|
Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1800 |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
|
Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Weitere Teile der Baugruppe: | DUR001, DUR002, DUR902, DUR907 |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
|
Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2016 |
|
Dokumentation |
Würdigung: | In der Gesamtanlage gut erhaltenes Bauernhaus aus der Zeit um 1800, das zusammen mit der Untervogtei (kantonales Denkmalschutzobjekt DUR001), dem zugehörigen Speicher (kantonales Denkmalschutzobjekt DUR002) und der Tabakstampfe (Bauinventarobjekt DUR907) sowie dem mächtigen Doppelbauernhaus Staldenstrasse 2,4 (Bauinventarobjekt DUR902) ein wertvolles ländliches Ensemble an der Alten Teufenthalerstrasse bildet. Das harmonisch in die Landschaft eingebettete Gebäude besticht durch eine intakte Fassadengestaltung an der östlichen Eingangsfront und die grosse, vollständig geschlossene Dachfläche. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Gebäude dürfte aus der Zeit um 1800 stammen. Im Brandkataster von 1828 wird es als "Wohnhaus mit Bescheuerung, von Holz, Riegel, Stein, mit gewölbtem Keller und Ziegeldach" aufgeführt [1]. Lange Zeit befand sich die Liegenschaft in den Händen der Familie Steiner (1828: Melchior Steiner; 1850: Johannes Steiner, Müller; 1876: Jakob Steiner, Sekelmeister), bevor es 1911 an Alt-Gemeindeschreiber Samuel Hochstrasser überging. In ihren Jugenderinnerungen beschreibt Flora Mattenberger-Steiner (1880-1966) das Leben in Dürrenäsch und im Bauernhaus als jüngstes Mitglied der neunköpfigen Familie von Jakob Steiner, der neben der Landwirtschaft diverse öffentliche Ämter als Gemeindeschreiber, Sektionschef, Grossrat, Bezirksrichter und Konkursbeamter ausübte [2]. Gemäss mündlicher Überlieferung soll das Gebäude anlässlich einer Überschwemmung in den 1960er Jahren erhebliche Schäden davongetragen haben. Möglicherweise im Gefolge dieses Ereignisses wurde die hölzerne Scheunenfront mitsamt der Laube in traditionellen Formen erneuert [3]. |
Beschreibung: | Westlich der heutigen Verbindungsstrasse nach Teufenthal erhebt sich der längliche Baukörper gut sichtbar in einer kleinen Geländesenke, mit der Firstrichtung Nord-Süd traufständig zur Alten Teufenthalerstrasse ausgerichtet. Unter dem für die Entstehungszeit charakteristischen Gehrschilddach sind Wohnteil, Tenn, Futtertenn und Stall zu einem Mittertennhaus angeordnet. Abweichend vom gängigen Nutzungsmuster schliesst an der nördlichen Stirnfront des Wohnteils ein zusätzlicher kleiner Ökonomietrakt mit ebenerdiger offener Remise und heute wohl zu Wohnzwecken ausgebautem hölzernem Oberbau an, was dem Gebäude ein etwas ungewöhnliches Gepräge verleiht. Rückwärtig wurde der Scheunenteil durch einen jüngeren Schleppdachanbau wesentlich verbreitert. Die östliche, strassenseitige Schaufassade des verputzten Wohnteils ist mit sechs regelmässigen Fensterachsen zeittypisch straff gegliedert. Der Hauseingang mit segmentbogigem Sturz nimmt dabei die innerste Achse neben dem Tenn ein. Sämtliche Lichtöffnungen haben ihre bauzeitliche Form mit hölzernen Gewänden sowie holzgesprossten Innen- und Vorfenstern bewahrt. Die vergleichsweise breiten Proportionen und die achtteilige Verglasung zeigen noch spätbarocke Einflüsse. Im Unterschied zur strassenseitigen Hauptfassade weist die weniger prominente Rückseite eine unregelmässige Befensterung auf. Hausinneres nicht gesehen. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, BA.05.0069: Brandkataster Dürrenäsch 1829-1850; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0234-0237: Brandkataster Dürrenäsch 1850-1938. [2] Jugenderinnerungen der Dürrenäscherin Flora Mattenberger-Steiner, in: Peter Steiner/Beat Stadler 2011/2012, S. 57- 72; Familienfoto S. 61. [3] Angaben nicht verifiziert, da eine eingehende Besichtigung des Gebäudes nicht möglich war und im Bauarchiv der Gemeinde keine Bauakten gefunden wurden. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Literatur: | - Peter Steiner/Beat Stadler, Jugenderinnerungen der Dürrenäscherin Flora Mattenberger-Stadler, in: Aus alten Tagebüchern, Jahresschrift der Historischen Vereinigung Wynental 2011/12, S. 57-72. - Samuel Hochstrasser-Humbel, Dürrenäsch, Menziken 1980. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, BA.05.0069: Brandkataster Dürrenäsch 1829-1850; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0234-0237: Brandkataster Dürrenäsch 1850-1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=130330 |
|
Social Media |
Share | |
|