SAK-STR003 Strengelbach, Reformierte Pfarrkirche, 1966-1968 (Dossier (Spezialinventare))

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Signatur:SAK-STR003
Signatur Archivplan:SAK-STR003
Titel:Strengelbach, Reformierte Pfarrkirche
Ansichtsbild:
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Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Strengelbach
Adresse:Sägetstrasse 10
Parzellen-Nr.:593
Grundbuch-Nr.:888
Koordinate N:1236690
Koordinate E:2636996
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2636996&y=1236690
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (ev.-ref.)
Entstehungszeitraum:1966 - 1968
Autorschaft:Dubach und Gloor, Bern (Walter Gloor und Urs Stauffer)
Bau- und Nutzungsgeschichte:Pfarrkirche mit Kirchgemeindehaus und Pfarrhaus:
1941 wird ein reformiertes Pfarrhelferamt in Strengelbach eingerichtet und 1953 im kirchlichen Bauverein mit der Geldsammlung für einen Kirchenbau begonnen. 1963 wird ein Architektenwettbewerb zum Bau der Kirche ausgeschrieben, den das Büro Dubach und Gloor, Bern, gewinnt. 1966 ist Baubeginn, 1967 Glockenaufzug und 1968 wird das Gebäude eingeweiht [1]. Ca. 2008 wird das Kirchendach saniert, grössere Renovationen haben nicht stattgefunden [2].
Beschreibung:Der Baukomplex mit Kirche, Kirchgemeindehaus und Pfarrhaus wird um einen zentralen Hof, ähnlich einem Kreuzgang mit einem teils offenen, teils geschlossenen Umgang, gruppiert: im Nordwesten liegt die giebelständige Kirche mit Foyer und dem grossen Kirchgemeindesaal, im Nordosten ist das zweigeschossige Kirchgemeindehaus angeschlossen und im Südosten steht das ebenfalls zweigeschossige Pfarrhaus. Die Bauten sind mit weisen Eternitschindeln verkleidet und sind bis auf den Kirchenbau mit Flachdächern gedeckt. Zum Südwesten schliesst sich ein Vorplatz mit Brunnen von Edy Scheidegger (*1923) [3] zur Strasse hin an, an dessen vorderer Ecke der Glockenturm aus Sichtbeton steht. Dieser trägt auf einem geschlossenen, rechteckigem Pfeiler eine offene Gitterstruktur als Glockenstube mit fünf Glocken von der Glockengieserei Rüetschi, Aarau [4].
Der zentrale Umgang besteht aus einem flachen Sichtbetondach auf schlanken Sichtbetonstützen, im Bereich vor dem Kirchgemeindehaus und den Sälen ist er verglast. Vor den Sälen wird der Umgang zu einem verglasten Foyer erweitert. Die verputzte Wand vor den Sälen schmückt ein mehrfarbiges Sgraffito mit einem Motiv der Tobiasgeschichte von Felix Hofmann, Aarau (1911-1975) [5], die übrigen Wände bestehen aus weiss geschlämmtem Backstein. Zwei Buntglasscheiben mit Darstellungen der Taufe bzw. des Abendmahls von Fritz Strebel (1920-1997) [6] von 1969 sind in der vorderen Glasfront des Foyers angebracht.
Der Kirchenraum wird sowohl von aussen als auch von innen durch sein asymmetrisches Satteldach und dessen Giebelfelder bestimmt. Letztere sind durch vertikale Sichtbetonlamellen unterteilt und mit farbigen Glasfenstern von Roland Guignard (1917-2004) [7] besetzt. Die Giebelfenster stehen auf der umlaufenden und im Inneren weiss geschlämmten Backsteinmauer. Der Raum ist zum um eine Stufe erhöhten Altarbereich an seiner Traufseite orientiert, gegenüber befindet sich die durchgehende, weissgestrichene Sichtbetonempore für Orgel und Sänger. Hinter dem Altar befindet sich ein Relief von Peter Hächler, Lenzburg (1922-1999) [8], von dem auch der Taufstein stammt. Die mit Holz verschalte Decke mit fünf Sichtbetonbinder bildet die äussere Dachform ab. Ihr First verläuft in etwa über der Emporen-brüstung, zum Altar hin fällt das Dach über die längere Seite ab.
Der durch eine bewegliche Trennwand dem Kirchenraum zuschaltbare Kirchgemeindesaal wird aus quergestellten und weiss gestrichenen Sichtbetonrahmen gebildet, gegenüber dem Kirchensaal befindet sich eine Bühne. Seine Wände bestehen wie beim Kirchensaal aus weiss gestrichenem Backstein, der Boden ist nicht mit rötlichen Steingutplatten wie das Foyer und der Kirchenraum, sondern mit Parkett belegt. Belichtet wird der Raum durch eine grosse seitliche Fensterfront sowie Oberlichter von der anderen Längsseite. Im anschliessenden Kirchgemeindehaustrakt können von den drei Seminarräumen im EG die beiden kleineren durch eine bewegliche Faltwand verbunden werden. Im Untergeschoss befinden sich zwei weitere Seminarräume, ein Büro sowie Nebenräume, erschlossen wird es durch eine einläufige Treppe vom Foyer sowie über einen ebenerdigen Eingang von der Strasse.
Würdigung:Das 1968 von Dubach und Gloor, Bern, errichtete, qualitätvolle moderne Kirchgemeindezentrum mit Kirche, Kirchgemeindehaus und Pfarrhaus ist um einen Kreuzgang artigen Hof mit Umgang gruppiert. Die unterschiedlichen, sorgfältig aufeinander abgestimmten Materialien wie Sichtbeton, geschlämmte Backsteinwände, Holz und rötlicher Tonboden haben sich grossenteils ebenso erhalten wie die originale Ausstattung und ergeben zusammen mit der bauzeitlichen Kunst (Glasfenster von Roland Guignard, Steinplastik von Peter Hächler, Sgraffito von Felix Hofmann) ein stimmiges Gesamtbild.
Anmerkungen:[1] Reformierte Kirche Strengelbach, Broschüre, Zofingen o.J. (1968), S. 3-12.
[2] Angaben von Edith Huber, Sigristin, Gespräch vom 7.7.2009.
[3] Kunstwerke in Strengelbach, hrsg. von Baustein Strengelbach, Broschüre 1980, o.S.
[4] Reformierte Kirche Strengelbach, Broschüre, Zofingen o.J. (1968); S. 8.
[5] Reformiertes Kirchenzentrum Strengelbach. Sonderbeilage zum Zofinger Tagblatt 22.3.1968; http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx Stand vom 7.7.2009.
[6] Kunstwerke in Strengelbach, hrsg. von Baustein Strengelbach, Broschüre 1980, o.S.; http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx Stand vom 13.7.2009.
[7] Reformiertes Kirchenzentrum Strengelbach. Sonderbeilage zum Zofinger Tagblatt 22.3.1968; http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx Stand vom 7.7.2009.
[8] Reformiertes Kirchenzentrum Strengelbach. Sonderbeilage zum Zofinger Tagblatt 22.3.1968; http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx Stand vom 7.7.2009.
Literatur:- Kunstführer Bd.1, S. 36
- Reformiertes Kirchenzentrum Strengelbach. Sonderbeilage zum Zofinger Tagblatt 22.3.1968
- Reformierte Kirche Strengelbach, Broschüre, Zofingen o.J. (1968)
- Kunstwerke in Strengelbach, hrsg. von Baustein Strengelbach, Broschüre 1980
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=128403
 

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