INV-BES934 Gerbeweg 18, 1877 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-BES934
Signatur Archivplan:BES934
Titel:Gerbeweg 18
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Westen (2016)
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Beinwil am See
Adresse:Gerbeweg 18
Versicherungs-Nr.:115
Parzellen-Nr.:1793
Koordinate E:2657926
Koordinate N:1235282
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2657926&y=1235282

Chronologie

Entstehungszeitraum:1877
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Würdigung:Spätklassizistisches Wohnhaus von 1877, das als Blickfang einen zweigeschossigen, gusseisernen Balkonvorbau zur Luzernerstrasse besitzt. Das strassenseitig weitgehend intakt erhaltene Gebäude bildet zusammen mit einer Reihe ähnlich gestalteter Bauten entlang der Luzernerstrasse (Bauinventarobjekte BES932, 933, 935, 936) eine Baugruppe, die den Aufschwung des Fabrikdorfs im mittleren 19. Jahrhundert anschaulich dokumentiert und das Ortsbild von Beinwil am See bis heute massgeblich prägt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Gebäude wurde gemäss Angabe im Brandkataster 1877 für Adolf Eichenberger z. Gerbe errichtet. Bereits 1883 wurde es „verbessert“, was vielleicht auf den rückwärtigen Quergiebelanbau zu beziehen ist [1].
Wohl um 1980/90 wurden rückwärtig ein Terrassenvorbau sowie ein Dachaufbau realisiert.
Beschreibung:Das Wohnhaus, das sich in traufständiger Ausrichtung seeseits hart an der Luzernerstrasse erhebt, ist in den spätklassizistischen Formen des späteren 19. Jh. gehalten. Es gehört zu einem Ensemble ähnlich gestalteter und in denselben Jahrzehnten entstandener Häuser entlang der Luzernerstrasse, wobei es im Vergleich zum schräg gegenüber gelegenen Haus Gerbeweg 15 und dem etwas weiter dorfauswärts gelegenen Haus Luzernerstrasse 20 von 1847/48 (Bauinventarobjekte BES932/933) in den Details bereits eine etwas spätere Formensprache vertritt. Es handelt sich um einen zweigeschossigen verputzten Mauerbau von zwei auf drei Fensterachsen, der über dem Kniestock von einem mittelsteilen geraden Satteldach abgeschlossen wird und sich mit einem flach gedeckten Mittelrisalit zur Strasse wendet. Hauptbaukörper und Risalit werden von Lisenen gerahmt, über denen direkt die Hohlkehlen der Dachuntersicht aufsetzen. Die Einzelfenster werden von Sandsteingewänden gerahmt, die am Obergeschoss in zeittypischer Weise mit einem Brüstungsfeld auf dem umlaufen Stockwerkgesims aufsetzen und von markanten horizontalen Verdachungen bekrönt werden. Im Erdgeschoss besitzen sie kräftig profilierte, konsolengestützte Fensterbänke. Einen besonderen Akzent setzt der zweigeschossige gusseiserne Balkonvorbau in Neorenaissanceformen vor dem strassenseitigen Mittelrisalit. Er beschirmte einst den heute verschlossenen, strassenseitigen Hauseingang, der durch eine doppelläufige Freitreppe mit geschwungener Wangenmauer erreicht und von zwei heute leere Figurennischen flankiert wird. Die Giebelseiten werden über den kleinformatigeren Fenstern des Kniestocks von einem Okulus (Rundfenster) akzentuiert.
Rückwärtig schliesst entlang dem Gerbeweg ein zweigeschossiger, ungefähr mit der nördlichen Stirnseite fluchtender Quergiebelanbau an, der vielleicht von 1883, jedenfalls aber noch aus dem ausgehenden 19. Jh. stammt. Er ist im Obergeschoss der Stirnseite und an der von der Strasse abgewandten Gartenseite mit hübschem, zeittypischem Zierfachwerk gestaltet und im Giebelfeld mit Sägezierelementen des Schweizer Holzstils versehen. Die Nordfassade zum Gerbeweg wurde wohl nachträglich verputzt. Jüngeren Datums sind ein teilweise verschlossener Balkon- und Laubenvorbau sowie ein Dachaufbau an der kaum einsehbaren rückwärtigen Traufseite des Hauptbaukörpers.
(Inneres nicht gesehen.)
An den rückwärtigen Anbau schliessen ostseitig weitere Nebenbauten sowie ein ehemaliger Ökonomiebau mit Garagen und Wohnung an (nicht Bestandteil des Schutzumfangs).
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, BA.05/0067, Bezirksamt Kulm, Brandkataster Gemeinde Beinwil am See, 1829-1850; CA.0001/0220-0223, Brandkataster Gemeinde Beinwil am See, 1850-1938.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, BA.05/0067, Bezirksamt Kulm, Brandkataster Gemeinde Beinwil am See, 1829-1850; CA.0001/0220-0223, Brandkataster Gemeinde Beinwil am See, 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=131014
 

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