INV-TUR908 Verwaltungsgebäude Bebié, 1830 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-TUR908
Signatur Archivplan:TUR908
Titel:Verwaltungsgebäude Bebié
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Nordosten (2015)
Bezirk:Baden
Gemeinde:Turgi
Adresse:Spinnereistrasse 2
Versicherungs-Nr.:100
Parzellen-Nr.:757
Koordinate E:2661392
Koordinate N:1260849
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2661392&y=1260849

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1830
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:TUR906, 907, 909
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bürohaus, privates Verwaltungsgebäude
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Würdigung:Aus der Gründungszeit der Spinnerei stammendes ehemaliges Verwaltungshaus, das seit der Teilung der Fabrik im Jahr 1842 zum späteren Firmenteil Edmund Bebié gehörte. Der langgestreckte, symmetrisch durchgebildete Biedermeierbau bewahrt die wesentlichen Elemente seiner äusseren Erscheinung, während das im Innere vollständig erneuert ist. Zusammen mit seinem weiter östlich auf gleicher Achse gelegenen Pendant, dem mächtig aufragenden Fabrikgebäude und weiteren Bauten (Bauinventarobjekte TUR906-909) bildet das Gebäude einen wesentlichen Bestandteil des alten Spinnereiareals, das neben der Kunz'schen Spinnerei in Windisch (Denkmalschutzobjekte WIN018-022, Bauinventarobjekte WIN909-913) als einer der frühesten und besterhaltenen Fabrikkomplexe in der Industriegeschichte des Aargaus eine besondere Stellung einnimmt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Nachdem der Spinnereibesitzer Heinrich Bebié aus Oberengstringen 1826 auf die noch unbesiedelte Limmatschlaufe von Turgi aufmerksam geworden war, begannen seine Söhne Heinrich jun., Kaspar und Rudolf noch im gleichen Jahr mit dem Bau der Fabrik, die in der Folgezeit rasch zu einer umfangreichen Anlage erweitert wurde [1]. Aus der Gründungszeit der Spinnerei sind auch zwei Verwaltungshäuser erhalten, die sich parallel zum Fabrikgebäude auf der Dorfseite erstrecken (vgl. auch Bauinventarobjekt TUR908). Das hier beschriebene westliche Verwaltungsgebäude gehörte seit der Firmenteilung 1842 zum Betrieb von Rudolf, später Edmund Bebié.
Gleichzeitig mit seinem auf der Westseite gelegenen Pendant wurde das Verwaltungsgebäude um 1985 renoviert. Ein Richtplan von 1992 sah für das ehemalige Spinereiareal zunächst eine reine Gewerbenutzung vor. 2002 wurde das Areal mit einer Teiländerung der kommunalen Bau- und Nutzungsordnung auch für eine Wohnnutzung geöffnet und die bestehenden Gebäude gemäss einem gleichzeitig erarbeiteten Richtplan (Architheke Architekten, Brugg für ABB Immobilien AG, Baden) in der Folge durch mehrere Neubauten ergänzt [2]. Zur Zeit (2015/16) befindet sich das hier beschriebene Verwaltungsgebäude im Umbau, wobei das zuvor bereits veränderte Innere vollständig erneuert und das Dach ausgebaut werden.
Beschreibung:Das ehemalige Verwaltungsgebäude steht am Zugang von der Bahnhofstrasse zum ehemaligen Fabrikareal, während sich sein Pendant auf gleicher Achse weiter östlich und damit unmittelbar gegenüber dem grossvolumigen Fabrikgebäude erhebt. Der zweigeschossige Biedermeierbau, der durch sein langgestrecktes Gebäudevolumen auffällt, trägt ein leicht geknicktes Giebeldach. Wie sein Pendant wird er von 13 auf 3 monoton verteilten Fensterachsen gegliedert, in den gefalzte Rechteckgewände sitzen. An der zur Fabrikstrasse gewandten Nordseite springt ein vielleicht nachträglicher Treppenhausrisalit vor, der von einem Quergiebel abgeschlossen wird. Der Haupteingang liegt in der äussersten östlichen Fensterachse der Nordfassade. Er wird von einem spätklassizistischen Gewände gerahmt und von einer geschwungenen Freitreppe erschlossen. Die beiden Giebelfelder besitzen als zeittypisches Gestaltungselement je ein rundbogiges Zwillingsfensterchen. Über der südlichen Traufseite wird das im laufenden Umbau ausgebaute Dachgeschoss über eine langgestreckte Schlepplukarne geöffnet.
Das bereits zuvor veränderte Innere wird in den laufenden Umbauarbeiten vollständig neu gestaltet.
Anmerkungen:[1] Vgl. zur Geschichte der Fabrik Hoegger Kdm AG VII 1995, S. 132f. und den Eintrag zum Fabrikgebäude (Bauinventarobjekt TUR906).
[2] Akten im Archiv der Kantonalen Denkmalpflege; Verweben 2014, S. 40-43.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
- Gemeinde Turgi. Kommunales Inventar Bauten und Anlagen, bearbeitet durch das Büro Arcoplan, 1993, Nr. 7.3.
Literatur:- Peter Hoegger, Die Landgemeinden des Limmattals, des Surbtals, des Aaretals und des Unteren Reusstals sowie das Kloster Fahr (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII), Basel 1995, S. 143.
- Verweben. Siedlungsentwicklung und historische Identität in der Gemeinde Turgi, hrsg. von der Gemeinde Turgi, Turgi 2014, S. 40-43 (Fabrikareal und benachbarte Neubauten).
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=129080
 

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