INV-RIN907 Haldenstrasse 12, 1850 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-RIN907
Signatur Archivplan:RIN907
Titel:Haldenstrasse 12
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Nordosten (2015)
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Riniken
Ortsteil / Weiler / Flurname:Platte
Adresse:Haldenstrasse 12
Versicherungs-Nr.:66
Parzellen-Nr.:536
Koordinate E:2656253
Koordinate N:1260468
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2656253&y=1260468

Chronologie

Entstehungszeitraum:1850
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Würdigung:Spätklassizsistisch-biedermeierlich geprägter bäuerlicher Vielzweckbau, der 1850 für Jakob Schaffner und Jakob Schlatter im Weiler Platte errichtet wurde. Durch seine Situierung an der Hangkante ragt das Gebäude mit seiner dreiachsigen Stirnfront zum Dorf hin markant in die Höhe, womit ihm ein erheblicher Situationswert zukommt. Beeindruckend ist der ausserordentlich hohe Gewölbekeller, der mit seinen mächtigen Mauern direkt auf den anstehenden Fels gebaut ist und weit in den ansteigenden Hang hineinragt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Bereits auf der Michaeliskarte um 1840 ist westlich oberhalb des Dorf der aus einer stattlichen Anzahl von Häusern Weiler bestehende Weiler Platte verzeichnet. Gemäss der Karte muss an der Stelle des heutigen Gebäudes bereits ein Vorgängerbau bestanden haben. 1850 wird im Brandkataster ein Neubau eingetragen und als „zweistökiges Wohnhaus mit 1 Wohnung nebst Wagenschopf samt gewölbtem Keller, von Stein mit Ziegeldach“ beschrieben [1]. Das bestehende Gebäude wurde 1850 als Neubau in das eingetragen und dort als Eigentümer waren zunächst Jakob Schaffner und Jakob Schlatter gemeinsam, ab 1854 der letztere allein. Das Gebäude war mit Abmessungen von 46 x 27 x 18 Fuss deutlich weniger lang als heute und besass wohl einen kürzeren Ökonomieteil. 1877 erfolgte gemäss Brandkataster ein Scheunenanbau, nach 1900 ein Schopfanbau, wohl jener an der Nordostecke. Eine deutliche Wertsteigerung in den Jahren 1916/18 lässt sich vielleicht auf die Erneuerung und Erhöhung des Daches beziehen, das nach seinen konstruktiven Merkmalen in jener Zeit entstanden sein könnte.
Beschreibung:Der in spätklassizistisch-biedermeierlichen Formen gehaltene bäuerliche Vielzweckbau, der zum alten, auf einer Geländeterrasse gelegenen Ortsteil Platte gehört, ragt an der Hangkante zum Dorf hin mit seiner Stirnseite markant auf. Seine auffällige Firtsthöhe verdankt das Gebäude einem ausserordentlich mächtigen, talseitig freiliegenden Kellersockel. Darauf sitzt der zweigeschossige, gemauerte Wohnteil, an den bergseitig die in Mischbauweise erstellte, nachträglich verlängerte Ökonomie anschliesst. Das durchlaufende Satteldach, ein mittelsteile Rafenkonstruktion mit Kniestock, stammt wohl aus dem frühen 20. Jh. Die Stirnseite ist mit drei Achsen von Einzelfenstern in gefalzten Muschelkalkgewänden versehen; den Giebel zieren zwei kleinere Rechteckfenster sowie als zeittypisches Motiv eine lünettenförmige (halbrunde) Lüftungsöffnung. Der Keller besitzt ebenerdig einen grosszügigen, gleichfalls muschelkalkgerahmten Eingang mit zwei flankierenden Rechtecklichtern. Der Hauseingang liegt an der Nordseite. Im übrigen sind die beiden Traufseiten ausgesprochen spärlich befenstert. Der Stall wurde im frühen 20. Jh. neu aufgemauert. Die Heubühnenwand ist mit einer vertikalen Verbretterung versehen, die durch ornamental ausgesägte Lüftungsschlitze akzentuiert ist. An die Nordseite des Wohnteils schliesst unter abgeschleppter Dachfläche ein Schopfanbau aus dem frühen 20. Jh. an, in dem früher wohl auch der einzige Zugang zum Obergeschoss lag.
Die beiden hintereinander angeordneten, durch eine Bruchsteinmauer getrennten Gewölbekeller erstreckten sich auch unter den Ökonomieteil und setzen mit ihren auffallend mächtigen Mauern direkt auf dem anstehenden Fels auf. Wie man schon aufgrund der Aussenansicht erahnen kann, ist die Scheitelhöhe der Tonnengewölbe ungewöhnlich hoch. In den beiden Wohngeschossen hat sich die Raumstruktur im wesentlichen erhalten. In jüngerer Zeit wurde ein innerer Treppenaufgang ergänzt. Als einzige historische Ausstattung ist in der unteren Stube ein gestemmtes Wandtäfer und eine Balkendecke mit Deckleisten erhalten.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau: ZwA 1942.0001, Bezirksamt Brugg, Brandkataster Gemeinde Riniken, 1809-1849; CA.0001/0175-0177, Brandkataster Gemeinde Riniken, 1850-1937.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau: ZwA 1942.0001, Bezirksamt Brugg, Brandkataster Gemeinde Riniken, 1809-1849; CA.0001/0175-0177, Brandkataster Gemeinde Riniken, 1850-1937.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=131947
 

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