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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1925 |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Verkehrs- und Infrastrukturbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Stellwerk |
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Dokumentation |
Würdigung: | Um 1925/30 erbautes Stellwerk, welches im Bahnhof Brugg die Ausfahrt Richtung Turgi überblickt. Der Zweckbau ist in typischer Weise zweigeschossig gestaltet, um dem im Obergeschoss gelegenen, längs zu den Gleisen gelegten Stellwerksraum einen guten Rundblick zu gewähren. Er fällt durch seine im Sinn des Neuen Bauens bandartig gereihten, über Eck gezogenen Fenster auf. Das bestehende Stellwerk ist eines von ehemals zwei funktionsgleichen Gebäuden, womit ihm ein Zeugenwert für die Geschichte des wichtigen Eisenbahnknotens von Brugg zukommt. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Stellwerk ist nach Ausweis seiner Bauformen wohl etwas früher zu datieren als sein 1934 erbautes, moderner gestaltetes Pendant auf der gegenüberliegenden Seite des Bahnhofes und dürfte um 1925/30 entstanden sein [1]. Es diente zur Steuerung von Weichen und Signalen im nordöstlichen Teil des Bahnhofs an der Ausfahrt Richtung Turgi, während das an der Aarauerstrasse gelegene Stellwerk von 1934 den südwestlichen Teil des Bahnhofs überblickte. Nachdem das Stellwerk an der Aarauerstrasse um das Jahr 2010 abgebrochen wurde, verblieb das hier beschriebene im Bahnhof Brugg als einziges Gebäude dieses ehemals verbreiteten Typus. Seit längerer Zeit nicht mehr in Betrieb, hat es in den vergangenen Jahren unter vernachlässigtem Unterhalt etwas gelitten. |
Beschreibung: | Das Stellwerk ist als schmaler, zweigeschossiger Walmdachbau parallel an die Gleisanlagen gestellt, wodurch das stark befensterte Obergeschoss den grösstmöglichen Überblick über die Gleisanlagen erhielt. In der Grundform entspricht das Gebäude damit einem Typus, von dem im Bahnhof Wildegg ein Exemplar von 1915 erhalten ist (Bauinventarobjekt MWI930). Mit den stützenfrei über Eck gezogenen Fenstern, welche den ungestörten Rundblick ermöglichten und damit auch einen praktischen Zweck erfüllten, weist es architektonisch aber bereits auf das Neue Bauen der späteren 1920er Jahre. Die Fenster sitzen bandartig gereiht im gleisseitigen Obergeschoss, wobei die Horizontale durch kräftige Sohlbankgesimse betont, im übrigen aber auf Fenstergewände verzichtet ist. Die drei Öffnungen sind noch mit den ursprünglichen Fenstern versehen, deren Sprossung zeittypisch gedrungene und liegende Rechteckfelder zeigt (Fensterscheiben teilweise eingeschlagen). Im Erdgeschoss und an der Rückseite der Obergeschosses ist der mit einem Kratzputz versehene Baukörper hingegen weitgehend geschlossen. Zugang gewähren eine stirnseitige und eine gleisseitige Tür, wobei letztere von einem charakteristischen horizontalen Vordach beschirmt wird. Unter dem mittleren Fenster war früher das emaillierte Bahnhofsschild angebracht. Noch modernere Formen zeigte das 1934 vom Architekt Emil Schlaginhaufen erbaute, um 2010 abgebrochene Stellwerk an der Aarauerstrasse, das mit einem kanzelartig vorspringenden Fensterband und einem weit auskragenden, annähernd flachen Dach eine ausgesprochen dynamische Wirkung erzielte. |
Anmerkungen: | [1] Zum abgebrochenen Stellwerk von 1934 vgl. Neues Bauen im Kanton Aargau 1996, S. 86. |
Literatur: | – Neues Bauen im Kanton Aargau, 1920-1940, Hrsg.: SIA Sektion Aargau, Kanton Aargau, Aargauer Heimatschutz, Baden 1996, S. 86 (Vergleichsobjekt). |
Quellen: | – Kantonale Denkmalpflege Aargau, Kurzinventar der bahnbezogenen Bauten im Aargau, Ordner 1.2, 2004. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=130124 |
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