INV-LEU914 Scheune Dürrenäscherstrasse, 1864 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-LEU914
Signatur Archivplan:LEU914
Titel:Scheune Dürrenäscherstrasse
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Südwesten (2014)
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Leutwil
Adresse:bei Dürrenäscherstrasse 9
Versicherungs-Nr.:33
Parzellen-Nr.:94
Koordinate E:2655525
Koordinate N:1240357
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2655525&y=1240357

Chronologie

Entstehungszeitraum:1864
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:LEU904
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Scheune

Dokumentation

Würdigung:Vom Fabrikanten Rudolf Baur als Tabaklager genutzte freistehende Scheune, welche sorgfältig mit Stilelementen des Biedermeiers und des Schweizer Holzstils durchgestaltet ist. In unmittelbarer Nachbarschaft des Fabrikantenwohnhauses (Bauinventarobjekt LEU904) und diverser prägender Bauernhäuser (LEU912, LEU913, LEU002) stehend, kommt dem Gebäude eine ausgeprägte ortsbauliche Bedeutung mitten im historischen Dorfkern zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Brandkataster wurde die Scheune 1864 für Friedrich Graf, Friedensrichterstatthalter, gebaut, welcher in der westlich benachbarten, um 1950 abgebrochenen Liegenschaft wohnhaft war [1]. 1881 ging die Scheune an den Zigarrenfabrikanten Rudolf Baur über, der 1878 seinen Betrieb von Beinwil am See nach Leutwil verlegt hatte. Bis zur Einstellung des Fabrikbetriebes diente das Gebäude zur Einlagerung von Tabakballen [2].
Beschreibung:Von der Strasse zurückversetzt, steht die Scheune unmittelbar nördlich des Fabrikantenwohnhauses von Rudolf Baur (Bauinventarobjekt LEU904). Nach Westen zur Strasse hin schloss einst das Bauernhaus von Friedrich Graf an, welches nach der Installierung der Tabakfabrik durch Rudolf Baur als Produktionsstätte genutzt und nach Einstellung des Betriebs 1950 abgebrochen wurde (vgl. historische Aufnahme Fotodokumentation).
Der kompakte Baukörper tritt als spannungsvolle Mischkonstruktion aus massiven Bruchsteinmauern, hölzernen Fassadenteilen und vermutlich jüngeren Backsteinwänden in Erscheinung. Die aus Kalksteinen sorgsam gefügten Stirnwände zeigen mit den hochrechteckigen Fensteröffnungen, der Lünette im Giebelfeld und dem halbplastischen Eckpilaster aus Muschelkalk spätklassizistische Stilelemente. Einen stimmungsvollen Kontrast hierzu bildet die in der Art des Schweizer Holzstils gestaltete Heubühnenwand mit aufgedoppelten Kreuzmotiven und Lüftungsöffnungen mit Jalousien. Den Bereich des ehemaligen Stalls und Futtertenns nimmt eine zweifarbige Backsteinwand ein, die wohl in Zusammenhang mit der Umnutzung der ehemaligen Scheune zu einem Tabaklager entstanden ist. Wesentlich zum harmonischen Erscheinungsbild tragen die grossflächigen Scheunentore mit aufgedoppeltem Rahmenwerk bei. Der Baukörper ruht unter einem weit ausladenden Satteldach, dessen traufseitiger Vorsprung mit einer aufwändigen Konstruktion zweifach auf Büge und Flugpfetten abgestützt ist.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0248-0251: Brandkataster Leutwil 1850-1938.
[2] Wespi 2011, S. 146 (Fotoaufnahme).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Literatur:- Janine Wespi Zhang, Ein Leben von, für und mit dem Tabak – Die Tabakindustrie in Leutwil, Masterarbeit Universität Bern 2011 (Typoskript).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0248-0251: Brandkataster Leutwil 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=129235
 

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