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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1907 |
Grundlage Datierung: | Schriftliche Quelle |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Würdigung: | Bäuerlicher Vielzweckbau in Heimatstilformen, der 1907 über dem Gewölbekeller eines abgebrannten Vorgängers errichtet wurde. Der talwärts gerichtete Wohnteil fällt durch sein bernisches Gehrschilddach mit Ründegiebel auf, das am rückwärtigen Ökonomieteil in grösserer Form wiederholt ist. Mit der Stirnseite zum Tal und zur Zufahrtsstrasse vom Dorf her gewandt, besitzt der Bau einen hohen Situationswert für den aus lediglich zwei Gehöften und einem Waschhaus (Bauinventarobjekt GEB929) bestehenden Weiler Schwabenberg. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Ein Vorgängerbau des heutigen Hauses ist auf der Michaeliskarte um 1840 als „Körnlisberg, Steuermeiershof oder Schwabenberg“ eingezeichnet. Der bestehende Vielzweckbau wurde 1907 durch die Gebrüder Kraft, Viehhändler von Bern, nach einem Brand über einem älteren Gewölbekeller wiederaufgebaut; wohl gleichzeitig entstand auch der grossvolumige Ökonomietrakt [1]. 1929 gelangte der Hof in den Besitz des aus dem Emmental zugewanderten Fritz Friedli [2]. 1989 entstand ein langgestreckter Stallanbau an der Südseite des Ökonomietrakts. 2012/13 wurde das Haus innen wie aussen renoviert und in zwei Geschosswohnungen unterteilt, von denen die obere über einen neuen hölzernen Laubenvorbau erschlossen wurde [3]. |
Beschreibung: | Der Vielzweckbau beherrscht mit seiner prominenten Stellung den aus nur zwei Gehöften bestehenden Weiler Schwabenberg (auch: Schwobeberg). Er teilt sich in einen massiv gemauerten, mit der Stirnseite zum Tal gewandten Wohnteil und einen rückwärtig daran anstossenden, um einiges breiteren Ökonomieteil. Es handelt sich um ein sprechendes Beispiel einer bäuerlichen Architektur in den Heimatstilformen des frühen 20. Jh. Der Wohnteil ragt als zweigeschossiger verputzter Mauerbau über dem talseitig geschosshoch freiliegenden Kellersockel des Vorgängerbaus auf. Den weithin sichtbaren Blickfang bildet das hohe, im Sinn des Heimatstils gestaltete bernische Gehrschilddach mit hochliegendem Knick und weitem, korbbogig verbrettertem Ründegiebel. Die vergleichsweise spärlich befensterte Stirnseite zeigt über dem mittig gelegenen ebenerdigen Kellereingang zwei Achsen von Einzelfenstern mit einfachen Steingewänden und Jalousieläden (in Metall erneuert). Der ebenerdige Kellereingang besitzt noch ein rautenförmig aufgedoppeltes Türblatt aus der Zeit um 1900. Im Giebelfeld öffnet sich ein vierteiliges, gotisierendes Reihenfenster. Das darüberliegende obere Dachgeschoss, das als Sichtfachwerkwand gestaltet ist, wird über eine kleine Zwillingsöffnung belichtet. Die Verschalung des Ründegiebels (erneuert) wird von zwei Strebenpaaren gestützt. Die zur Strasse gewandte Nordseite ist nur zweiachsig befenstert, wobei die linke Fensterachse mit dem Hauseingang knapp von einem nachträglichen Schleppdachanbau verborgen ist. Vor dem Schleppdachanbau, welcher den einspringenden Winkel zum Ökonomieteil besetzt, steht seit dem jüngsten Umbau ein hölzerner Laubenvorbau, der gleichzeitig als Erschliessung der Obergeschosswohnung dient und das Erscheinungsbild des Gebäudes etwas verunklärt. Die südliche Traufseite ist mit Einzelfenstern in vier Achsen versehen. In der dem Scheunenteil benachbarten Achse liegt der rückwärtige Hauseingang, der noch das einfache bauzeitliche Türblatt bewahrt. Die Verschalung des Ründegiebels und die Eindeckung des Daches wurden beim letzten Umbau erneuert. Die heutige Erdgeschosswohnung des Wohnteils bewahrt in der Stube das bauzeitliche gestemmte Weichholztäfer (heute holzsichtig). Ein karamelfarbener Kachelofen mit Reliefkacheln zum Thema des bäuerlichen Lebens stammt aus der Zeit um 1950. Unter dem gesamten Wohnteil erstreckt sich der grosse Gewölbekeller des Vorgängerbaus, der aus einem stirnseitigen Kreuzgewölbe und einer parallel dazu gelegenen rückwärtigen Quertonne besteht. Der grossvolumige Ökonomieteil wiederholt das Gehrschilddach des Wohnteils, das hier allerdings ohne Knick als gerades Rafendach ausgeführt ist. Er ist als zeittypische Ständerkonstruktion mit vertikaler Verbretterung ausgeführt. Die Heubühne ist an der rückwärtigen, östlichen Giebelseite über eine gedeckte Hocheinfahrt zugänglich. An der südlichen Traufseite schliesst als eingeschossiger, langgestreckter Querriegel der Stallanbau von 1989. Vor dem Wohnteil wurde zur Strasse hin beim letzten Umbau eine etwas auffällig gestaltete Stützmauer aus überdimensionierten Kalksteinquadern errichtet. |
Anmerkungen: | [1] Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Gebenstorf II-8/2. [2] Freundl. Mitteilung der Eigentümer (2015). [3] Baugesuche im Gemeindearchiv. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Gebenstorf II-8/2 (1990). - Gemeinde Gebenstorf, Baugesuchsarchiv; Umbauten 1989, 2012/13. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=129464 |
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