INV-SHE923 Staufbergweg 1, 1874 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-SHE923
Signatur Archivplan:SHE923
Titel:Staufbergweg 1
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Südosten (2015)
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Schafisheim
Adresse:Staufbergweg 1
Versicherungs-Nr.:53
Parzellen-Nr.:41
Koordinate E:2653461
Koordinate N:1247688
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2653461&y=1247688

Chronologie

Entstehungszeitraum:1874
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2016

Dokumentation

Würdigung:Biedermeierliches Bauernhaus von 1874, das im ausgehenden 19. Jahrhundert eine seitliche Erweiterung mit Flachdach erfahren hat. Namentlich der Wohnteil hat noch wesentliche Teile der historischen Bausubstanz mitsamt der Innenausstattung bewahrt, weshalb ihm ein erheblicher kulturgeschichtlicher Zeugenwert zugeschrieben werden kann. Der im Laufe der Zeit kontinuierlich vergrösserte Scheunentrakt ist ebenfalls prägender Bestandteil des Gebäudes, aufgrund seiner schlichten Erscheinung und dem grossen Volumen bietet sich hier ein erhebliches Um- und Ausbaupotential. Gut sichtbar in eine Strassengabelung gestellt, markiert das grossvolumige Gebäude die östliche Begrenzung der alten dörflichen Bebauung.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Brandkataster wurde das Gebäude 1874 als "Wohnhaus mit gewölbtem Keller, Scheune und Schopf, von Rieg und Holz, mit Ziegeldach“ erstellt; Bauherr war Amtsweibel Rudolf Berner [1]. 1896 wird eine "Bauerweiterung" verzeichnet, bei der es sich wohl um den nördlichen Anbau mit Flachdach und Terrasse handelt. Auch der Scheunentrakt wurde im Lauf der Zeit westseitig erweitert.
Beschreibung:Gut einsehbar in den Spickel zwischen Lenzburgerstrasse und Staufbergweg gestellt, erstreckt sich der längliche Baukörper unter mittelsteilem, geradem Satteldach. Der ostseitige Wohnteil zeigt eine biedermeierliche Formensprache mit streng axial angeordneten Fenstern und zeittypisch knappen Dachvorsprüngen. Die Fachwerkwände sowohl des Kernbaus als auch des nordseitigen Flachdachanbaus sind mit Schindelschirm, Bretter-Ecklisenen und kantig profilierten Fensterverdachungen mit Zahnschnittfries einheitlich durchgestaltet – eine Form der Fassadenverkleidung, wie sie sonst eher bei Ständerbauten im Freiamt oder in der Innerschweiz anzutreffen ist [2].
Der Wohnteil zeigt im Bereich des Kernbaus ein gängiges Nutzungsmuster mit quer zum First durchlaufendem Hausgang, Stube und Nebenstube im südgerichteten Vorderhaus sowie Küche und einer ursprünglich wohl abgetrennten Kammer im hinteren Bereich. Bei der rückwärtigen Erweiterung um ein zusätzliches Zimmer wurde der ursprünglich zweiraumtiefe Grundriss in einen dreiraumtiefen mit zentraler Küche umgewandelt und zugleich wohl eine zweite Wohnung von identischem Grundriss im Obergeschoss geschaffen. An wertvoller historischer Ausstattung haben in der unteren Stube ein hellblauer Biedermeier-Kachelofen mit Sitzkunst aus der Bauzeit des Hauses (1874) sowie ein blauer Jugendstilofen mit Reliefkacheln wohl aus der Ausbauphase des Haues (1896) erhalten. Im neuerdings zu Wohnzwecken ausgebauten Dachgeschoss ist die bauzeitliche Dachkonstruktion mit kräftigen liegenden Stuhljochen noch frei einsehbar. Unter dem Wohnteil erstreckt sich quer zum First ein sorgfältig aus Kalkbruchsteinen gefügter Keller mit Tonnengewölbe.
Westlich zur Strassengabelung hin schliesst unter weiter vorgezogenem Dach ein ausgedehnter Scheunentrakt an, welcher in schlichter Zweckbauweise als Gerüstkonstruktion mit vertikaler Bretterschalung sowie massiver Giebelmauer und gemauertem Stallteil ausgeführt wurde. Ursprünglich bestand er lediglich aus Tenn und Stall, später hat man ihn um einen geräumigen Remisentrakt erweitert.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0442-0445: Brandkataster Schafisheim 1850-1938.
[2] Vgl. Räber 1996, S. 114 (Abb. 147), S. 296 (Abb. 567, 568).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Literatur:- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1996.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0442-0445: Brandkataster Schafisheim 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=130108
 

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