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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1840 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2016 |
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Dokumentation |
Würdigung: | Einst zum Gasthof "Lamm" gehörende Scheune aus der Zeit um 1840, welche durch einen nachträglichen Wohnungseinbau eine Umwandlung zu einem bäuerlichen Vielzweckbau erfahren hat. Der markante, steilgieblige Baukörper nimmt eine exponierte Stellung im Ortsbild, unmittelbar westlich der historisch bedeutsamen Baugruppe "Schlössli" (Kantonale Denkmalschutzobjekte SHE001, SHE006), ein. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die westlich des "Schlössli" an der Seetalstrasse stehende ehemalige Scheune ist der verbliebene Rest eines ehemals dreiteiligen ländlich-gewerblichen Ensembles, zu dem als Hauptgebäude das inzwischen abgebrochene Gasthaus "Lamm" sowie ein zusätzliches, als "Fruchtschütte mit angebauter Metzg" bezeichnetes Nebengebäude gehörten (vgl. Michaeliskarte um 1840). Im Brandkataster von1850 wird das Gebäude als "Scheune von Stein und Holz, mit Ziegeldach", in den Händen von Pintenwirth Samuel Baumann, beschrieben [1]. 1896 erfolgte ein Umbau zu 2/5 in eine Wohnung; neuer Eigentümer war Albert Berner, Wagner, welcher das Gebäude in der Folge unabhängig vom Gastbetrieb nutzte. |
Beschreibung: | Der kompakte, steilgieblige Baukörper ist traufständig an die Seetalstrasse gestellt. Unter dem steilen Giebeldach erscheint er heute als gängiger bäuerlicher Vielzweckbau mit Nutzungsabfolge Wohnteil, Tenn, Futtertenn und Stall (Verhältnisse nach dem Umbau von 1896). Dem ursprünglichen Baubestand aus der Zeit um 1840 zuzurechnen sind die massiven Stirnmauern mit zeittypischen Lünetten im Giebelfeld, die in Ständerbauweise mit liegenden Bohlen aufgeführte Trennwand zwischen Tenn und Futtertenn sowie das einheitlich über den gesamten Baukörper verlaufende Dachgebälk. Hierbei handelt es sich um eine zimmermannstechnisch solide gearbeitete Sparrenkonstruktion mit liegenden Stuhljochen und Kniestock. Der 1896 eingebaute Wohnteil ist zeittypisch streng mit vier auf zwei Fensterachsen gegliedert, wobei der Eingang die innerste, scheunenseitige Achse einnimmt. Die Tür- und Fenstergewände sind der Entstehungszeit gemäss aus Zement gefertigt. Die traufseitige Fassadengestaltung des Scheunenteils mit den schlicht gehaltenen Rechteckportalen, der gemauerten Stallwand und der locker gefügten vertikalen Bretterschalung im Heuraum dürfte ebenfalls von 1896 stammen, womit sich ein homogenes Erscheinungsbild der strassenseitigen Fassade ergibt. Der 1896 geschaffene Wohnteil zeigt eine gängige Raumordnung mit durchlaufendem Quergang und vierteiligem Grundriss, wobei Stube und Nebenstube das westliche, zur Strasse gewandte Vorderhaus, Küche und Kammer das rückwärtige Hinterhaus einnehmen. Zumindest zeitweise waren zwei stockwerkweise aufgeteilte Wohnungen eingerichtet. Die Wohnungseinrichtung ist sehr schlicht; das einzige nennenswerte Ausstattungselement bildet ein hellblauer Biedermeier-Kachelofen mit hellem Kranzgesims in der oberen Stube. Der Keller verfügt über eine für die damalige Zeit „moderne“ Eisenbalkendecke. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0442-0445: Brandkataster Schafisheim 1850-1938. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0442-0445: Brandkataster Schafisheim 1850-1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=130110 |
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