INV-DUR911 Höchweidstrasse 10, 1820 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-DUR911
Signatur Archivplan:DUR911
Titel:Höchweidstrasse 10
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Südliche Hauptfassade (2015)
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Dürrenäsch
Adresse:Höchweidstrasse 10
Versicherungs-Nr.:115
Parzellen-Nr.:248
Koordinate E:2654341
Koordinate N:1241738
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2654341&y=1241738

Chronologie

Entstehungszeitraum:1820
Grundlage Datierung:Inschrift (Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2016

Dokumentation

Inschriften:„18 MW 20“ (Hauseingang)
Würdigung:Abgesetzt am nördlichen Siedlungsrand im Kulturland stehendes Bauernhaus von 1820, das den ältesten Gebäudeteil eines heute noch bestehenden Landwirtschaftsbetriebes bildet (Ökonomiegebäude Vers.-Nr. 179 von 1903 und Stall von 1977 nicht Teil des Schutzumfangs). Mit dem gemauerten Wohnteil und dem in Mischbauweise aus Stein und Holz erstellten Scheunentrakt unter Gehrschilddach bezeugt das Gebäude einen regional verbreiteten Bautyp aus dem früheren 19. Jahrhundert, welcher in der Nachfolge der vormals verbreiteten hölzernen Strohdachhäuser steht. Bemerkenswert ist die intakte äussere Erscheinung namentlich auch am Scheunentrakt, welcher die alten Bohlenwände in wesentlichen Teilen bewahrt hat. Es handelt sich um eine typenähnliche, etwas kleinere Variante des fast zeitgleich entstandenen Bauernhauses Sedelstrasse 4 (Bauinventarobjekt DUR912).
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Inschrift „18 MW 20“ über dem Hauseingang verweist auf das Baujahr des Hauses und auf die Bauherrschaft wohl mit dem Namen Walti. Im ersten verfügbaren Brandkataster von 1828 ist ein gewisser Rudolf Walti als Eigentümer eines "Wohnhauses mit Bescheuerung, von Stein und Holz, mit gewölbtem Keller und Ziegeldach" verzeichnet [1]. Die Liegenschaft blieb lange Zeit in den Händen der Familie Walti, ehe sie 1928 an Gottlieb Schmid, den Vorfahren des heutigen Besitzers, überging.
Im Zuge betrieblicher Veränderungen entstand südlich des alten Bauernhauses mit gleicher Ausrichtung ein zusätzliches Ökonomiegebäude (Vers.-Nr. 179), welches 1903 im Brandkataster als "Scheune mit Stallung und Wohnungseinbau" neu aufgeführt wird. Auf der gegenüberliegenden nördlichen Seite wurde 1977 rechtwinklig zum alten Baukörper eine grossvolumige Stallscheune mit Verbindungstrakt erstellt [2].
Beschreibung:Der bäuerliche Vielzweckbau ist mit Firstrichtung Ost-West ins ehemals offene, heute teils von jüngeren Einfamilienhäusern durchsetzte Kulturland gestellt. Mit dem gleichartig ausgerichteten südlichen Ökonomiegebäude von 1903 (Vers.-Nr. 179) umfasst es einen intakt erhaltenen Hofplatz mit Bauerngarten und Brunnenanlage. Von späteren betrieblichen Anpassungen blieb diese qualitätvolle Hofsituation unberührt, da der Scheunenneubau von 1977 auf der gegenüberliegenden Nordseite des Bauernhauses erfolgte.
Unter durchlaufendem, teils noch mit alten Biberschwanzziegeln und teils mit jüngeren Falzziegeln eingedecktem Gehrschilddach sind Wohnteil, Tenn, Stall und Futtertenn zu einem Mittertennhaus angeordnet. Die südliche Schaufront präsentiert sich sowohl am Wohnteil wie auch am Scheunentrakt grösstenteils noch im ursprünglichen Zustand. Der nach Osten gerichtete gemauerte Wohnteil ist traufseitig mit vier sowie stirnseitig mit zwei Fensterachsen in leicht unregelmässiger, auf die innere Raumsituation abgestimmter Anordnung besetzt. Die Fenster wie auch der in der innersten Achse neben dem Tenn gelegene Hauseingang verfügen über schlichte, profillose Rechteckgewände aus grau gestrichenem Muschelkalk.
Westlich schliesst an den Wohnteil der Scheunentrakt mit Tenn, Futtertenn und Stall an. Als bemerkenswertes Faktum hat dieser auf der Südseite die originale hölzerne Ständerkonstruktion mit eichenen Schwellen, Flecklingen an der Stallwand und Bohlenfüllungen an der Heubühnenwand bewahrt. Ebenfalls noch aus der Bauzeit stammen die grossflächigen Brettertore mit breitem Rahmenwerk, welche mit handgeschmiedeten Nägeln zusammengehalten werden. Den westseitigen Abschluss des alten Bauernhauses bildet eine massiv gefügte Stirnmauer, an die ein jüngerer Pultdachanbau angefügt ist (Anbau nicht Teil des Schutzumfangs).
Hausinneres nicht gesehen.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, BA.05.0069: Brandkataster Dürrenäsch 1829-1850; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0234-0237: Brandkataster Dürrenäsch 1850-1938.
[2] Baugesuchsakten Gemeindearchiv Dürrenäsch.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, BA.05.0069: Brandkataster Dürrenäsch 1829-1850; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0234-0237: Brandkataster Dürrenäsch 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=130331
 

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