|
Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1914 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
|
Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Weitere Teile der Baugruppe: | LEU917 |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohnhaus |
|
Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2015 |
|
Dokumentation |
Würdigung: | Durch den Zigarrenfabrikanten Rudolf Baur-Baur für seine Nachkommen erstelltes Wohnhaus von 1914, das sein äusseres Erscheinungsbild vollumfänglich bewahrt hat. Besondere Erwähnung verdient eine Glasmalerei mit Landschafts- und Pflanzenmotiven am nordöstlichen Bogenfenster der Eingangsveranda. Zusammen mit der etwas älteren, ebenfalls von Baur erbauten Nachbarliegenschaft Aeschstrasse 22 (Bauinventarobjekt LEU917) bildet das Haus eine prominente Zweiergruppe inmitten einer jüngeren Wohnüberbauung am nördlichen Rand von Leutwil. Die beiden Gebäude bezeugen die wirtschaftliche Prosperität des Tabakindustriellen Baur, welcher innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne von 1890 bis 1914 für seine Familie drei Wohnhäuser errichten liess. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Haus wurde 1914 durch den Zigarrenfabrikanten Rudolf Baur für seinen gleichnamigen Sohn Rudolf Baur erstellt [1]. Vater Rudolf Baur hatte 1874 in Beinwil am See eine Tabakfabrik gegründet und den Betrieb 1878 nach Leutwil verlegt. Vorerst produzierte er in einem alten Bauernhaus an der Dürrenäscherstrasse, ehe er 1890 ein standesgemässes Fabrikantenwohnhaus errichtete (Bauinventarobjekt LEU904). Das prosperierende Unternehmen ermöglichte es ihm, 1898 und 1914 für seine Kinder zwei weitere Häuser zu erbauen. Diese kamen abseits der alten dörflichen Bebauung, an der Nordgrenze gegen Dürrenäsch hin, aufs damals noch freie Feld zu stehen. Nach einem durch Blitzschlag verursachten Brand von 1935 musste der Dachstock vollständig erneuert werden (vgl. Foto Bilddokumentation). |
Beschreibung: | Inmitten eines gepflegten Gartens erhebt sich das Haus als zweigeschossiger kubischer Baukörper unter schwach geneigtem, nur knapp vorspringendem Walmdach, das nach Südwesten zur Strasse hin von einem mittig platzierten Zwerchhaus durchbrochen wird. Die Fassaden sind zweiachsig gegliedert und mit Zwillings- sowie Einzelfenstern besetzt. Die aus Kunstsein gefertigten Fenstergewände weisen in beiden Hauptgeschossen konsolengestützte Blockbänke und eckig profilierte Verdachungen auf. Im Unterschied zum einheitlich glatt verputzten Nachbarhaus Aeschstrasse 22 (Bauinventarobjekt LEU917) weist das etwas jüngere, stärker dem Heimatstil verpflichtete Gebäude eine lebhafte horizontale Fassadengestaltung mit farblich differenzierten Flächen, teils mit rustizierenden gefugten Strukturputzen auf. Die nach Südosten gerichtete Eingangsfront ist von einem grosszügigen Vorbau mit Balkon überdacht. Hier gelangt man vorerst in eine aus Sichtbacksteinen aufgemauerte Veranda mit Bogenfenstern. Den Blickfang bildet die nordöstliche Glasfront, welche mit stimmungsvollen Landschafts- und Pflanzenmotiven in Anklängen an den Jugendstil ausgeschmückt ist (Glasmalerei von Ruppert & Singer, Zürich). Das Hausinnere ist grösstenteils modernisiert. An historischer Substanz haben sich teilweise die originalen dreiteiligen Fenster mit Bascule-Verschlüssen erhalten. |
Anmerkungen: | [1] Wespi 2011, S. 60, 146 (vgl. auch Postkartenaufnahme S. 48); Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0248-0251: Brandkataster Leutwil 1850-1939. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Literatur: | - Janine Wespi Zhang, Ein Leben von, für und mit dem Tabak – Die Tabakindustrie in Leutwil, Masterarbeit Universität Bern 2011 (Typoskript). |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0248-0251: Brandkataster Leutwil 1850-1939. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=129239 |
|
Social Media |
Share | |
|