INV-UNS933 Staldenstrasse 11A, B, C, 19. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-UNS933
Signatur Archivplan:UNS933
Titel:Staldenstrasse 11A, B, C
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Osten (2015)
Bezirk:Baden
Gemeinde:Untersiggenthal
Ortsteil / Weiler / Flurname:Untersiggingen
Adresse:Staldenstrasse 11A, B, C
Versicherungs-Nr.:1264, 104
Parzellen-Nr.:1713, 2597
Koordinate E:2661395
Koordinate N:1261682
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2661395&y=1261682

Chronologie

Entstehungszeitraum:19th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2016

Dokumentation

Würdigung:Spätklassizistisch-biedermeierlicher Vielzweckbau aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der aufgrund seiner abgewinkelten Stellung zur ansteigenden Staldenstrasse und mit dem südöstlich vorgelagerten Ziergarten hohen Situationswert besitzt. Die Vorderfront des stattlichen Wohnteils zeigt eine regelmässige axiale Gliederung mit sandsteingerahmten Rechtecklichtern und zentralem, gesimsbekröntem Hauseingang. Der zu einer zweiten Wohnung umgenutzte ehemalige Scheunentrakt bewahrt mit den sorgfältig gearbeiteten, holzgefassten Korbbogentoren sowie Stalltür und –fensterchen die wesentlichen typologischen Merkmale. Der zeittypischen symmetrischen Gestaltung wurde beim Dachausbau mit einer eingemitteten strassenseitigen Lukarne Rechnung getragen.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Bauernhaus wurde vermutlich in der 1. Hälfte des 19. Jh. gebaut. Gemäss Brandkataster gehörte es 1898 dem Landwirt und "Wagnerhausir" Karl Zehnder. Verzeichnet ist neben dem Wohnhaus und der Scheune auch ein Schopfanbau. Vermutlich erst 1917 oder 1924 wurde eine Trotte angebaut [1]. Die grössten baulichen Veränderungen fanden in den 1980er-Jahren statt. 1981 wurde im Scheunenteil eine dreistöckige Wohnung eingebaut (entspricht der Hausnr. 11A), was den Ausbruch mehrerer Rechteckfenster in der südwestlichen Stirnfront und den Aufbau einer Schleppgaube auf der Rückseite mit sich brachte. Die Tore sind seither teilweise verglast. 1985 erfolgte der Ausbau des Dachraums über dem alten Wohnteil als separat erschlossenes Studio. In diesem Zusammenhang erhielt das Dach eine zweiachsige Lukarne auf der Strassenseite und eine zweite Schleppgaube auf der Hinterseite. Stirnseitig war bereits kurz davor das Rechtecklicht im Dachgeschoss zu einem Zwillingsfenster vergrössert worden. Der Zugang erfolgt über die Laube auf der Rückseite [2].
Beschreibung:Der bäuerliche Vielzweckbau ist als riegelartiger Baukörper in Südostorientierung schräg zur ansteigenden Staldenstrasse gestellt. Der dadurch gebildete spickelförmige Vorplatz wird von einer Auffahrt und einem umzäunten Ziergarten eingenommen, dem ein Laufbrunnen mit langem Trog vorgelagert ist. Der unter einem durchlaufenden geknickten Satteldach (Sparrendach mit langen Aufschieblingen) geborgene Mauerbau besteht aus einem stattlichen, traufseitig fünf Achsen zählenden Wohnteil und einem Scheunentrakt in der Abfolge Tenn, Futtertenn, Stall. Eine in die Mittelachse des Wohnteils platzierte jüngere Lukarne setzt heute den Hauptakzent auf der sonst ruhigen strassenseitigen Dachfläche. Die Schauseite des Bauernhauses hat ihr charakteristisches, von spätklassizistisch-biedermeierlichen Fenster- und Toreinfassungen geprägtes Fassadenbild bewahrt und zeigt damit eine ähnliche Gestaltung wie das stattliche Doppelbauernhaus am Kirchweg 1, 3 (Bauinventarobjekt UNS902). Die mit Ladenfalz gearbeiteten, hochrechteckigen Fenstergewände und der profilierte, von einem Kranzgesims bekrönte Hauseingang sind in Sandstein gehauen. Am Scheunenteil bestehen die Einfassungen der bauzeitlichen Tür- und Toröffnungen sowie der Lünette über dem Tenntor währenddessen aus Holz. Profilierte Kämpfer leiten von den Torpfosten zu den aus mehreren Bogensegmenten zusammengesetzten Korbbögen des Tenns und Futtertenns über. Anstelle der früheren, mit Jalousien ausgestatteten Lüftungsöffnungen am Heubergeraum sind zwei grosszügige, steingefasste Rechtecklichter eingelassen [3]. Ein Steingewände hat auch das querliegende Stallfensterchen. Der alte Wohnteil zeigt rückseitig dieselbe Fassadengliederung wie vorne, wobei der ausgebaute Dachraum durch eine Schleppgaube belichtet wird. Am ehemaligen Scheunentrakt, wo sich eine gleichartige Gaube befindet, ist die Traufhöhe des Dachs etwas zurückgesetzt worden, so dass durch die neuen Fenster- und Türöffnungen mehr Licht ins Innere fällt. Die nur schwer einsehbare südwestliche Stirnmauer, welche traufseitig vorkragt und dadurch für den Vorbereich des Stalls eine Wetterschutzfunktion innehat, ist in zwei Achsen mit jüngeren Einzel- und Zwillingsfenstern und unter dem First mit einer Lünette versehen.
Wenige Treppenstufen führen am alten Wohnteil zum zentral angelegten Hauseingang. Von diesem aus dürfte ein querlaufender Mittelgang auf die hintere Seite des Hauses führen, wobei die Räume nach links und rechts abzweigen. Die Wohnung im ehemaligen Scheunentrakt ist über das Tor zum früheren Futtertenn erschlossen, während der Zugang zum Studio im Dachraum des alten Wohnteils über die rückwärtige Laube erfolgt [4].
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0067: Brandkataster Gemeinde Untersiggenthal 1899-1938.
[2] Baugesuchsakten, Baugesuchsarchiv Gemeinde Untersiggenthal.
[3] Vgl. Manuskript Peter Hoegger, zu: Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 7, zitiert in: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, II-23/12.
[4] Baugesuchsakten, Baugesuchsarchiv Gemeinde Untersiggenthal.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0067: Brandkataster Gemeinde Untersiggenthal 1899-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, II-23/12.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=130321
 

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