INV-SSI903 Gemeindehaus, 1897 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-SSI903
Signatur Archivplan:SSI903
Titel:Gemeindehaus
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Südosten (2017)
Bezirk:Zurzach
Gemeinde:Schneisingen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Mittelschneisingen
Hist. Name Objekt:Schulhaus
Adresse:Schladstrasse 2
Versicherungs-Nr.:65
Parzellen-Nr.:609
Koordinate E:2669469
Koordinate N:1263618

Chronologie

Entstehungszeitraum:1897
Grundlage Datierung:Literatur
Nutzungen:1987 Gemeindehaus

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schul- und Gemeindehaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Historismus

Dokumentation

Autorschaft:Dorer & Füchslin (Otto Dorer sen., 1851-1920 und Adolf Füchslin, 1850-1925), Architekten, Baden
Würdigung:1896/97 nach Plänen der bekannten Badener Architekten Otto Dorer und Adolf Füchslin erbautes Schulhaus, das heute als Gemeindehaus genutzt wird. Das grosszügig konzipierte, zweigeschossige Gebäude gliedert sich in axialsymmetrischer Disposition in zwei Seitenflügel für die Schulzimmer und einen etwas höheren, risalitierten Mitteltrakt unter beidseitigen Quergiebeln mit Krüppelwalm. Ind er Gesamtanlage präsentiert es sich damit als typisches Landschulhaus des Späthistorismus. Seit einem Umbau im Jahr 1987 ist das das Gebäude äusserlich stark purifiziert und im Inneren vollständig umgestaltet. In der unmittelbarer Nachbarschaft der Antonius-Kapelle (Kantonales Denkmalschutzobjekt SSI002) und des daran angebauten Alten Schulhauses (Bauinventarobjekt SSI904) gelegen, kommt dem Gemeindehaus ein erheblicher Situationswert im Ortsbild von Mittelschneisingen zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das alte, 1813 an das Chorhaupt der Antonius-Kapelle angefügte Schulhaus war spätestens seit der Mitte des 19. Jh. chronisch überfüllt [1]. Nachdem sich die Gemeinde angesichts der hohen Kosten jahrzehntelang geweigert hatte, den Aufforderungen des Bezirksschulrats und der Erziehungsdirektion nach dem Bau eines neuen Schulhauses nachzukommen, fällte man 1888 endlich einen grundsätzlichen Beschluss zu einem Neubau. Dieser zögerte sich freilich trotz Druck der übergeordneten Behörden noch einmal hinaus. 1896 genehmigte der Regierungsrat die Pläne, die von den bekannten Badener Architekten Otto Dorer und Adolf Füchslin stammten [2]. 1896/97 erfolgte die Ausführung, und am 29. August 1897 konnte das Schulhaus mit einem grossen Fest eingeweiht werden. Inklusive Bauplatz südwestlich der Antonius-Kapelle kamen die Baukosten auf ca. 70'000 Franken zu stehen [3].
1987 erfuhr das Gebäude einen tiefgreifenden Umbau. Seither beherbergt es im Erdgeschoss und im damals neu ausgebauten Dachgeschoss die Räumlichkeiten der Gemeinde, im ersten Obergeschoss den Kindergarten.
Beschreibung:Das ehemalige Schul- und heutige Gemeindehaus steht unmittelbar südwestlich der Antonius-Kapelle (Kantonales Denkmalschutzobjekt SSI002) und des daran angebauten Alten Schulhauses (Bauinventarobjekt SSI904) in Mittelschneisingen. Es handelt sich um ein typisches Landschulhaus in späthistoristischen Formen, das sich heute allerdings in stark purifizierter Form präsentiert. Der breitgelagerte zweigeschossige Baukörper liegt unter einem geknickten Walmdach. Er gliedert sich in zwei Seitenflügel, die ursprünglich die Schulzimmer enthielten, und einen risalitierten Mitteltrakt mit dem Treppenhaus, der von einem das Hauptdach überragenden Querfirst mit beidseitigen Krüppelwalmen abgeschlossen wird. Die Schulzimmertrakte sind mit je 3 x 2 Fensterachsen grosszügig belichtet. Die in Sandstein gehauenen historisierenden Fenstereinfassung zeigen Zierfase und profilierte Blockbänke. In zeittypischer Weise belebten ursprünglich sichtbar belassene Entlastungsbögen aus Backstein über Fenstern und Türen die ansonsten verputzten Fassadenflächen. Neben dem südseitigen Haupteingang, der sich heute mit einem störenden Vorbau von 1987 stark verändert präsentiert, besass einst auch der Ostflügel einen schmalseitigen Eingang in Form einer Fenstertür. Der nordseitige Treppenhausrisalit war ursprünglich mit seitlichen Lichtern ausgestattet.
Das Gebäudeinnere ist seit 1987 vollständig modernisiert.
Anmerkungen:[1] Geschichtliches nach Brian Scherer / Meier / Steigmeier 2003, S. 108-118, zum Neubau insbes. 115 u. 118.
[2] Zu Otto Dorer (sen., 1851-1920) und Adolf Füchslin (1850-1925) vgl. Isabelle Rucki / Dorothee Huber (Hg.), Architektenlexikon der Schweiz, 19./20. Jahrhundert, Basel 1998, S, 147f.
[3] Pirovano 1987, S. 132.
[4] Pläne im Baugesuchsarchiv.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Literatur:- Sarah Brian Scherer / Bruno Meier / Andreas Steigmeier Schneisingen - von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart, Baden 2003, S. 114-118, 124.
- Vincenzo Pirovano-Thalmann, Pfarreigeschichte von Schneisingen/Siglistorf, [Schneisingen 1987], S. 131f.
Quellen:- Gemeinde Schneisingen, Baugesuchsarchiv: Umbau 1987.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=132154
 

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