INV-TUR915 Villa "Flora" mit Parkanlage und Gartenpavillon, 1908 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-TUR915
Signatur Archivplan:TUR915
Titel:Villa "Flora" mit Parkanlage und Gartenpavillon
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Nordosten (2015)
Bezirk:Baden
Gemeinde:Turgi
Adresse:Kronenstrasse 16
Versicherungs-Nr.:174
Parzellen-Nr.:119
Koordinate E:2661509
Koordinate N:1260649
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2661509&y=1260649

Chronologie

Entstehungszeitraum:1908
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Repräsentatives Wohnhaus, Villa
Epoche / Baustil (Stufe 3):Heimatstil

Dokumentation

Autorschaft:Otto Dorer, Architekt, Baden
Würdigung:Villenbau in gepflegten Heimatstilformen, der 1908 durch den Badener Architekten Otto Dorer für den Blechwarenfabrikanten Walter Straub-Egloff errichtet wurde. Der symmetrisch gestaltete Baukörper, der von einem hohen Walmdach abgeschlossen wird, fällt durch seine kubisch geschlossene Erscheinung auf. Besonders bemerkenswert ist die praktisch vollständig erhaltene Jugendstil-Ausstattung.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die 1908 erbaute Villa "Flora" kam wie die Villa „Sonnenschein“ (Bauinventarobjekt TUR914) östlich des Dorfes auf die bis dahin unbebauten Hälfte der Turgemer Halbinsel zu stehen. Auftraggeber war Walter Straub-Egloff, der im darauf folgenden Jahr die Leitung der örtlichen Blechwarenfabrik übernahm [1]. Das Projekt stammte vom Badener Architekten Otto Dorer [2].
Vor einigen Jahren wurde in einem Bereich des Gartens auf der Nordseite der Villa ein Mehrfamilienhaus errichtet [3].
Beschreibung:Die Villa steht in einem schönen, ehemals grösseren Garten mit alten, mächtigen Laubbäumen und Gartenpavillon. Es handelt sich um einen axialsymmetrisch und blockhaft gestalteten Heimatstilbau mit Jugendstilelementen, der von einem hohen Walmdach mit tiefliegendem Knick abgeschlossen wird. Der zweigeschossige verputzte Mauerbau wird auf beiden Längsseiten von geschweiften Quergiebeln überhöht und von drei auf drei, an den Längsseiten weiter gestellten, Achsen gegliedert. Die Einzelfenster sitzen in rechteckigen Gewänden, die durch ihre leicht kelchförmig geschweiften Verdachungen auffallen.Die als Hauptschauseite zur Kronenstrasse gerichtete Ostfassade besitzt als Blickfang einen streng kubisch gestalteten Terrassenvorbau mit frontaler Zugangstreppe und hübsch gestaltetem Schmiedeeisengeländer in Jugendstilformen. Der Quergiebel wird von einem Gesimsband mit zwei Urnenaufsätzen akzentuiert, das Dach von zwei neobarocken Firstknäufen.
An der zum Garten gewandten Westseite liegt unter dem mittigen Quergiebel das Treppenhaus, das sich durch markante, vertikal mit Lisenen zusammengefasste Stufenfenster zu erkennen gibt. Die Mittelpartie wird durch zwei einachsige Seitenrisalite mit Balkonen im Obergeschoss gerahmt. Vor dem Treppenhaus liegt im Erdgeschoss eine Veranda über zierbeschnitzten Holzsäulen, welche den direkten Zugang zum Garten ermöglicht. Über den einfacher gestalteten Seitenfassaden nach Norden und Süden ist das Dach mit abgewalmten Lukarnen besetzt.
Inneres gemäss Kunstdenkmäler-Band von Peter Hoegger: „Das 13 Zimmer zählende Innere bewahrt eine in ihrem Umfang selten zu treffende Jugendstil-Ausstattung, zu der unter anderem Täfer, Tapeten, Stuckdecken, Einbaumöbel, Treppensäulen und Küchenfliesen gehören. In der Verglasung des grossen Treppenhauses stilisierte Mohnblüten und zwei Scheiben mit dem Allianzwappen Straub-Egloff, von Georg Röttinger, Zürich.“ [4].
Südwestlich des Hauses steht der Gartenpavillon, der im Sinn des Heimatstils ebenfalls auf zierbeschnitzte Holzsäulen abgestützt ist. Auf der Nordseite erhebt sich in einem Teil des ehemaligen Gartens seit einigen Jahren ein Mehrfamilienhaus, das durch seine pavillonartige Konstruktion gestalterisch klar vom Haupthaus abgesetzt ist.
Anmerkungen:[1] Hoegger Kdm AG VII 1995, S. 146.
[2] Verweben 2014, S. 56. Dorer hatte in Turgi einige Jahre zuvor bereits die Villa „Trautheim“ (Bauinventarobjekt TUR916) und das nahe gelegene Wohnhaus Poststrasse 4 (Bauinventarobjekt TUR928) erbaut.
[3] Verweben 2014, S. 56-59.
[4] Hoegger Kdm AG VII 1995, S. 146f.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
- ICOMOS. Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Turgi 4042-3.
- Gemeinde Turgi. Kommunales Inventar Bauten und Anlagen, bearbeitet durch das Büro Arcoplan, 1993, Nr. 6.
Literatur:- Peter Hoegger, Die Landgemeinden des Limmattals, des Surbtals, des Aaretals und des Unteren Reusstals sowie das Kloster Fahr (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII), Basel 1995, S. 146f.
- Verweben. Siedlungsentwicklung und historische Identität in der Gemeinde Turgi, hrsg. von der Gemeinde Turgi, Turgi 2014, S. 56-59.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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Related units of description:siehe auch:
DOK-TUR839.013 Villa Flora, 1908 (Dossier (Dokumentationsobjekte))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=129086
 

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