INV-BRU941 Reihenhäuser Grütstrasse 25-35, 1910-1911 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-BRU941
Signatur Archivplan:BRU941
Titel:Reihenhäuser Grütstrasse 25-35
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Südosten (2016)
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Brugg
Ortsteil / Weiler / Flurname:Schönegg
Adresse:Grütstrasse 25-35
Versicherungs-Nr.:826, 832, 848, 851, 861, 863
Parzellen-Nr.:1069, 1070, 1072-1075
Koordinate E:2657352
Koordinate N:1259389
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2657352&y=1259389

Chronologie

Entstehungszeitraum:1910 - 1911
Grundlage Datierung:Baugesuch

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Baugruppe
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Reihenhaus, Zeilenbebauung
Epoche / Baustil (Stufe 3):Heimatstil

Dokumentation

Autorschaft:Albert Hirschy, Architekt
Würdigung:Zeile von Angestelltenwohnhäusern in einfachen Heimatstilformen, die 1910/11 von Baumeister Gustav Angst nach Plänen von Architekt Albert Hirschy errichtet wurde. Die einstöckigen Reihenhäuser werden in zeittypischer Weise von vier Quergiebeln akzentuiert, die ursprünglich in axialsymmetrischer Anordnung zweimal jeweils die gleiche Ausgestaltung zeigten und von denen heute noch drei in der ursprünglichen Form vorhanden sind. Sie veranschaulichen das im frühen 20. Jahrhundert verbreitete Bemühen, auch dem einfachen Wohnhaus eine ansprechende Gestaltung zu geben und durch Zusammenfassung zu einer Zeile auch die gewünschte städtebauliche Wirkung zu erzielen. Eine direkte Fortsetzung der Zeile bildet in diesem Sinn das nördlich anschliessende Reihenhaus Grütstrasse 37-41, das 1924 mit etwas wuchtigerer Erscheinung in damals aktuellen Heimatstilformen realisiert wurde.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Zeile von Reihenhäusern wurde 1910/11 nach Plänen von Architekt Albert Hirschy durch Baumeister Gustav Angst auf eigene Rechnung erstellt [1].
Das Haus Grütstrasse 29 erhielt 1934 einen rückwärtigen Quergiebelaufbau nach Plänen des „Landwirtschaftlichen Bauamts“ beim Schweizerischen Bauernverband [2]. Grössere Umbauten im Inneren erfuhr das Haus Nr. 33 im Jahr 2001 [3].
Beschreibung:Die für einfachere Angestellte oder Arbeiter errichte Häuserzeile setzt sich aus vier Reiheneinfamilienhäuschen und zwei etwas grösseren Kopfbauten zusammen, die je zwei Geschosswohnungen enthalten. Sie ist in einfachen Heimatstilformen gestaltet und tritt als langgestreckter eingeschossiger Baukörper mit Kniestock und durchgehendem Satteldach in Erscheinung. Einen auffälligen Akzent bilden vier Quergiebel, von denen drei noch die ursprüngliche Form zeigen: Der südliche Kopfbau besitzt in der äussersten, leicht risalitierten Fensterachse einen walmdachbedeckten Mansardgiebel mit verschalter Laube, dem axialsymmetrisch früher ein gleichartiger, heute aber verbreiterter Quergiebel am nördlichen Kopfbau antwortete; die beiden mittleren Häuser wenden sich wiederum gegengleich mit zwei steilen Krüppelwalmdächern zur Strasse. Einen zusätzlichen Akzent bildet eine teilweise verschalte Eingangslaube vor den beiden mittleren Häusern. Die Wohnungen sind so angeordnet, dass die Eingänge zweier benachbarter Häuser unmittelbar beieinander liegen; daneben belichten jeweils zwei Fensterachsen das strassenseitige Wohnzimmer. Die beiden äussersten Achsen sind mit Doppelfenstern, alle übrigen mit Einzelfenstern in Rechteckgewänden besetzt, die teilweise noch die bauzeitlichen Jalousieläden tragen (teilweise in Metall ersetzt). Eine vermutlich noch bauzeitliche Haustür hat sich an Haus Nr. 29 erthalten. Neben den Quergiebeln wurden die Räume des Kniestocks bereits ursprünglich von Haus zu Haus abwechselnd durch Schlepp- oder Giebellukarnen belichtet (teilweise erneuert). Von den mit Besenwurf verputzten Fassaden ist jene am südlichen Kopfbau heute mit einer Kunststoffverkleidung versehen.
Die beiden Stirnseiten sind mit jeweils zweimal zwei, im Giebelfeld etwas enger gestellten Einzelfenstern besetzt. An der rückwärtigen westlichen Gartenseite besitzen die Häuser einen Gartenausgang nebst einer, in den Kopfbauten zwei Fensterachsen. Die beiden Kopfbauten besitzen im Kniestock einen höheren, zwei innere Häuser einen niedrigeren Quergiebel. Der grössere, zweiachsige Quergiebel an Haus Nr. 29 stammt von 1934.
Im Inneren sind die beiden Kopfbauten gegengleich in jeweils zwei Dreizimmerwohnungen unterteilt, die von einem Treppenhaus auf der Gartenseite und einem firstparallelen Stichgang erschlossen werden (vgl. den ersten Baueingabeplan). Die vier dazwischenliegenden Einfamilienhäuser sind jeweils zu Paaren wiederum gegengleich gegliedert, wobei die Erdgeschossräume direkt von einem unmittelbar an den Eingang anschliessenden Entrée samt Treppe erschlossen werden (vgl. korrigierten zweiten Baueingabeplan). (Inneres nicht gesehen.)
Die ehemaligen strassenseitigen Vorgärten sind heute teilweise durch Parkplätze ersetzt; an einigen Häusern besitzen sie noch ihre bauzeitlichen Einfriedungen mit verputzten Mauerpfosten und einfachen Eisenzäunen.
Anmerkungen:[1] Pläne im Baugesuchsarchiv, gez. Alb[ert?] Hirschy.
[2] Pläne im Baugesuchsarchiv.
[2] Pläne im Baugesuchsarchiv.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Literatur:- Georg Germann, Inventar der neueren Schweizer Architektur (INSA): Brugg, Typoskript, 1976 (Kantonale Denkmalpflege Aargau, Bibliothek), S. 22.
Quellen:- Stadt Brugg, Baugesuchsarchiv; Baupläne 1911.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=129729
 

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