INV-ENN919C Höhtalstrasse 14, 1911-1912 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-ENN919C
Signatur Archivplan:ENN919C
Titel:Höhtalstrasse 14
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Nordwesten (2014)
Bezirk:Baden
Gemeinde:Ennetbaden
Adresse:Höhtalstrasse 14
Versicherungs-Nr.:147
Parzellen-Nr.:1640
Koordinate E:2666387
Koordinate N:1259039
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2666387&y=1259039

Chronologie

Entstehungszeitraum:1911 - 1912
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:ENN919A, B, D
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Heimatstil

Dokumentation

Autorschaft:Eugen Schneider, Architekt, Ennetbaden
Würdigung:Einfamilienhaus in gepflegten Heimatstilformen, das 1911/12 vom Ennetbadener Architekten und späteren langjährigen Gemeindeammann Eugen Schneider für Ingenieur Albert Birkholz erbaut wurde. Es gehört zu einer Zeile von insgesamt vier Häusern (Bauinventarobjekte ENN919A-D), die sich durch eine vergleichbare Formensprache als zusammengehörig auszeichnen, durch eine unterschiedliche Detailgestaltung aber gleichzeitig auch deutlich als individuelle Einheiten artikuliert sind. In giebelständiger Stellung in den ansteigenden Hang gesetzt, bilden die Häuser zusammen mit ihren teilweise von hohen Bäumen bestandenen Gärten ein Ensemble, das für eine gepflegte Einfamilienhausbebauung des frühen 20. Jahrhunderts als exemplarisch gelten kann. Das Haus Höhtalstrasse 14 zeigt an der Giebelfront als charakteristisches Gestaltungselement eine in das Volumen des Hauses einbezogene Giebellaube, die von einer auffälligen, mehrfach geschweiften Blende begrenzt wird. Es ist weitgehend intakt erhalten und besitzt noch die ursprünglichen Fenster samt Vorfenstern.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Einfamilienhaus wurde als drittes der Zeile 1911/12 vermutlich für Ingenieur Albert Birkholz erbaut [1]. Architekt war der Ennetbadener Eugen Schneider (1880-1953), der seine Laufbahn als Mitarbeiter bei den bekannten Architekten Curjel & Moser begonnen hatte, bis 1917 mit Médard Sidler die Bürogemeinschaft Schneider & Sidler führte und in Ennetbaden auch als späterer langjähriger Gemeindeammann in Erinnerung blieb; sein bekanntestes Werk ist das ehemalige Badhotel „zum Schwanen“ [2].
Ein Wanddurchbruch sowie die Erneuerung von Küche und Bädern erfolgten in den 1960er Jahren [3].
Beschreibung:Das Einfamilienhaus ist Teil einer Gruppe von vier stilistisch ähnlichen, in ihrer Detailgestaltung aber differenzierten Gebäuden, die sich an einem von der Reformarchitektur geprägten Heimatstil orientieren. Giebelständig zur Höhtalstrasse in das ansteigende Terrain gesetzt, erheben sie sich in Gartengrundstücken mit altem Baumbestand und bilden so die bergseitige Begleitung der Strasse. Der zweigeschossige, mit Besenwurf grob verputzte Mauerbau erhebt sich über einem talseitig freiliegenden Kellergeschoss. Er wird von einem hohen Satteldach abgeschlossen, in welches zeittypisch und analog den Nachbarhäusern Höhtalstrasse 10 und 16 das ganze Obergeschoss einbezogen ist. Wie dort ist die zur Höhtalstrasse gewandte nördliche Giebelfront als Hauptschauseite ausgebildet und vor allem durch die Ausgestaltung der Giebellaube individuell charakterisiert. Innerhalb des Giebelfelds, das hier über die Flucht des Erdgeschosses vorspringt und bis zum First verputzt ist, ist die Laube deutlich als ein in das Volumen des Hauses einspringender Raum gestaltet. In origineller Weise wird sie von einer mehrfach geschwungenen Blende begrenzt, die auf zwei Rundpfosten aufsetzt.
Die nordwestliche Hausecke umfängt im Erdgeschoss wie an den Nachbarhäusern Höhtalstrasse 10 und 16 ein Erker, der hier rechteckigen Grundriss besitzt. Er ist nach beiden Seiten mit breit proportionierten Einzelfenstern in Kunststeingewänden versehen, die sich in etwas schlankerer Proportion auch in der Osthälfte der Erdgeschossfront und an den übrigen Fassaden wiederholen. Erhalten haben sich ebenso die ursprünglichen Fenster samt Vorfenstern wie auch die hölzernen Jalousieläden. Der freiliegende Keller besitzt an der Stirnseite einen ebenerdigen Eingang.
Der Hauseingang liegt an der Ostseite und wird über einen längeren Treppenweg und einen Vorplatz mit Brüstung erreicht. Er besitzt noch das ursprüngliche Türblatt mit geometrisch ornamentierter Vergitterung. Rückwärtig ist das Haus weit in den steil ansteigenden Hang gestellt, wodurch die südliche Giebelfront fast unmittelbar auf dem Terrain aufsetzt. Das Dach trägt noch die ursprüngliche Eindeckung mit Biberschwanzziegeln. Auf beiden Dachflächen sitzen kleine, verrandete Walmdachlukarnen. Ein auffälliges Element ist der Efeubewuchs, der das Haus an mehreren Seiten fast vollständig verdeckt.
Vom Hauseingang gelangt man direkt in das Treppenhaus, das hier ganz in das Volumen des Hauses einbezogen ist und dessen Südostecke besetzt. Rückwärtig zum Hang liegt die Küche, an der Vorderfont ein Wohnzimmer, welches durch Vereinigung zweier ursprünglich getrennter Räume entstand. Das erste Obergeschoss teilt sich in drei Zimmer; im Dachgeschoss liegt eine Mansarde. An bauzeitlicher Ausstattung sind vor allem Fenster und Fenstergewände erhalten.
Anmerkungen:[1] Eigentümer 1922 oder 1923, nach Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0042; Brandkataster Gemeinde Ennetbaden, 1899-1938 [angelegt 1922 oder 1923]; Baujahr nach Inventar Ennetbaden, Nachträge, Nr. 24.
[2] Zu Eugen Schneider vgl. Inventar Ennetbaden 1996, INSA Baden, S. 402 und Gebäude gemäss Register sowie Hartmann / Seiler / Steigmeier 1994, passim.
[3] Mitteilung der Hauseigentümerin, 2015.
Literatur:- Martin Hartmann / Christophe Seiler / Andreas Steigmeier, Ennetbaden. Dorf, Bäder, städtische Siedlung, Ennetbaden 1994 (zu Eugen Schneider).
- INSA. Inventar der neueren Schweizer Architektur, 1850-1920, Bd. 1: Aarau, Altdorf, Appenzell, Baden, Zürich 1984 (zu Eugen Schneider).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0042; Brandkataster Gemeinde Ennetbaden, 1899-1938.
- Gemeinde Ennetbaden. Inventar schützenswerter Bauten, bearbeitet von Claudio Affolter, Nachträge, undat., Nr. 24.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=129032
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds