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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1896 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Stirnseite) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Verkehrs- und Infrastrukturbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Brunnenstube, Reservoir |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Historismus |
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Dokumentation |
Würdigung: | 1896 errichtetes Schieberhaus zum Wasserreservoir am Umiker Kirchsteig, das einem mehrfach abgewandelten Typenprojekt des Winterthurer Ingenieurs Carl Weinmann folgt. Der tonnengewölbte Massivbau, der mit seiner halbrunden Stirnseite ursprünglich wohl prominenter in Erscheinung trat, wandelt in seiner Gestaltung auf originelle Weise damals geläufige Renaissancemotive ab. Er repräsentiert damit auch die Bedeutung, die man damals im technischen Fortschritt der Wasserversorgung sah. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Der Kleinbau beherbergt als sogenanntes Schieberhaus die technischen Einrichtungen zum Wasserreservoir am Kirchsteig in Umiken und wurde gemäss Inschrift an der Stirnseite 1896 errichtet. Gestalterisch folgt das Schieberhaus einem Typenprojekt, von dem weitere Vertreter auch in Fislisbach AG und Ossingen ZH bekannt sind [1]. Projektverfasser war wohl Ingenieur Carl Weinmann in Winterthur, von dem das Ossinger Pendant stammt und auf den sicherlich die Initialen „CW“ im Giebelfeld verweisen. |
Beschreibung: | Das Schieberhaus steht entsprechend der Lage des Wasserreservoirs leicht erhöht über dem alten Dorfkern am Umiker Kirchsteig. Heute weitgehend in einem kleinen Wäldchen verborgen, dürfte es zur Entstehungszeit als sichtbares Symbol für den technischen Fortschritt der Wasserversorgung auch vom Dorf her prominent in Erscheinung getreten sein [2]. Gestalterisch verbindet das hier reproduzierte Typenprojekt technische Elemente mit einem kapellenartigen Erscheinungsbild. Die zum Tal gewandte Stirnseite, an der sich die Tonne des Daches halbkreisförmig abzeichnet, ist, für einen technischen Kleinbau bemerkenswert, als eine kleine Schaufront gestaltet. Mit einem grossen rustizierten Rundbogen, in den zwei kleinere Rundbogen einbeschrieben sind, zitiert sie ein Biforenfenster der Florentiner Frührenaissance, das hier in origineller Weise als Motiv für die Fassadengestaltung abgewandelt ist. Im Putz des Bogenfelds ist die Inschrift „C 1896 W“ eingetieft. Unter dem mittigen Konsolstein liegt der Eingang zur Brunnenstube, der ursprünglich wohl analog zu den beiden anderen bekannten Vertretern des Typus stichbogige Form hatte; heute ist er von einer jüngeren, rechteckigen Metalltür verschlossen. Auf Kämpferhöhe zieht sich ein Gesimsband um den ganzen Baukörper. Auf dem Dach sitzt mittig der Entlüftungskamin. Das Innere beherbergte ursprünglich wie das Ossinger Pendant im Erdgeschoss die „Hahnenkammer“ mit Wasserstandsmessanlage, im Untergeschoss die entsprechenden Rohrleitungen und Aramturen [3]. (Inneres nicht gesehen.) |
Anmerkungen: | [1] Vgl. zum Schieberhaus in Fislisbach (1895) Bauinventarobjekt FIB910, zu jenem in Ossingen ZH Gallmann 2009/10, S. 146-149, mit weiterführenden Angaben. [2] Vgl. Gallmann 2009/10, S. 147f. [2] Vgl. Gallmann 2009/10, S. 148. |
Literatur: | - Andreas Gallmann, Ossingen, Neunfornerstrasse. Quellwasser-Reservoir Steinacker Vers.-Nr. 170, in: Zürcher Denkmalpflege. Bericht Nr. 20 (2009/10), S. 146-149 (Vergleichsobjekt). |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=129578 |
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