INV-SCL936 Böhlerweg 3, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-SCL936
Signatur Archivplan:SCL936
Titel:Böhlerweg 3
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Süden (2015)
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Schöftland
Ortsteil / Weiler / Flurname:Böhler
Adresse:Böhlerweg 3
Versicherungs-Nr.:218
Parzellen-Nr.:691
Koordinate E:2647765
Koordinate N:1239884
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2647765&y=1239884

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:SCL935
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2015

Dokumentation

Würdigung:Im Ortsteil Böhler gelegenes ehemaliges Strohdachhaus, das auch nach dem kürzlich erfolgten Umbau sein angestammtes Erscheinungsbild mit markantem Walmdach bewahrt hat. Auch die innere Raumordnung und wesentliche Teile der originalen Hochstud-Dachkonstruktion sind erhalten. Das grossvolumige Gebäude bildet ein nutzungstypologisch und sozialgeschichtlich interessantes Pendant zum kleinbäuerlichen Nachbarhaus Böhlerweg 2 (Bauinventarobjekt SCL935). Als exponierter, von weither sichtbarer Baukörper ist es prägender Bestandteil einer Ansammlung von ehemaligen Strohdachhäusern, welche östlich von Schöftland beim Passübergang nach Unterkulm ein weilerartiges Ensemble bilden.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Wie das Nachbargebäude Böhlerstrasse 2 dürfte das Haus aus dem späten 17. oder frühen 18. Jh. stammen. Der erste verfügbare Brandkatastereintrag von 1829 weist es als "Wohnhaus mit Bescheuerung, von Holz mit Strohdach" aus [1]. Eigentümer der Liegenschaft war damals Samuel Wälti. 1844 ging sie an Zimmermeister Jakob Gloor, 1870 an Rudolf Gloor und 1884 an Rudolf Müller über. Historische Fotoaufnahmen aus dem frühen 20. Jh. zeigen das "Müllerhaus" partiell noch mit Strohbedachung, jedoch bereits mit weiss verputzten Wandflächen (vgl. Bilddokumentation). Die vollständige Umdeckung auf Ziegel erfolgte im frühen 20. Jh.
2005 fand ein grösserer Umbau statt, bei dem Teile des Scheunentrakts als interner Erschliessungsbereich gestaltet und das Dachgeschoss zu Wohnzwecken ausgebaut wurde. Ebenso erhielten die Aussenwände eine Isolation mit Bretterverschalung [2].
Beschreibung:Bäuerlicher Vielzweckbau in der Nutzungsabfolge Wohnteil-Tenn-Futtertenn-Stall-Remise. Der grossvolumige, mit Firstrichtung Südost-Nordwest orientierte Baukörper ruht unter einem steilen, früher mit Stroh und heute mit Falzziegeln eingedeckten Vollwalmdach, das seit dem Umbau von 2005 mit Dachflächenfenstern besetzt ist. Der früher verputzte und heute mit einer horizontalen Bretterschalung verkleidete Wohnteil zeigt an der Stubenfront vier regelmässige Fensterachsen, während die Schmalseite und die rückwärtige Trauffront ungleichmässig mit Lichtöffnungen besetzt sind. Die für Strohdachhäuser charakteristische Hochstud-Dachkonstruktion, bestehend aus Firstständern (Hochstüden), Firstpfette, Unterfirst, Sperrrafen und Windstreben, ist in wesentlichen Teilen erhalten und im offenen Dachraum weitgehend noch sichtbar.
Der grosszügig dimensionierte Wohnteil zeigt ein verbreitetes vierteiliges Grundrissmuster mit Stube und Nebenstube (heute zusammengelegt) im Vorderhaus sowie Küche und Kammer (heute Garderobe) im rückwärtigen Bereich. Der ehemalige stirnseitige Hauseingang wurde anlässlich einer Vergrösserung der Küche aufgehoben und die gesamte Erschliessungssituation in den rückwärtigen Bereich des Tenns verlegt. Das Obergeschoss enthält Schlafräume, der Dachraum ist zu einer Kleinwohnung ausgebaut. In der unteren Stube ist die traditionelle Feuerungsanlage mit Kachelofen und Sitzkunst in der Stube sowie Herdstelle in der Küche noch erhalten. Zur Liegenschaft gehört ein externer Keller, welcher auf der gegenüberliegenden Seite des Böhlerwegs ins ansteigende Gelände eingegraben ist.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, BA.05.0079: Brandassekuranz Schöftland/Bezirksamt Kulm 1829; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0274-0277: Brandkataster Schöftland 1850-1938.
[2] Bauarchiv der Gemeinde Schöftland: Umbauprojekt von 2005.
Literatur:- Heinz Baumann/Walter Widmer, Weisch no? Alte Photographien aus dem Ueker-, Suhren- und Ruedertal, Schöftland 1981, S. 88.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, BA.05.0079: Brandassekuranz Schöftland/Bezirksamt Kulm 1829; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0274-0277: Brandkataster Schöftland 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=128426
 

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