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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1917 - 1918 |
Grundlage Datierung: | Baugesuch |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Reihenhaus, Zeilenbebauung |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Heimatstil |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Jäggi, Baugeschäft, Windisch |
Würdigung: | Zwei Doppelwohnhäuser von 1917/18, die mit einer offenen Rundbogenloggia zu einer kleinen Baugruppe zusammengefasst sind. Die Verbindung der beiden malerisch über Eck gestellten Baukörper ist ein bemerkenswertes Motiv des künstlerischen Städtebaus und verweist auf das für die Gartenstadtarchitektur um 1900 typische Bemühen, trotz der Freistellung der Gebäude geschlossene Strassenräume zu schaffen. Mit ihrer symmetrischen Gliederung, dem weitgehenden Verzicht auf Zierformen und dem hochragenden Walmdach entsprechen die beiden in den Einzelformen subtil differenzierten Gebäude dem vergleichsweise strengen Heimatstil der Jahre um 1920. Sie sind am Äusseren weitgehend intakt erhalten und bilden mit ihrer Lage den Auftakt zur villenartigen Bebauung des im frühen 20. Jahrhundert entstandenen Freudensteinquartiers. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die beiden Doppelhäuser wurden 1917/18 nach Plänen des Windischer Baugeschäfts Jäggi errichtet, das für drei der vier Einfamilienhauseinheiten auch als Bauherrschaft auftrat; das Haus Pestalozzistrasse 5, das offenbar als einziges bereits eine Käuferin gefunden hatte, wurde hingegen für Witwe Emma Obrist-Frey erbaut. Eine erste Baubewilligungen von Mai 1917 zeigte am nördlichen Doppelhaus mit Quergiebeln, Vordächern und Freitreppen noch eine andere Fassadengestaltung als das im Oktober desselben Jahres bewilligte und in der Folge ausgeführte Projekt [1]. Möglicherweise schon kurz nach der Erstellung wurden die Doppelwohnhäuser von dem in unmittelbarer Nachbarschaft angesiedelten Schweizerischen Bauernverband erworben, der sie als Angestelltenwohnhäuser nutzte und dem sie bis heute gehören [2]. Bereits 1921 erfolgte ein Dachgeschossausbau im Doppelwohnhaus Museumsstrasse 15/17 [3]. Etwas später wurden die beiden kleinen Schleppgauben an der Westseite von Museumsstrasse 13/Pestalozzistrasse 5 vergrössert. |
Beschreibung: | Die beiden Doppelwohnhäuser nehmen, um knapp mehr als 90 Grad gegeneinander abgedreht, das Eckgrundstück zwischen Museumsstrasse und Pestalozzistrasse ein. Es handelt sich um zwei volumengleiche zweigeschossige Mauerbauten, die von einem Vollwalmdach mit hochliegendem Knick abgeschlossen werden und die in ihrer symmetrischen Gestaltung, ihrer behäbigen Erscheinung wie auch im weitgehenden Verzicht auf Schmuckformen dem vergleichsweise strengen Heimatstil der Zeit um 1920 entsprechen. Bemerkenswert ist die malerische Gruppierung der beiden Doppelhäuser und ihre Verbindung mit einer offenen Loggia unter geknicktem Satteldach, welche die freistehenden Baukörper im Sinn des künstlerischen Städtebaus räumlich zu einer geschlossenen Strassenbebauung zusammenfasst, ein Motiv, wie es vor allem in Gartenstadtanlagen des frühen 20. Jh. aufgegriffen wurde. Während die beiden Doppelhäuser durch ihre Gesamterscheinung als zusammengehörige Baugruppe erscheinen, werden sie durch unterschiedliche Detailausbildung subtil differenziert. Gemeinsam sind den beiden über Eck prominent sichtbaren strassenseitigen Längsfassaden die vierachsige Gliederung und je zwei symmetrisch in den äusseren Achsen angeordnete, dreiseitig gebrochene Standerker. Beim Haus Museumsstrasse 13/Pestalozzistrasse 5 umfassen die Erker nur das Erdgeschoss und tragen im Obergeschoss einen Balkon mit Mauerbrüstung; am Haus Museumsstrasse 15/17 ist das Obergeschoss als offene Rundbogenlaube ausgebildet, deren Oberkante an die Dachuntersicht stösst. Während ersteres Haus von zwei spitzgiebligen Gauben überhöht wird, besitzt letzteres einen einzigen, dafür grösseren Aufbau mit Walmdach. Die Rechteckfenster zeigen an beiden Strassenfronten breite Proportionen; an den Stirnseiten und den rückwärtigen Längsfassaden sind sie schmaler proportioniert und werden in freierer Anordnung von kleinformatigeren Fensterchen der Badezimmern und Treppenhäuser begleitet. Die Hauseingänge der beiden mittleren Häuser liegen in der Rundbogenloggia, welche die beiden Baukörper auf der Höhe des Hochparterres zusammenbindet und vor beiden Häusern jeweils strassen- wie gartenseitig über eine kleine Freitreppe zugänglich ist. Die Hauseingänge der beiden aussenliegenden Häuser sind stirnseitig angeordnet, wo sie von zweiläufigen Freitreppen erschlossen werden. Ihre Vordächer ruhen auf Konsolen und kurzen Sattelhölzern und sind seitlich mit einer Bretterverschalung versehen. Als originelles Gestaltungselement sind die vertikalen Eisenstäbe an den Balkonbrüstungen und an der Brüstung der Verbindungs-Loggia zu nennen. Die Fassaden zeigen einen zeittypischen Besenwurf-Verputz. Das Dach ist mit Biberschwanzziegeln eingedeckt. Über der Gartenfassade von Haus Museumsstrasse 15/17 liegt eine Giebellukarne von 1924, Haus Museumsstrasse 13/Pestalozzistrasse 5 besitzt zwei jüngere, horizontal betonte Walmdachlukarnen. Die weitgehend symmetrische Gestaltung der quer zum First geteilten Doppelwohnhäuser setzt sich im Inneren fort. Im Erdgeschoss befinden sich strassenseitig jeweils Wohnstube und Salon, zum Garten hin die Küche, das Vestibül, ein Windfang und das Treppenhaus. Das Obergeschoss enthält vorne zwei Schlafzimmer und rückwärtig ein Kinderzimmer nebst Bad/WC und Treppenhaus (vgl. Bilddokumentation). (Hausinneres nicht gesehen.) Von der durchgehenden Vorgarteneinfriedung sind die entsprechend den beiden Häusern mit Besenwurf verputzten Pfosten. |
Anmerkungen: | [1] Pläne im Baugesuchsarchiv. [2] Baumann et al. 2005, Bd. 2, S. 575. [3] Pläne im Baugesuchsarchiv. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Literatur: | - Max Baumann et al., Brugg erleben, 2 Bde., Baden 2005, Bd. 2, S. 575. - Georg Germann, Inventar der neueren Schweizer Architektur (INSA): Brugg, Typoskript, 1976 (Kantonale Denkmalpflege Aargau, Bibliothek), S. 31. |
Quellen: | - Stadt Brugg, Baugesuchsarchiv; Baueingabepläne 1917. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=129731 |
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