INV-TUR918 Restaurant "Diana", 1900 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-TUR918
Signatur Archivplan:TUR918
Titel:Restaurant "Diana"
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Osten (2015)
Bezirk:Baden
Gemeinde:Turgi
Adresse:Vogelsangstrasse 1
Versicherungs-Nr.:57
Parzellen-Nr.:97
Koordinate E:2661351
Koordinate N:1260513
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2661351&y=1260513

Chronologie

Entstehungszeitraum:1900
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wirtschaft, Restaurant
Epoche / Baustil (Stufe 3):Historismus

Dokumentation

Würdigung:Prominent am Bahnhofvorplatz gelegener Bau des Späthistorismus, der im Jahr 1900 als Restaurant „Diana“ errichtet wurde. Mit seinem an Jugendstilformen anklingenden markanten Schweifgiebel wendet sich das Gebäude zur Kreuzung von Vogelsang- und Bahnhofstrasse und nimmt damit eine ortsbildprägende Stellung ein. Es fällt durch seine aufwendige Instrumentierung mit gotisierenden Hausteinelementen auf.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Gebäude wurde gemäss Angabe im Brandkataster im Jahr 1900 anstelle eines älteren Wohnhauses für Friedrich Füglister, Wirt, errichtet und beherbergte von Anfang an das Restaurant „Diana“ [1]. Um 1950 entstand auf der Westseite des Hauses an der Stelle einer älteren Häuserzeile ein Anbau, der seither zum Restaurant gehört.
Beschreibung:Das Restaurant „Diana“ besetzt an der Einmündung der Bahnhofstrasse in die Vogelsangstrasse eine überaus prominente Stelle im Ortsbild von Turgi. Vom Aufnahmegebäude des damaligen Inselbahnhofs ursprünglich durch Gleisanlagen und Güterschuppen getrennt, steht es seit dem Neubau des Bahnhofs 1996/97 unmittelbar auf dessen Vorplatz. Der malerisch aufgelöste späthistoristische Bau gliedert sich in einen im Grundriss annähernd quadratischen Hauptbaukörper unter hohem Walmdach und einen risalitartig vorspringenden Quertrakt, der mit seiner markanten, von Jugendstilformen inspirierten Schweifgiebelfront den Blickfang an der Strassenkreuzung bildet. Über einer rustizierten Sockelpartie aus Granit ist das Erdgeschoss ganz in flächig versetztem Haustein aufgeführt, in dem sich breite, gotisierend gekehlte Segmentbogenfenster öffnen. Das verputzte Obergeschoss ist mit einer gezahnten Eckquaderung versehen und zeigt zwei- bzw. dreigliedrige Reihenfenster mit rechteckigen Lichtern und reliefierten Segmentbogenfeldern.
Besonders akzentuiert ist die Schweifgiebelfront mit dem axial angelegten Eingang, der wie die übrigen Erdgeschossfenster dreiteilig ausgebildet ist und von einer vorgelagerten Freitreppe erschlossen wird. Das dreigliedrige Obergeschossfenster öffnet sich mit der mittigen Fenstertür auf einen hübschen Balkon, der auf Volutenkonsolen abgestellt ist und ein filigranes Eisengeländer besitzt. Über dem Schlussstein des Fronteingangs prangt ein reliefiertes Eichhörnchen, während die flankierenden Malereien in den Bogenzwickeln heute verloren sind. Gleiches gilt für die ursprünglich am Risalit angebrachte Banderole mit dem Restaurantnamen und das gemalte Friesband der Dachuntersicht. Der über Sandsteinvoluten ansetzende Schweifgiebel mündet in einen muschelartigen Aufsatz mit Firstknauf (urspr. mit filigranem Blitzableiter). An der Stelle der ursprünglichen Banderole prangt heute ein übergrosser Leuchtkasten. Den einspringenden Winkel der Platzfront besetzt im Erdgeschoss ein ganz in Haustein ausgeführter polygonaler Eckerker mit schlanken Rundbogenfensterchen. Ein doppelgeschossiger Vorbau mit geschweiftem Dachhelm nimmt an der zum Bahnhof gewandten Südseite den Hauseingang auf. Die Erdgeschossfenster bewahren in ihren Obstücken die ursprüngliche farbige Bleiverglasung.
In der ehemaligen Gaststube (heute Pub) haben sich Wandmalereien mit Jagdszenen erhalten, passend zu dem nach der römischen Jagdgöttin benannten Restaurant.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA. 0001/0064; Brandkataster Gemeinde Turgi, 1899-1938.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
- Gemeinde Turgi. Kommunales Inventar Bauten und Anlagen, bearbeitet durch das Büro Arcoplan, 1993, Nr. 14.
Literatur:- Adolf und Jürg Haller, Chronik von Turgi. Festschrift zum hundertjährigen Bestehen der Gemeinde Turgi, Turgi 1984, S. 93 (histor. Aufnahme).
- Verweben. Siedlungsentwicklung und historische Identität in der Gemeinde Turgi, hrsg. von der Gemeinde Turgi, Turgi 2014, S. 12-15.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA. 0001/0064; Brandkataster Gemeinde Turgi, 1899-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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Related units of description:siehe auch:
DOK-TUR839.011 Restaurant Diana (Dossier (Dokumentationsobjekte))
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=129090
 

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