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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1909 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Wehrbauten, militärische Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Zeughaus |
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Dokumentation |
Würdigung: | Ein 1909 an der Stelle eines Salzstadels errichtetes Zeughaus, das mit seinem auffällig gestalteten Mittelquergiebel und seiner formalen Anlehnung an die Architektur der staatlichen Kornhäuser des Alten Bern unbestrittene architektonische Qualitäten aufweist. Wie die Alte Kaserne (Bauinventarobjekt BRU907) und die Zeughäuser 2 und 3 steht der Zweckbau für die Verlagerung der wichtigsten militärischen Infrastruktur auf Gebiete ausserhalb der Stadtmauern in der Zeit um 1900. Der wuchtige Einzelbau ist in seiner Stellung unmittelbar am Flussufer insbesondere von der Altstadt aus gut einsehbar und prägt die historische Bebauung des linken Aareufers entscheidend mit. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Brugg verfügte seit Mitte des 19. Jh. über einen Waffenplatz. Erst mit dem Kasernenneubau von 1898 verlagerte sich jedoch der gesamte militärische Betrieb auf Gebiete ausserhalb der Stadt. Der Bund kaufte 1897 den Salzstadel an der Ländistrasse, der vermutlich 1813 errichtet worden war und bereits auf der Michaeliskarte von 1840 eingezeichnet und als solcher bezeichnet ist. Das Zeughaus wurde 1909 auf den Fundamenten des Salzstadels errichtet [1]. Die grossen Stichbogenöffnungen im Obergeschoss der Nordfassade wurden nachträglich zu rechteckigen Doppelfenstern verschlossen. |
Beschreibung: | Das Zeughaus liegt östlich der ehemaligen Ringmauer in der Vorstadt. Der langgezogene Mauerbau ist über einem Sockel aus Muschelkalkblöcken zweigeschossig aufgeführt und wird von einem schwach geneigten Krüppelwalmdach abgeschlossen. Der 9 x 3 Achsen umfassende Baukörper liegt traufständig eng am linken Aareufer, was eine Ausrichtung des Gebäudes nach Norden bedingte. Die flussabgewandte, zur Strasse gerichtete Hauptfassade ist mit drei Quergiebeln symmetrisch gegliedert. Der grosse Mittelgiebel umfasst drei Fensterachsen, die beiden seitlichen Quergiebel je eine. Im Obergeschoss finden sich alternierend kleine rechteckige Doppel- und grösser dimensionierte Stichbogenfenster mit Einfassungen aus Kunststein und Gneis. Im Erdgeschoss birgt die Hauptfassade regelmässig angeordnete korbbogige Einfahrtstore mit Gneisgewänden. Die der Aare zugewandte Längsseite erinnert mit ihren regelmässigen, hochrechteckigen Fensterausbrüchen an die bernische Kornhausarchitektur des 18. Jh. Die Schmalseiten zeigen im Giebelfeld an die Gotik erinnernde Staffelfenster, darunter Doppelfenster und flankierende Einzelfenster. Wie auch die Alte Kaserne von 1898 (Bauinventarobjekt BRU907) ist das Zeughaus zurückhaltend ornamentiert. Auffällig ist die Schwebegiebelkonstruktion mit geschwungen verstrebter Hängesäule am Mittelquergiebel, die Einflüsse des Schweizer Holzstils verrät. Die an den Längs- und Quergiebeln vorragenden Pfettenköpfe sind ebenso wie die stützenden Bügen und Konsolen sowie die Flugrafen zierbeschnitzt. Im Inneren bestehen die beiden Geschosse aus drei, durch die Innenständer der Dachkonstruktion getrennte Hallenschiffe. |
Anmerkungen: | [1] Freundliche Mitteilung von Titus Meier, Brugg. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. - Inventar der militärischen Hochbauten der Schweiz (HOBIM), Einstufung regional (Objekt B03563-AL). |
Literatur: | - M. Baumann et al., Brugg erleben. Schlaglichter auf die Brugger Geschichte, Baden 2005, Bd. 1, S. 210-213. - Inventar der militärischen Hochbauten der Schweiz (HOBIM), Objekt B03563-AL. |
Quellen: | - Privatarchiv Titus Meier, Brugg (Postkartensammlung). - Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotosammlung. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=129512 |
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