1800
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:SCL003-006, SCL919
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Schopf, Remise

Dokumentation

Würdigung:Zur Schlossanlage gehörender Ökonomietrakt, der sich aus einer zweigeschossigen Fachwerkscheune aus der Zeit um 1800, einem wohl gleichaltrigen länglichen Remisenanbau mit offenem Laubengang und einem westseitig angefügtem Heimatstil-Transformatorenhaus von 1915 zusammensetzt. Der sorgfältig renovierte Gebäudekomplex bildet die nördliche Begrenzung des hinteren, westlichen Schlossareals zum Kirchhof hin und ist damit prägender Bestandteil der gepflegten Anlage von Schloss Schöftland (Kantonales Denkmalschutzobjekt SCL003-006).
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der grösste Teil der Schlossökonomie befand sich zwischen dem rückwärtigen Schlossflügel und der Kirchhofmauer, wo sie als zweiseitiger Gebäudetrakt den westlichen Schlosshof umfasste. Erhalten geblieben ist der nördliche Teil, während die westseitigen Bauten in der Zeit um 1930/40 abgebrochen wurden [1].
Die zweigeschossige Fachwerkscheune dürfte aus der Zeit um 1800 stammen. Womöglich etwas jünger ist der westseitig anschliessende niedrigere Remisentrakt mit offener Laube. Den heutigen nordwestlichen Abschluss des Gebäudekomplexes bildet eine mit einem historisierenden Rundbogenportal ausgestattete Transformatorenstation von 1915.
Im Rahmen der Gesamtsanierung des Schlossareals hat man den etwas vernachlässigten Gebäudetrakt 2003/04 einer sorgfältigen Renovation unterzogen. Im Fachwerktrakt wurden ein Trauungszimmer und Büroräume eingebaut, das Trafohäuschen zu einer kleinen Küche umfunktioniert [2].
Beschreibung:Die unmittelbar bei der Kirche stehende ehemalige Scheune (Vers.-Nr.312) ist in eine Geländestufe zwischen Kirchhof und tiefergelegenem Schlosshof gestellt, so dass sie zum Schloss hin zweigeschossig und auf der Rückseite eingeschossig in Erscheinung tritt. Der grösstenteils in Fachwerk aufgeführte Baukörper ruht unter einem leicht geknickten Krüppelwalmdach. Die vormals verputzten Fassaden zeigen seit der Renovation am Oberbau wieder das Riegelwerk, wobei der ehemalige Stallbereich als (jüngeres) Backsteinmauerwerk aufgeführt ist. Das ehemalige Tenntor und der Stalleingang sind heute vollverglast, die gekuppelten Fensteröffnungen im Obergeschoss wurden in ihrer
Anordnung unverändert belassen.
An die westliche Stirnfront der ehemaligen Scheune schliesst eine hofseitig offene Remise unter geknicktem Giebeldach an. Rückwärtig lehnt sich der schmale Baukörper an die aus Sandsteinquadern aufgeschichtete Kirchhofmauer an, welche hier noch eine Höhe von ungefähr 1,5 m erreicht und mit einem Aufsatz aus Backsteinen versehen ist. Schlossseitig zieht sich über die gesamte Gebäudelänge eine offene Obergeschosslaube mit Brettbaluster-Geländer, abgestützt auf vier Holzpfosten mit beschnitzten Bügen.
Die westlich an die Remise anschliessende Transformatorenstation von 1915 (Vers.-Nr. 389) ist als schlössliartiger Heimatstilbau mit verputzten Backsteinfassaden und geknicktem Pyramidendach gestaltet. Einen Blickfang bildet der ebenerdige Eingang mit gotisierendem Rundbogenportal aus Kunststein.
Anmerkungen:[1] Die beschriebenen westliche Schlosshofsituation ist in ähnlicher Form bereits auf einem "Grundriss der Herrschaft Schöftland" um 1750 dargestellt (siehe Holliger 1992, Frontispiz). Auf einem Situationsplan im Kunstdenkmälerband ist der abgegangene westliche Gebäudeflügel gestrichelt dargestellt (Stettler 1948, S. 225).
[2] Umbaupläne Bauarchiv Gemeinde Schöftland und Archiv Kantonale Denkmalpflege.
[3] Abgebildet in Holliger 1992, Frontispiz.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Literatur:- Christian Holliger, Schöftland: Geschichte und Geschichten, Schöftland 1992.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, BA.05.0079: Brandassekuranz Schöftland/Bezirksamt Kulm 1829; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0274-0277: Brandkataster Schöftland 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=128352
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds